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  • 01.09.2015 11:26 - Kardinal Schönborn fordert Beschleunigung der Asylverfahren
von esther10 in Kategorie Allgemein.

01.09.2015


Kardinal Schönborn fordert Beschleunigung der Asylverfahren

Abbau bürokratischer Hürden



Mit Glockengeläut und einem Gedenkgottesdienst hat Österreich der 71 Todesopfer der Flüchtingstragödie gedacht. Im domradio.de-Interview fordert Wiens Kardinal Schönborn eine Beschleunigung der Asylverfahren.

domradio.de: Herr Kardinal, wie haben Sie den Gedenkgottesdienst erlebt?

Kardinal Schönborn: Es war ein sehr besinnlicher und verhaltender Gottesdienst. Wir haben mit dem Läuten der Pummerin begonnen, in allen Diözesen läuteten die Glocken zum Gedenken an die Opfer dieser Tragödie und aller weiteren Flüchtlingstragödien. Die Bundesregierung war fast vollständig im Stephansdom. Der Dom war voll, es war sehr berührend, dass an einem Wochentag so viele Menschen gemeinsam ihrer Trauer und ihrer Empörung Ausdruck verliehen haben.

domradio.de: Haben Sie das Gefühl, die Botschaft ist verstanden worden?

Kardinal Schönborn: Ich glaube schon. Schon am Sonntag hat ja Papst Franziskus ausdrücklich der 71 Todesopfer gedacht und nachdrücklich deutlich gemacht, dass nun alles getan werden müsse, um diese Schlepper-Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu beenden. Wir wollten Solidarität zeigen gegenüber den Menschen in großer Bedrängnis. Den vielen Tausenden, die jetzt im Moment unterwegs sind. Man flüchtet ja nur, wenn die Not wirklich sehr groß ist.

domradio.de: Was kann die Kirche noch tun?

Kardinal Schönborn: Alle Religionsgemeinschaften sind nun besonders herausgefordert, in allen Religionen hatte der Flüchtling immer einen besonderen Stellenwert. Das muss nun praktiziert werden. Es wird hier viel von Gemeinden und Klöstern getan, es ist aber noch zu wenig. Die bürokratischen Hürden sind allerdings heute auch viel höher, als zum Beispiel in der Flüchtlingskrise von 1956, als in kürzester Zeit 600.000 Flüchtlinge nach Österreich kamen. Die Hilfe und die Prüfung der Flüchtlinge müssen vereinfacht und beschleunigt werden. Die syrischen Flüchtlinge sind doch fast ausnahmslos Menschen mit Recht auf Asyl. Statt eines monatelangen Asylverfahrens könnte man all diesen Menschen schnell eine Gewissheit über ihre Anerkennung geben. Das würde auch die Aufnahme durch die Gemeinden und Familien sehr erleichtern. Aber die Politik ist dran.
http://www.domradio.de/audio/predigt-kar...ner-stephansdom
Das Interview führte Susanne Becker-Huberti.

(dr)



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