Erzbischof: Schicksal Polens hängt am katholischen Glauben
50.000 bei traditioneller Tschenstochau-Wallfahrt zu Mariä Himmelfahrt mit Erzbischof Depo und Nuntius Migliore
Warschau, 15.08.2015 (KAP/KNA) Polens Kirche hat am Fest Mariä Himmelfahrt die Bedeutung des katholischen Glaubens für das Schicksal des Landes betont. Alle Versuche, die Kirche von der Nation zu trennen, seien "unangebracht und künstlich", sagte der Erzbischof von Tschenstochau, Waclaw Depo, bei einem Wallfahrtsgottesdienst in der südpolnischen Stadt.
Mariä Himmelfahrt ist der Höhepunkt der traditionellen Pilgerfahrten aus ganz Polen im August zur "Schwarzen Madonna" im Paulinerkloster von Tschenstochau. In diesem August pilgerten nach Angaben des Klosters bereits mehr als 70.000 Menschen zu Fuß auf den Heiligen Berg Jasna Gora. Der Ort gilt als Nationalheiligtum.
"Uns gefährdet kein religiöser Staat", so der Bischof, sondern "wenn so getan wird, als sei eine Lüge Wahrheit und eine Sünde nützlich". Heute müssten Christen nicht nur den Glauben, sondern auch die Vernunft verteidigen. An der vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Celestino Migliore, geleiteten Messe auf dem Klosterberg nahmen rund 50.000 Menschen teil.
Depo spielte in seiner Predigt auf den heftigen Streit zwischen der liberal-konservativen Regierung und der Kirche um ein Gesetz zur Regelung der künstlichen Befruchtung an, ging jedoch nicht direkt auf das Thema ein. Ungeborene Kinder dürften dem Gesetz zufolge "umgebracht werden", hatten Bischöfe kritisiert.
Der Vorsitzende der Bioethik-Kommission der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Henryk Hoser von Warschau-Ost/Praga, fand bei einer Messe in seiner Bischofskirche drastische Worte: "Das ist das schlimmste Gesetz in der Geschichte des polnischen Parlamentarismus." Regierungspolitiker warfen der Kirche eine unzulässige Einmischung in die Gesetzgebung vor.
Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/71810.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.
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