Türkischer Außenminister gegen "christliche Festung Europa"
Davutoglu in "Frankfurter Allgemeine": EU-Flüchtlingshilfe "lächerlich gering", gemeinsames Handeln in der Einwanderungsfrage dringend nötig
Bonn, 07.09.2015 (KAP/KNA) Der türkische Außenminister Ahmed Davutoglu hat einen "lächerlich geringen Anteil" der EU-Mitgliedstaaten an der Flüchtlingshilfe kritisiert. Die Türkei hingegen habe zwei Millionen Syrer und Iraker aufgenommen und damit eine "Pufferzone zwischen dem Chaos und Europa hergestellt", schrieb Davutoglu in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag).
Davutoglu kritisierte, dass die EU bislang nur einen geringen Finanzbeitrag geleistet habe, um die Türkei zu unterstützen: "Das Konzept der Lastenaufteilung ist zu einer bedeutungslosen Worthülse verkommen." Der Außenminister warnte vor einem "bequemen Reflex, die ganze Last auf die Türkei zu laden, indem man massive Sicherheitsvorkehrungen trifft und Mauern baut, um eine christliche Festung Europa zu errichten". Dies werde nicht funktionieren.
Für Europa sei es an der Zeit, in der Einwanderungsfrage gemeinsam zu handeln, so Davutoglu. Die Türkei sei in dieser Frage zur Zusammenarbeit bereit.
Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/72247.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.
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