Statistiken26. August 20151
Demenz wächst sich zur Epidemie aus
Bis 2050 könnten lat „Alzheimer’s Disease International“ weltweit mehr als 131 Millionen Menschen an Demenz erkrankt sein. Foto: picture-alliance/ ZB
London (idea) – Die Demenz weitet sich international zu einer schleichenden Epidemie aus. Alle 3,2 Sekunden erkrankt ein Mensch daran. Jetzt leiden 46 Millionen Personen an dieser Minderung ihrer geistigen Fähigkeiten; bis 2050 könnten es mehr als 131 Millionen sein, wenn kein Heilverfahren entwickelt wird, prognostiziert der Dachverband „Alzheimer’s Disease International“ (London) in seinem Jahresbericht. In Deutschland sind etwa 1,6 Millionen Bürger an Demenz erkrankt; bis 2050 könnte sich ihre Zahl verdoppeln. Die Krankheit setzt auch immer früher ein. Heute werden oft Eingangsstadien schon bei Personen in den späten vierziger Lebensjahren festgestellt – mindestens ein Jahrzehnt eher als noch vor 20 Jahren. Auch sterben immer mehr Menschen an den Folgen von Demenz und der Alzheimer-Krankheit. Das geht aus einer wissenschaftlichen Untersuchung in 21 westlichen Ländern hervor, die in der Fachzeitschrift „Surgical Neurology International“ (Chirurgische Neurologie International) veröffentlicht wurde. Wie die Londoner Zeitung „The Times“ berichtet, stellte sich dabei heraus, dass die Zahl der Todesfälle aufgrund neurologischer Krankheiten bei Erwachsenen zwischen dem 55. und dem 74. Lebensjahr von 1989 bis 2010 stark gestiegen sind. Bei den über 75 Jahre alten Menschen habe sie sich fast verdoppelt. Etwa 60 Prozent dieser Sterbefälle seien auf Demenz und 40 Prozent auf andere Krankheiten wie etwa Parkinson (Schüttellähmung) zurückzuführen.
Ist die Umweltverschmutzung schuld?
Dieser Anstieg könne nicht allein damit erklärt werden, dass Menschen heute in der Regel älter werden, erklärte der Leiter der Studie, Prof. Colin Pritchard von der Universität Bournemouth (Südengland). Vielmehr lasse dies auf eine „stille“ oder „verborgene“ Epidemie schließen. Pritchard macht Umwelteinflüsse für die Zunahme der Demenz und anderer neurologischer Erkrankungen verantwortlich – etwa Abgase von Autos und Flugzeugen, den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln und die steigende elektro-magnetische Strahlung, wie sie etwa von Handys und anderen drahtlosen Kommunikationsmitteln ausgeht. Andere Experten betrachten diese Vermutung mit Skepsis. So weist der Professor für Demenzforschung an der Universität von Nottingham (Mittelengland), Tom Dening, darauf hin, dass die Todesfälle aufgrund von Herz- oder Krebserkrankungen sinken. Folglich träten andere Ursachen häufiger auf. Dening: „An irgendetwas müssen die Menschen ja sterben.“ http://www.idea.de/gesellschaft/detail/d...-aus-91885.html
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