Franziskus erinnert an Hiroshima und Nagasaki Mit Krieg verliert man immer.
Erstellt von Radio Vatikan am 9. August 2015 um 15:10 Uhr Skulptur
Vatikan/Hiroshima/Nagasaki (kathnews/RV). Vor siebzig Jahren, am 6. und am 9. August 1945, fielen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und richteten dort unermeßliche Verwüstungen an. Von einem „tragischen Ereignis, das heute noch Schrecken und Abscheu auslöst“, sprach an diesem Sonntag Papst Franziskus in Rom.
Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz sagte er über die Atombomben auf Japan: „Das ist zum Symbol der maßlosen Fähigkeit des Menschen zur Zerstörung geworden, wenn er von den Fortschritten der Wissenschaft und Technik einen falschen Gebrauch macht. Es ist eine fortdauernde Mahnung an die Menschheit, dass sie den Krieg für immer zurückweisen und Atomwaffen wie überhaupt jede Massenvernichtungswaffe ächten möge. Dieser traurige Jahrestag ruft uns vor allem dazu auf, für den Frieden zu beten und uns für ihn einzusetzen, um in der Welt eine Ethik der Brüderlichkeit und ein Klima des freundlichen Zusammenlebens der Völker zu verbreiten. Von überallher auf der Erde erhebt sich der Ruf: Nein zum Krieg und zur Gewalt! Ja zum Dialog und zum Frieden!“ Seinem vorbereiteten Redetext fügte der Papst noch zwei Sätze hinzu: „Mit dem Krieg verliert man immer! Die einzige Art und Weise, um einen Krieg zu gewinnen, ist die, ihn gar nicht erst zu führen!“
Ansonsten sprach Franziskus an diesem Sonntag vor allem über das Tagesevangelium (Joh 6,41-51), eine Rede Jesu, in der er sich selbst als „Brot des Lebens“ bezeichnet. „Wie er es schon zuvor bei der Samaritanerin gemacht hatte, indem er vom Durst und vom Zeichen des Wassers ausging, geht Jesus hier von der Erfahrung des Hungers aus und vom Zeichen des Brotes.“
Zu denken gebe, dass Jesus bekräftige: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater … ihn zu mir führt.“ „Dieses Wort führt uns in die Dynamik des Glaubens ein, der eine Beziehung ist: die Beziehung zwischen einem Menschen – uns allen – und Jesus. Der Vater (und natürlich auch der Hl. Geist, der hier nicht direkt angesprochen wird) spielen in dieser Beziehung eine entscheidende Rolle. Es reicht also nicht, Jesus zu treffen, um an ihn zu glauben; es reicht nicht, die Bibel zu lesen, so wichtig das auch ist; es reicht noch nicht einmal, ein Wunder mitzuerleben wie das der Brotvermehrung. So viele Leute waren in engem Kontakt zu Jesus und haben nicht an ihn geglaubt, sondern ihn sogar verachtet und verurteilt. Und ich frage mich: Warum? Sind die also nicht vom Vater zu ihm geführt worden? Nein – das ist geschehen, weil ihr Herz für das Wirken des Heiligen Geistes verschlossen war. Und wenn du ein geschlossenes Herz hast, dann kommt der Glaube nicht hinein. Gottvater zieht uns immer zu Jesus: Wir sind es, die unser Herz öffnen oder schließen!“
Der Glaube, der „eine Art Samenkorn im Tiefsten des Herzens“ sei, fange an zu wachsen, wenn wir „mit offenem Herzen, ohne Vorurteile“ auf Jesus zugingen, fuhr der Papst fort. „In Jesus, in seinem Fleisch – das heißt in seinem konkreten Menschsein – ist die ganze Liebe Gottes, also der Hl. Geist, präsent; wer sich von dieser Liebe anziehen lässt, geht zu Jesus und geht mit Glauben, und er empfängt von ihm das ewige Leben.“ Eine Privatsache sei der Glaube übrigens nicht, vielmehr ein Geschenk, das zum Weitergeben verpflichte: „kein Privateigentum, sondern etwas zum Teilen, ein Geschenk für das Leben der Welt“, so Franziskus wörtlich.
Foto: Skulptur – Bildquelle: Kathnews
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