Sonntag, 30. August 2015 Sternstunden ...titelt Radio Vatican. Das Schülerkreistreffen in Castel Gandolfo A. Gagliarducci schreibt bei ACI LaStampa über das diesjähirge Schülerkreistreffen.
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"DER GLAUBE AM NACHMITTAG DER GESCHICHTE. UNTERHALTUNGEN DES RATZINGER SCHÜLERKREISES"
"Der Glaube in der westlichen Welt? Es ist Nachmittag, die Stunde der Ruhe, der ersten Ermüdung. Aber er kann revitalisiert werden durch die Suche nach Gott, die zuallererst auf der Erfahrung der Liebe Gottes beruht. Msgr. Tomás Halik, Tscheche, der unter dem kommunistischen Regime gelebt hat, sagte das zum Ratzinger-Schülerkreis, dem Kreis von Ex-Schülern Benedikts XVI, der sich seit 1978 einmal jährlich trifft. Das Thema dieses Jahr war: "Wie heute von Gott sprechen?" Man kann davon ausgehen, daß die Diskussion lebhaft war.
Wie sie eigentlich immer lebhaft ist und für die Benedikt XVI eine "Theologische Familie" aufbauen wollte. Jedes Jahr legt diese Familie dem emeritierten Papst eine Liste mit 3 möglichen Themen und möglichen Relatoren vor. Diese Jahr ist das gewählte Thema "Wie heute von Gott sprechen?" Msgr. Halik, der im vergangenen Jahr auch den prestigeträchtigen Templeton-Preis gewonnen hat, wurde ausgesucht, die Relatio zu halten. Er hat zwei jeweils einstündige Reden gehalten; "Von Gott sprechen und das Schweigen Gottes" und "Die Liebe Gottes". Danach gab es die Möglichkeit zur Diskussion, die offensichtlich nicht veröffentlicht wird. Wir hatten aber die Gelegenheit, die Redetexte Msgr. Haliks zu lesen.
Er hat die ganze theologische Arbeit eines Lebens der Suche nach einem Dialog mit den Nichtgläubigen gewidmet. Und deshalb sind seine Worte Echos dieser unaufhörlichen Arbeit- über den Glauben zu sprechen in einem Land, in dem 70% der Bevölkerung sich Atheisten nennen. Aber der Punkt den Msgr. Halik macht, ist nicht der, sich als gläubig zu bezeichnen. Der Punkt ist, den Glauben zu leben.
Das Problem, erklärt er in einer seiner Konferenzen- ist, "ob ich -existentiell ein Glaubender oder ein Nichtglaubender bin, offen bin für Gott und seine Liebe, oder ob ich dagegen in einer perversen Selbstliebe gefangen bin. Es ist nicht entscheidend, was ich über die Existenz Gottes denke, sondern ob ich will, daß Gott in meinem Herzen ist."
Worte, die sich fast mit dem Denken Benedikts XVI decken, der mehrmals unterstrich,"daß es Agnostiker gibt, die auf der Suche nach der Wahrheit den Glaubenden helfen, sich von falschen Gewißheiten zu befreien."
Aber wie ist der Zustand des Glaubens in der Welt? Msgr. Halik beginnt beim Gegenteil, er unterstreicht, daß wir uns nicht nur auf das "wie von Gott sprechen" konzentrieren sollen, sondern auch darauf, wie man heute von Gott schweigt.
Msgr. Halik fragt sich ob "wir noch am Beginn der christlichen Geschichte stehen, wie es Teilhard de Chardin oder Kardinal Lustiger behaupteten? Oder ob im Gegenteil das Christentum im Sterben liegt, wie Voltaire dachte oder die Autoren des neuen Atheismus?" Die Antwort von Msgr. Halik: "Das Christentum in Europa durchlebt eine Phase der Müdigkeit des Mittags. Wenn wir es so sagen wollen: "Es ist nicht tot. Es schläft nur." Msgr. Halik betont, daß man die Erlösung weder rechts noch links findet, sondern indem man auf die Tiefe des Glaubesn schaut. Er beleuchtet, daß viele der aktuellen Debatten über die Reformen der Kirche praktisch unnütz sind, wenn sie sich auf technische Details beschränken, weil- wie er erklärt- strukturelle Reformen gar nichts nützen ohne eine spirituelle Vertiefung und ohne eine Suche nach einer Sprache, um zu denen zu sprechen, die Gott in unserer Zeit suchen." Und deshalb lädt er ein, die "Sucher nach Gott"zu begleiten, quasi als Wiederaufnahme jener "katechumenalen Theologie" auf die Pater Stephan Horn, Sekretär des Schülerkreises und schon Mitarbeiter Professor Ratzingers- gegenüber ACI-Stampa als Herangehensweise Benedikts XVI hingewiesen hatte. Msgr. Halik erklärt, daß der Glaube und der Zweifel dem Menschen eingegeben sind, sie sind keine Gegensätze und im Grunde sind diese Theologen "berufsmäßige Zweifler" .
Und er findet in der heutigen Glaubenskrise optimistisch den "Karfreitag, der nötig ist, um zu Ostern zu gelangen"
Dieser Karfreitag zeigt uns den verborgenen Gott, das Mysterium des Gottes, der verläßt, wie die Frage Jesu am Kreuz bezeugt. Und für die moderne Welt ist dieser Karfreitag die Erfahrung der Abwesenheit Gottes in der Kultur". Die Antwort auf alles ist für Msgr. Halik die Liebe, die der Altar des unbekannten Gottes ist. "Gott interessiert weniger unser Glaube sondern vielmehr unsere Liebe"
Es ist die Liebe, die der "Durst nach Gott ist und die sich Gott nähert" und uns fragen läßt: "Wollen wir daß Gott in unserem Leben ist?" Fortsetzung folgt Quelle: ACILa Stampa, A. Gagliarducci, via La Vigna del Signore
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