Wiesbaden / Roßdorf: Weitere Anzeigen wegen sexuellen Mißbrauchs in Kitas Veröffentlicht: 17. August 2015 | Autor: Felizitas Küble
Mathias von Gersdorff
Die Sonntagsausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ berichtet am 16. August 2015 über eine deutliche Zunahme von Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs in Kitas.
Zuletzt sorgten Vorfälle an einer evangelischen Kindertagesstätte in Wiesbaden für Schlagzeilen:
Fünf ältere Jungen hätten bis zu sieben jüngere Kinder sexuell belästigt. Als die Mütter der missbrauchten Mädchen Verdacht schöpften, wandten sie sich an die Leitung, doch diese stellte sich taub, so die FAS.
n der Kita Igstadt soll es zu sexuellen Übergriffen unter Kindern gekommen sein - worüber ein heftiger Streit unter Erwachsenen entbrannt ist. Symbolfoto: dpa
Erst nachdem man sich an das zuständige Dekanat wendete, wurde der Fall ernstgenommen. Inzwischen ermittelt die Kriminalpolizei.
Diese Causa ist kein Einzelfall: „Die Polizei verzeichnet seit Jahren eine Zunahme bei den Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs“, so die FAS.
Vor allem bei Minderjährigen gebe es eine enorme Zunahme von Anzeigen, erklärt Andrej König, Professor für forensische Psychologie.
Siehe zu den Wiesbadener Vorgängen diesen Regionalbericht: http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales...kt_15972200.htm
Zudem gibt es diesen neuen Fall in Roßdorf bei Darmstadt: http://hessenschau.de/gesellschaft/kita-...ssdorf-100.html
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Auch das Jugendamt ist mit dem Fall befasst
Der Fall beschäftigt längst viele Institutionen, Behörden und Einrichtungen. Die Kirche hat auch das Jugendamt eingeschaltet. Das Krisenmanagement sei in diesem Fall dem üblichen standardisierten Verfahren für Fälle dieser Art gefolgt, sagt Rahn. Das sieht man auch beim Jugendamt so. Die Fachberatung und die Landeskirche hatten die Leiterin der Kita am 10. Juli vorläufig freigestellt, weil Teile der Elternschaft der Frau ein angeblich desaströses Krisenmanagement vorgeworfen hatten. Man habe sie aus der Schusslinie nehmen wollen.
„Da geht es nicht um Schuld, da geht es um Fürsorge“, stellt Rahn klar. Die Fürsorge gelte auch für die anderen Mitarbeiter. Rahn hebt auch hervor, „dass wir mit den Eltern fühlen, die aufgrund der berichteten Vorfälle in den vergangenen Wochen in Angst und Sorge waren“. Die Situation sei für alle längst sehr belastend. Das ist in der sich hochgeschaukelten Sache das Einzige, in dem alle übereinstimmen.
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