b]Mariä Himmelfahrt: Der Papst und die Mutter Gottes
Ein Blumenstrauß der Madonna: Immer nach einer Papstreise kommt der Papst nach Santa Maria Maggiore - OSS_ROM
14/08/2015 10:06SHARE: Mit Gottesdiensten, Wallfahrten, See- und Lichterprozessionen und anderen Traditionen feiert die Kirche an diesem Samstag das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, „Mariä Himmelfahrt". In Rom wird es anders gefeiert werden als sonst: Erstmals seit mehr als sechs Jahrzehnten wird das mittägliche Mariengebet des Papstes am 15. August nicht am Sommersitz Castelgandolfo gesprochen, sondern auf dem Petersplatz. Grund dafür ist die - im Vergleich zu den Vorgängern - weniger stark ausgeprägte Leidenschaft des argentinischen Papstes für einen Sommeraufenthalt in den Albaner Bergen. 2013 war Franziskus noch der Castelgandolfo-Tradition gefolgt, hatte dort aber nicht übernachtet. Im vergangenen Jahr war er zum Hochfest in Korea.
Das sagt aber nichts darüber aus, dass dem Papst das Fest selber nicht wichtig sei, ganz im Gegenteil. Der Papst ist geprägt von marianischer Spiritualität. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Kardinal Angelo Comastri, Kardinalvikar, also bischöflicher Vertreter des Papstes, für den Vatikanstaat.
In einer Kultur, in der dem Körper sehr viel, manchmal zu viel, Aufmerksamkeit geschenkt werde, sei dieses Fest besonders wertvoll, so der Kardinal „Es gibt einen echten Körper-Kult, eine Anbetung des Körpers.“ Die Aufnahme in den Himmel verweise auf eine weitere
Dimension des menschlichen Lebens, die sonst eher zu kurz komme. Überhaupt könne man von Maria für das Leben viel lernen, ihre Hingabe an Jesus, ihre Demut in der Annahme Gottes Willens für sie und in ihrer Großherzigkeit sei sie ein ganz besonderes Vorbild im Glauben. Für Papst Franziskus ist das zentral, glaubt Kardinal Comastri. „Der Papst drückt seine
Verehrung für die Madonna in sehr einfachen Formen aus. Wenn er von einer Reise zurück kommt, bringt er immer einen Blumenstrauß nach Santa Maria Maggiore, allein das zeigt es schon. Und genau so einfach spricht er auch, was er sagt geht sofort zu Herzen und sagt ganz klar aus, dass der Papst sich als ein Sohn versteht, der seiner Mutter seine Geschichte erzählt. Das meint die Geste mit den Blumen auf dem Altar.“
Papst Franziskus hat aus Buenos Aires aber auch noch eine ganz eigene Verehrung nach Rom mitgebracht, die der „Maria Knotenlöserin“, die ursprünglich auf ein Gemälde in Augsburg zurück geht, das der junge Jorge Mario Bergoglio gesehen hatte und dann als Verehrung in Argentinien einführte. „Wer hat keine Knoten in seinem Leben? Wer hat nichts, was man nicht lösen müsste?“, fragt der Kardinal. In Maria finde man die Geduld, die im Leben oft fehle, man denke da nur an den „Knoten“ bei der Hochzeit zu Kana, „tut was er euch sagt“, gibt sie den Dienern auf, voller Zuversicht in ihren Sohn.
Dass auch das Heilige Jahr der Barmherzigkeit an einem Marienfest beginne, dem 8. Dezember, sei ebenfalls ein Zeichen, wie wichtig Papst Franziskus die marianische Dimension des Glaubens ist. „Wenn er das Jubiläum der Barmherzigkeit am Tag der Unbefleckten Empfängnis eröffnet, dann sagt uns der Papst: ‚Das ist der Traum Gottes’. Wir können alle einen Schritt auf diesen Traum Gottes zu machen. Und von Maria können wir uns dahin führen lassen. Gott ist bereit, die Tür ist offen: gehen wir hinein!“ (rv/kap 14.08.2015 ord)[/b]
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