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  • 26.08.2015 00:42 - Migration: „Wir haben die Pflicht zur Gastfreundschaft“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Migration: „Wir haben die Pflicht zur Gastfreundschaft“
Erzbischof Tomasi sprach auf dem 36. Treffen von Rimini über Migration

Rom, 26. August 2015 (ZENIT.org) Marina Droujinina



​Erzbischof Silvano Tomasi, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf , hat an die christliche Pflicht der Gastfreundschaft erinnert. Der Vatikandiplomat sprach auf dem 36. Treffen von Rimini über das Drama der Migration, wie Radio Vatikan berichtete.

„Die Aufnahme ist eine Pflicht angesichts der Bedürfnisse des Restes der menschlichen Familie“, sagte Erzbischof Tomasi Radio Vatikan. Doch das Gemeinwohl erfordere auch, die Balance zu halten. Und dafür müsse das Problem „bei seinen Wurzeln gepackt werden“ und die Gründe gesehen werden, warum diese Menschen auswandern. „Wir sind in gewisser Weise für diese Bewegung verantwortlich“, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls.

„Es gibt einen politischen Willen, die Ungleichheiten zwischen den Ländern zu erhalten, was zu Problemen führt und bewirkt, dass die Menschen woanders nach Lösungen suchen, sei es, weil ihre Menschenrechte verletzt werden, sei es, weil Krieg kein normales Leben ermöglicht“, sagte Erzbischof Tomasi. Die Wirtschaft sei ein weiterer Aspekt des Problems: die großen multinationalen Konzerne, die Arbeit zum Wohle der stärkeren Länder, immer auf Kosten der kleinen Volkswirtschaften.

Migration wirft das Problem auf, dass die Grundwerte angenommen werden sollten, sagte Erzbischof Tomasi. „Zu diesen Grundwerten zählt die Wahrung des Pluralismus in der Gesellschaft, sowie die Trennung zwischen Politik und Religion, die Annahme eines normalen demokratischen Prozesses, so dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist.“

Ein weiteres wichtiges Thema sei das Recht jeder Person, ihre Identität zu bewahren. „Ich denke dabei insbesondere an die christliche Identität“, sagte Erzbischof Tomasi. „Christen sind die am meisten verfolgte religiöse Gruppe in der Welt“, sagte er. „Der Westen ist gleichgültig gegenüber dem Leiden der Christen.“ Es gebe Sympathiebekundungen, darüber hinaus die Stimme von Papst Franziskus, der die Pflicht zur Solidarität mit unseren verfolgten Brüder erinnert. Aus Sicht der großen Weltpolitik aber habe das Drama keine Bedeutung. „Als ob die Menschenrechte der Christen nicht den gleichen Wert wie die Menschenrechte der anderen hätten“, sagte der Vatikandiplomat. (mk)

(26. August 2015) © Innovative Media Inc.



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