Verteilung der Flüchtlinge Polen verbitten sich "deutsche Belehrungen" 08.09.2015, 16:4Verteilung der Flüchtlinge Polen verbitten sich "deutsche Belehrungen" 08.09.2015, 16:43 Uhr | dpa
Der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak lehnt eine Aufnahmequote für Flüchtlinge ab. (Quelle: Reuters)
Der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak hat die Kritik an der Haltung seines Landes bei der Aufnahme von Flüchtlingen scharf zurückgewiesen. "Die Deutschen sollten uns nicht belehren, was Solidarität ist. Was die Zeitungen schreiben und wie sie Polen bewerten, ist nicht angebracht", sagte er.
Regierungschefin Ewa Kopacz habe von Anfang an betont, dass die Zuweisung nach Länderquoten "ein Weg ins Nirgendwo" sei und er teile diese Auffassung, sagte Siemoniak im polnischen Nachrichtensender TVN24.
Europa weiß "keinen Rat"
Wenn Polen verbindlichen Aufnahmequoten zustimme, würden nach den ersten Flüchtlingsgruppen immer weitere folgen, so Siemoniak.
ZAHLEN UND FAKTEN Weltweit ist die Zahl der Flüchtlinge stark gestiegen. 2014 flüchteten die meisten von ihnen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Für dieses Jahr rechnet der Bund mit bis zu 800.000 Asylanträgen. (Quelle: dpa) Das erwartet Flüchtlinge, wenn sie sich in Deutschland registrieren lassen. (Quelle: dpa) Seit November sind die Anträge aus Balkanländern stark zurückgegangen, denn sie haben kaum noch Chancen auf Erfolg. Grund: Diese Länder wurden als "sicher" eingestuft. (Quelle: dpa) Die Gewalt gegen Flüchtlinge nimmt in Deutschland stark zu. Im ersten Halbjahr 2015 gab es 202 Attacken, davon gingen 173 auf das Konto von "rechtsmotivierten Tätern".
Das Foto zeigt ein brennendes Asylbewerberheim in Tröglitz. 2013 gab es 58 rechtsmotivierte Übergriffe. (Quelle: dpa) Weltweit ist die Zahl der Flüchtlinge stark gestiegen. 2014 flüchteten die meisten von ihnen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Für dieses Jahr rechnet der Bund mit bis zu 800.000 Asylanträgen. (Quelle: dpa) Das erwartet Flüchtlinge, wenn sie sich in Deutschland registrieren lassen. (Quelle: dpa) Seit November sind die Anträge aus Balkanländern stark zurückgegangen, denn sie haben kaum noch Chancen auf Erfolg. Grund: Diese Länder wurden als "sicher" eingestuft. (Quelle: dpa) Die Gewalt gegen Flüchtlinge nimmt in Deutschland stark zu. Im ersten Halbjahr 2015 gab es 202 Attacken, davon gingen 173 auf das Konto von "rechtsmotivierten Tätern". Das Foto zeigt ein brennendes Asylbewerberheim in Tröglitz. 2013 gab es 58 rechtsmotivierte Übergriffe. (Quelle: dpa) Flüchtlinge in Deutschland
"Es geht doch nicht darum, weitere Zehntausende Flüchtlinge nach Europa einzuladen, weil Europa sich keinen Rat weiß." Vielmehr müssten die Probleme in den Herkunftsländern der Flüchtlinge gelöst werden.
Deutschland und Schweden fordern Quote
Dagegen bestehen Deutschland und Schweden weiterhin auf einer verbindlichen Quote für die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven verlangten einen festen Verteilungsschlüssel für alle 28 EU-Mitglieder.
Derzeit nehmen beide Länder in Europa die meisten Asylbewerber auf. In der Bundesrepublik werden mindestens 800.000 Migranten erwartet, in Schweden mehr als 80.000.
Merkel will die "gemeinsame Lösung"
Merkel äußerte sich optimistisch, dass es trotz des Widerstands von Ländern wie Polen oder Ungarn einen Kompromiss geben wird. Man solle sich jetzt nicht in Drohungen überbieten. "Keine öffentlichen Beschimpfungen, sondern Respekt vor der Position des anderen. Aber klar in der Sache", sagte die Kanzlerin.
"Meine Erfahrung ist, dass man, manchmal nach längerer Zeit, doch zu einer gemeinsamen Lösung kommt", so Merkel. Allerdings schränkte sie ein: "Morgen wird es nicht sein und nächste Woche auch nicht, aber möglichst schnell."
"Eine humane Katastrophe"
Niemand könne angesichts dessen, dass die Welt auf Europa schaue, sagen: "Syrien ist zu weit weg, wir kümmern uns einfach nicht um das Problem. Das würde riesigen Schaden für die europäische Akzeptanz bedeuten", warnte Merkel. Löfven betonte: "Wir sind in einer humanen Katastrophe." Es gebe eine tiefe menschliche und moralische Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen.
Merkel legte sich nicht auf eine Prognose für die Zahl der Einwanderer in den nächsten Jahren fest. "Keiner von uns kann die Zukunft genau lesen", sagte sie. Wenn Menschen in Not seien, "dann müssen wir diese Aufgabe lösen".
Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hatte ein Zahl von 500.000 Flüchtlingen genannt. Auch die für das laufende Jahr geltende offizielle Schätzung von 800.000 Flüchtlingen wird inzwischen in Frage gestellt. http://www.t-online.de/nachrichten/ausla...elehrungen.html 3 Uhr | dpa
Der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak lehnt eine Aufnahmequote für Flüchtlinge ab. (Quelle: Reuters)
Der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak hat die Kritik an der Haltung seines Landes bei der Aufnahme von Flüchtlingen scharf zurückgewiesen. "Die Deutschen sollten uns nicht belehren, was Solidarität ist. Was die Zeitungen schreiben und wie sie Polen bewerten, ist nicht angebracht", sagte er.
Regierungschefin Ewa Kopacz habe von Anfang an betont, dass die Zuweisung nach Länderquoten "ein Weg ins Nirgendwo" sei und er teile diese Auffassung, sagte Siemoniak im polnischen Nachrichtensender TVN24.
Europa weiß "keinen Rat"
Wenn Polen verbindlichen Aufnahmequoten zustimme, würden nach den ersten Flüchtlingsgruppen immer weitere folgen, so Siemoniak.
ZAHLEN UND FAKTEN Weltweit ist die Zahl der Flüchtlinge stark gestiegen. 2014 flüchteten die meisten von ihnen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Für dieses Jahr rechnet der Bund mit bis zu 800.000 Asylanträgen. (Quelle: dpa) Das erwartet Flüchtlinge, wenn sie sich in Deutschland registrieren lassen. (Quelle: dpa) Seit November sind die Anträge aus Balkanländern stark zurückgegangen, denn sie haben kaum noch Chancen auf Erfolg. Grund: Diese Länder wurden als "sicher" eingestuft. (Quelle: dpa) Die Gewalt gegen Flüchtlinge nimmt in Deutschland stark zu. Im ersten Halbjahr 2015 gab es 202 Attacken, davon gingen 173 auf das Konto von "rechtsmotivierten Tätern".
Das Foto zeigt ein brennendes Asylbewerberheim in Tröglitz. 2013 gab es 58 rechtsmotivierte Übergriffe. (Quelle: dpa) Weltweit ist die Zahl der Flüchtlinge stark gestiegen. 2014 flüchteten die meisten von ihnen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Für dieses Jahr rechnet der Bund mit bis zu 800.000 Asylanträgen. (Quelle: dpa) Das erwartet Flüchtlinge, wenn sie sich in Deutschland registrieren lassen. (Quelle: dpa) Seit November sind die Anträge aus Balkanländern stark zurückgegangen, denn sie haben kaum noch Chancen auf Erfolg. Grund: Diese Länder wurden als "sicher" eingestuft. (Quelle: dpa) Die Gewalt gegen Flüchtlinge nimmt in Deutschland stark zu. Im ersten Halbjahr 2015 gab es 202 Attacken, davon gingen 173 auf das Konto von "rechtsmotivierten Tätern". Das Foto zeigt ein brennendes Asylbewerberheim in Tröglitz. 2013 gab es 58 rechtsmotivierte Übergriffe. (Quelle: dpa) Flüchtlinge in Deutschland
"Es geht doch nicht darum, weitere Zehntausende Flüchtlinge nach Europa einzuladen, weil Europa sich keinen Rat weiß." Vielmehr müssten die Probleme in den Herkunftsländern der Flüchtlinge gelöst werden.
Deutschland und Schweden fordern Quote
Dagegen bestehen Deutschland und Schweden weiterhin auf einer verbindlichen Quote für die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven verlangten einen festen Verteilungsschlüssel für alle 28 EU-Mitglieder.
Derzeit nehmen beide Länder in Europa die meisten Asylbewerber auf. In der Bundesrepublik werden mindestens 800.000 Migranten erwartet, in Schweden mehr als 80.000.
Merkel will die "gemeinsame Lösung"
Merkel äußerte sich optimistisch, dass es trotz des Widerstands von Ländern wie Polen oder Ungarn einen Kompromiss geben wird. Man solle sich jetzt nicht in Drohungen überbieten. "Keine öffentlichen Beschimpfungen, sondern Respekt vor der Position des anderen. Aber klar in der Sache", sagte die Kanzlerin.
"Meine Erfahrung ist, dass man, manchmal nach längerer Zeit, doch zu einer gemeinsamen Lösung kommt", so Merkel. Allerdings schränkte sie ein: "Morgen wird es nicht sein und nächste Woche auch nicht, aber möglichst schnell."
"Eine humane Katastrophe"
Niemand könne angesichts dessen, dass die Welt auf Europa schaue, sagen: "Syrien ist zu weit weg, wir kümmern uns einfach nicht um das Problem. Das würde riesigen Schaden für die europäische Akzeptanz bedeuten", warnte Merkel. Löfven betonte: "Wir sind in einer humanen Katastrophe." Es gebe eine tiefe menschliche und moralische Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen.
Merkel legte sich nicht auf eine Prognose für die Zahl der Einwanderer in den nächsten Jahren fest. "Keiner von uns kann die Zukunft genau lesen", sagte sie. Wenn Menschen in Not seien, "dann müssen wir diese Aufgabe lösen".
Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hatte ein Zahl von 500.000 Flüchtlingen genannt. Auch die für das laufende Jahr geltende offizielle Schätzung von 800.000 Flüchtlingen wird inzwischen in Frage gestellt. http://www.t-online.de/nachrichten/ausla...elehrungen.html
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