Von den verheerenden Inhalten und Zielsetzungen der Gender-Politik
Veröffentlicht: 6. September 2015 | Autor: Felizitas Küble In der Kirchenzeitung “Der Pilger” (Diözese Speyer) wurde eine KNA-Meldung veröffentlicht, die zum Teil mißverständlich bis irreführend war.
Unser Autor Thomas M. Adam aus Eisenberg verfaßte daraufhin nachfolgende Stellungnahme, die das Bistumsblatt (Nr. 35) erfreulicherweise veröffentlicht hat. Da wir die Ausführungen für sehr wichtig halten, dokumentieren wir diesen Beitrag vollständig:
Zum Artikel „Scharfe Kritik an Gender-Politik“ durch Fuldaer Bischof Algermissen beim Kongress „Freude am Glauben“ im “Pilger” vom 9.8.2015: Foto Leupolt - Bistum Fulda
Hier ist der Redaktion bzw. der KNA-Meldung eine Irreführung unterlaufen, die man richtigstellen muss. S. Ex. Bischof Heinz Josef Algermissen hat das sog. „Gender-Mainstreaming“ verurteilt.
Im Artikel wird in Klammer erklärt, was dieser – den meisten Lesern nicht bekannte – Begriff bedeutet, nämlich: „Gesellschaftliches Bestreben nach Gleichstellung der Geschlechter“.
BILD: Bischof Heinz Josef Algermissen von Fulda (Foto: Leupolt/Bistum Fulda)
Darunter aber verstehen wohl die meisten die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Wer wollte die verurteilen, niemand, auch nicht der Bischof. Diese Definition und Erklärung ist insofern missverständlich und wirkt verharmlosend.
Dies ist leider typisch für eine aggressive Ideologie, die ganz harmlos und modern daherkommt und deren wirkliche Ziele meistens verschleiert sind.
Die Gender-Ideologie, die ohne die Mitwirkung der Parlamente in den Hinterzimmern der Macht als „Querschnittsaufgabe“ und „Leitprinzip“ der deutschen Politik implementiert wird, soll in ihrer ganzen Programmatik nicht wahrgenommen und diskutiert sondern top-down umgesetzt werden. Und dieses umfassende linke Projekt ist schon ziemlich weit fortgeschritten. Gender-Buch
Mittlerweile sind ca. 200 Lehrstühle entstanden, welche die Genderagenda in allen Fachgebieten, Institutionen und Organisationen verankern sollen. Was aber sind im wesentlichen Inhalte dieser Ideologie?
BILD: Neues Aufklärungsbuch über die Gender-Ideologie von Mathias v. Gersdorff
Der Genderismus betreibt im Kern die Dekonstruktion des christlichen Menschenbildes als Wesensmerkmal der göttlichen Schöpfungsordnung. Dies korreliert mit dem Atheismus marxistischer Prägung und ist mit christlicher Lehre und Praxis vollkommen unvereinbar.
Der „Genderwahn“ bewirkt die Definition von sehr vielen angeblichen Geschlechtern, die alle gleichberechtigt sein sollen. Bei der Facebook-Registrierung z. B. sind aktuell nicht mehr nur „männlich“ und „weiblich“, sondern 60 verschiedene „Geschlechter“ definiert.
Ziel solcher ideologisch-theoretischen Genderstrategie ist die Relativierung und letztlich Auflösung der klassischen Ehe aus Mann und Frau sowie des vorbildlichen Familienbegriffes und der mehrheitlichen Familienrealität bestehend aus Mann, Frau und Kind(ern).
Wichtigster Baustein dieser Ideologie ist ferner die Propagierung der Abtreibung (auch verschleiernd „Maßnahme der reproduktiven Gesundheit“ genannt ) als angebliches „Menschenrecht“ der Frau. Vom Lebensrecht des ungeborenen Kindes, das als grundgesetzlich geschütztes Rechtsgut einen wesentlich höheren Rang aufweist, ist hier nicht mehr die Rede, sondern es wird auf EU-Ebene und international erbittert bekämpft. b (8) - Kopie
Die Gender-Ideologie fördert neuerdings die Frühsexualisierung unserer Kinder in Kindergärten und Grundschule unter Missachtung der originären und grundgesetzlich geschützten Elternrechte. Die „sexuelle Vielfalt“ soll hier gelehrt und minoritäre sexuelle Sonderformen und Neigungen propagiert werden.
Wo soll eine solche Politik hinführen? Führend hier sind die Umsetzungsversuche der rot-grünen Landesregierung in Baden-Württemberg unter der Federführung eines Mitgliedes des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), des grünen Ministerpräsidenten Kretschmann. Er versucht zur Zeit knallhart, diese Politik gegen den wachsenden Widerstand der Bürger durchzuboxen.
Es ist ein Verdienst der Soziologin Gabriele Kuby, welche diese Genderideologie in ihrer führenden Fachliteratur bis ins Detail analysiert, entlarvt und ins Licht der Öffentlichkeit gebracht hat.
Zunehmend sind Bischöfe und Bischofskonferenzen mit klaren Appellen an die Öffentlichkeit getreten und DSC_0553leisten Aufklärungsarbeit und politischen Widerstand, der dringend geboten ist. Auch der Hl. Vater hat die Genderagenda und Gender-Politik in seltener Klarheit und Schärfe verurteilt.
Über internationale Organisationen sollen Entwicklungsländer gezwungen werden, die Genderagenda lückenlos umzusetzen, sonst gibt es kein Geld. Die Genderagenda wird wegen ihrer verdeckten Operationsstrategie und ihrer bewusst irreführenden Begrifflichkeit weithin unterschätzt und hat so eine starke politische Dynamik entfaltet.
Nur wenn man das alles weiß, versteht man die Verurteilung durch den Bischof Algermissen und die Thematisierung des Problems durch den Kongress „Freude am Glauben“. Diese mutigen Zeugnisse und Diskussionsbeiträge werden mit großer Dankbarkeit aufgenommen.
Wenn Genderismus nur die Gleichstellung von Mann und Frau meinen würde, wäre es auch dort kein Thema. Dieses Thema bedarf der dringenden Aufklärung, Diskussion und demokratischen Kurskorrektur. Das schädliche Potenzial dieser Ideologie kann nicht klar genug adressiert werden.
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