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  • 13.08.2015 10:05 - Willkommen in München“: Raus aus dem Flüchtlingsalltag
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Willkommen in München“: Raus aus dem Flüchtlingsalltag


Das Ferienprogramm für Flüchtlinge (c) Andreas Schebesta - RV

12/08/2015 12:58SHARE:
Sommer ist Ferienzeit! In Nordrhein Westfalen fängt zwar schon wieder die Schule an, aber in Bayern ist man noch mitten drin. Viele fahren in den Urlaub oder machen daheim

Ferienprogramm mit Freunden und Familie. Doch es gibt auch viele Jugendliche, die dazu nicht die Möglichkeit haben: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die noch nicht wissen, wohin sie kommen. Damit aber auch diese Jugendliche ein klein wenig Urlaubs-Feeling bekommen, haben sich der Kreisjugendring München und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend sich ein Ferienprogramm für sie ausgedacht nach dem Motto „Willkommen in München“. Zwei Wochen lang gibt es für die Jugendlichen aus Syrien, Eritrea oder Afghanistan Spiel und Spaß. Korbinian Werner ist Diözesanvorstand vom BdKJ in München, hat das Programm

mitorganisiert und sein erstes Programm für Flüchtlingskinder. Anfangs war er durchaus etwas nervös. Aber schnell war die erste Berührungsangst vergessen: „Ich hatte erst bisschen Kribbeln im Bauch bevor es losging, weil ich dachte, okay ich spreche außer Englisch nichts, was in Richtung Arabisch geht. Aber die sind aufs Gelände gekommen mit großem Grinsen, haben uns per Handschlag gegrüßt. Nach der ersten halben Stunde hatte ich den ersten Schwall Wasser auf meinem T-Shirt und dann waren die Hemmungen sofort weg.“

Die Stimmung auf dem Platz des Kirchenzentrums im Osten Münchens ist gelöst. Dafür sorgen nicht zuletzt Riesenseifenblasen, Longboards, Theater- und Hip-Hop-Kurse oder auch Musik Bands. „Ganz gut sieht man es einfach, wenn unsere Life-Acts, wir hatten hier schon eine Brass Band und andere Musiker, und nach kürzester Zeit haben nicht mehr die Sänger der Bands das Mikro in der Hand gehabt sondern unsere jugendliche Flüchtlinge, die dann auf ihrer Sprache rappen, singen, Geschichten erzählen. Da entsteht ein sehr schönes Miteinander.“

Ein nicht selbstverständliches Miteinander

Ein schönes Miteinander, dass für die Jugendlichen nicht selbstverständlich ist. Die 15-18 jährigen Jugendlichen haben eine lange Flucht hinter sich. Alleine mussten sie aus über das Mittelmeer, sich bis nach Deutschland kämpfen. Für die meisten war das eine traumatische Erfahrung. Doch während dem Ferienprogramm soll nicht explizit darauf eingegangen werden, denn das Programm soll ihnen einen schönen Sommer und ermöglichen. Aber trotzdem dürfen Werner und die 50 anderen freiwilligen Helfer diesen Umstand nicht aus dem Blick verlieren: „Worauf wir achten, dass wir Dinge unterlassen, wo wir vermuten, dass ein Trauma aufbrechen könnte. Wir haben natürlich auch Wasserspritzen auf dem Gelände, verzichten aber auf Wasserspritzen in Form von Pistolen oder Gewehren, weil wir sagen, wir müssen es nicht herausfordern.“

Gerade die Distanz zu ihrem eigenen Trauma und die Möglichkeit einfach nur Kind sein zu dürfen, tut den Jugendlichen gut und das zeigen sie den Ehrenamtlichen Helfern auch. Für Werner ist genau die Reaktion auf ihr Angebot das Besondere bei der Arbeit mit den Flüchtlingen: „Ich habe das Gefühl, dass die sehr dankbar sind für unsere Angebote. So Kleinigkeiten wie ein Armband zu machen, dass dann ihnen gehört. Da erlebe ich eine Dankbarkeit, die ich sonst nicht so erlebe. Kleine Gesten, Rumalbern, man merkt einfach, wie gut denen das tut und wie es ihnen hilft, vom Alltag abzuschalten.“

Armbänder, Buttons und Ketten basteln oder einfach nur gemeinsam Basketball spielen. Wer brauch da schon die Sprache, um sich zu verständigen? Denn mit der Zeit haben Werner und seine Kollegen schon ihr System gefunden, ob mit Händen und Füßen, mit Bildern oder einfach eine Übersetzungskette von Englisch nach Farsi wieder nach Englisch und zurück. Einen Weg sich zu Verständigen gibt es immer. „Ansonsten habe ich feststellen dürfen, dass das ganz normale Jugendliche sind mit den gleichen Bedürfnissen, mit dem gleichen Schmarrn im Kopf, die genauso gerne lachen, spielen, rumalbern, wie die Jugendlichen, mit denen ich in meinen zehn Jahren Jugendarbeit zusammenarbeiten durfte.“

Da heute der Internationale Tag der Jugend ist, den die Vereinten Nationen ins Leben gerufen hat, haben wir ihn auch gefragt, warum er sich schon so lange in der Jugendarbeit engagiert. Seine Antwort und noch ein paar Andere aus dem BdKJ können sie auf unserer Facebook Seite in einer Bildergalerie nachlesen.



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