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  • 02.09.2015 00:03 - "Global denken, lokal handeln" - Die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung
von esther10 in Kategorie Allgemein.

"Global denken, lokal handeln" - Die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung

Predigt von P. Raniero Cantalamessa OFMCap, anlässlich des ersten „Weltgebetstages für die Bewahrung der Schöpfung“ in der Petersbasilika
Von Britta Dörre

Rom, 1. September 2015 (ZENIT.org)

P. Raniero Cantalamessa OFMCap befasste sich in der Predigt anlässlich des „Weltgebetstages für die Bewahrung der Schöpfung“, die er heute Abend in der Petersbasilika unter Vorsitz von Papst Franziskus hielt, mit dem Verhältnis des Menschen zur Schöpfung. Der Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung wurde in diesem Sommer von Papst Franziskus begründet.

http://www.zenit.org/de/articles/zum-lob...g-der-schopfung

Ausgehend von Gen 1, 28 erklärte P. Cantalamessa, dass der Mensch den Auftrag erhalten habe, „Dominus“ der Schöpfung, d.h. für sie verantwortlich und ihr Hüter zu sein. Die Worte der Genesis dürften jedoch nicht unter weltlichen Gesichtspunkten interpretiert werden. Damit widersprach der Pater der These, dass der zitierte Bibeltext Ursache der Umweltkrise sei. Die Tatsache, dass der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen sei, sei vielmehr eine Garantie für die Schöpfung. Der Mensch sei für sein Tun zur Rechenschaft verpflichtet.

Als weiteres Gegenargument führte P. Cantalamesse an, dass die Umweltverschmutzung nicht in Zusammenhang mit der Verbreitung des christlichen Glaubens oder anderer Religionen stehe, sondern mit der Industrialisierung, die allein den Profit im Blick habe. Die in der Bibel beschriebene Hierarchie in der Natur diene dem Leben und sei nicht gegen es gerichtet.

P. Cantalamessa ging anschließend auf Mt 6, 25-34 ein und legte dar, dass die Textstelle nicht zur Sorglosigkeit aufrufe, sondern an das Verantwortungsgefühl des Menschen für die zukünftigen Generationen appelliere. Adolph von Harnack habe das Verhältnis des Menschen zur Schöpfung als distanziert beschrieben, sofern es sich um irdische Güter handle, hingegen als interessiert und aufmerksam, wenn es sich um den Nächsten handle. Stattdessen, merkte P. Cantalamessa an, lebten die Menschen häufig nach dem Prinzip „Leben und Sterben lassen“.

Wer nicht den Mut habe, mit dem Finger auf das unmäßige Anhäufen von Reichtümern zu weisen, diene nicht wirklich Gott. Es sei nicht möglich, gleichzeitig Gott und dem Geld zu dienen, so Papst Franziskus. P. Cantalamessa betonte, dass Reichtum an sich nicht zu verurteilen sei und nannte einige Beispiele aus der Geschichte Jesu. Die Kritik richte sich nämlich gegen den „ungerechten Mammon“ (Lk 16,9), Reichtum, der auf Kosten des Nächsten angesammelt werde und aus Korruption und Spekulation rühre.

P. Cantalamessa wandte sich anschließend der Figur des heiligen Franziskus zu, an der sich auch Papst Franziskus bei seiner jüngsten Enzyklika orientiert habe. Die Liebe des Heiligen zur Natur rühre aus dessen tiefem Glauben zu Gott. Sein Bewusstsein für die Schöpfung beruhe auf dem Prinzip der Brüderlichkeit. Die heutigen Umweltprobleme seien dem heiligen Franziskus natürlich unbekannt gewesen, er rufe allgemein zur Sorge für die Schöpfung auf. Der Mensch sei aufgerufen, bekräftigte P. Cantalamessa, seine Pflicht zu erfüllen und in das „Ehre sei Gott in der Höhe“ einzustimmen.
Schon der heilige Franziskus habe zu einer radikalen Kursänderung aufgerufen und das Verhältnis des Menschen zur Schöpfung kritisiert. Sie stehe allen gemeinsam zur Verfügung, alle könnten sich gemeinsam an ihr erfreuen. P. Cantalamessa merkte an, wie modern die Schriften des Heiligen seien. Auch wir sollten uns heute mit dem Notwendigen begnügen und nicht dem Nächsten das Notwendige entziehen. Der heilige Franziskus habe natürlich kein globale Sicht verkündet, sondern sich auf seine unmittelbare Umgebung beschränkt. Doch auch darin sei er ein Vorreiter gewesen. Heute heiße es: global denken und lokal handeln. Jeder könne einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten, zitierte P. Cantalamessa Papst Franziskus und schloss eine Predigt mit den Worten, dass alle gelobt seien, die sich für die Wahrung der Schöpfung einsetzten.



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