Mittwoch, 2. September 2015 Progressisten fordern „Dekade des Dialogs“ und „humanisierte Sexualität“
Stephan Goertz, Professor für Moraltheologie und Herausgeber von „Wer bin ich, ihn zu verurteilen? Homosexualität und katholische Kirche“ (Herder Verlag) wünscht die Ausrufung einer „Dekade des (theologischen) Dialogs“. Dies sagte er in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Hintergrund ist die Familiensynode, die am 4. Oktober 2015 beginnt. Inzwischen erwarten wohl die progressistischen Theologen keine nennenswerten Änderungen in der Haltung der katholischen Kirche gegenüber der Sexualmoral, den homosexuellen Praktiken usw. und planen für die Zeit nach der Synode.
Gegen Kardinal Kasper und generell gegen den liberalen Flügel hat sich im Vorfeld der Synode ein großer Widerstand gebildet. Etliche Kardinäle und Bischöfe publizierten Bücher und Artikel gegen die Thesen Kaspers. Die Aktion „Ergebene Bitte an Papst Franziskus zur Zukunft der Familie“ konnte schon 522.000 Unterschriften sammeln.
http://www.ergebenebitte.org/
Die afrikanischen Bischöfe haben Proteste angekündigt, sollte der liberale Flügel versuchen, die Thesen von Kasper, Marx & Co. durchzusetzen.
Stephan Goertz plädiert in seinem Sammelband für eine völlig neue katholische Sexualmoral und eine Neubewertung homosexueller Praktiken: „In der katholischen Ehe-Moral hat man seit 50 Jahren offiziell erkannt, dass die Liebe zwischen Mann und Frau im Grunde das Sinnbestimmende auch für ihre Sexualität ist.
Also, Sexualität im Kontext einer Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau ist etwas Gutes und Schönes nach katholischer Lehre. Daraus ziehe ich den Schluss, dass auch im Kontext einer Liebesbeziehung zwischen zwei Männern oder zwischen zwei Frauen dann diese Sexualität nicht einfach Sünde sein kann oder etwas Schlechtes. Also, ich würde sagen, ich ziehe die Konsequenz daraus, was die katholische Lehre im Bereich Sexualität zwischen Mann und Frau formuliert hat und übertrage das nun auf Homosexualität.“
Überhaupt solle „Sexualität humanisiert“ werden: „weder die Bibel noch die Natur verbieten Homosexualität von vornherein“.
Im Grunde sieht Goertz keinen wesentlichen Unterschied zwischen hetero- und homosexuellen Beziehungen. Doch anstatt offen zu sagen, die Sexualmoral der Kirche sei falsch, behauptet er, sie hätte sich „fortentwickelt“. Offensichtlich meint er, das Kirchenvolk zum Narren halten zu können.
Die Idee einer „Dekade des Dialogs“ wird in „Wer bin ich, ihn zu verurteilen? Homosexualität und katholische Kirche“ vom homosexuellen Theologen Michael Brinkschröder, Autor von „Schwule Theologie“, erläutert. http://www.kohlhammer.de/wms/instances/K...Theologie-BonD/
Eingestellt von Mathias von Gersdorff um 16:11
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