Die tiefe Sehnsucht nach erfüllender Liebe - Bischof Rudolf Voderholzer zu neuen Formen der Ehevorbereitung
14.09.2015
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„Frauen und Männer, die kirchlich heiraten wollen, brauchen eine neue Form der Ehevorbereitung.“ Bischof Rudolf Voderholzer äußerte sich am vergangenen Donnerstag zu den Herausforderungen einer zukunftsgewandten Seelsorge für Eheleute. „Ein paar Gespräche mit dem Pfarrer reichen nicht aus, um das Verständnis für den tiefen Sinn des Ehesakramentes zu wecken und zu verankern. Es kommt darauf an, dass die Paare, die ihre Ehe vor Gott schließen wollen, auch wirklich begreifen, wie die christliche Ehe ihre existentielle Sehnsucht nach erfüllender Liebe beantwortet.“ Das Akademische Forum Albertus Magnus der Diözese Regensburg hatte zu einer Vortragsveranstaltung zur Ehepastoral mit dem angesehenen Münchener Pastoraltheologen Andreas Wollbold geladen. Eigentlich beginnt die Ehevorbereitung im Kindesalter
Bischof Voderholzer: „Wenn das Gasthaus bereits bestellt ist, dann ist es wohl schon zu spät für eine wirklich tiefreichende Ehevorbereitung. Die Schönheit und Wahrheit einer Ehe, die Gott in die Beziehung mit hineinnimmt, muss bereits in der Firmvorbereitung, im Religionsunterricht und in der Jugendarbeit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor Augen gestellt werden. Eigentlich beginnt die Ehevorbereitung im Kindesalter, wenn kleine Menschen erleben, wie sehr sie geborgen und getragen sind in der Treue und Liebe der Eltern zueinander. Eine solche umfassende Lebens- und Ehevorbereitung anzubieten, das ist eine Herausforderung, der sich die Kirche in den kommenden Jahrzehnten stellen muss.“ Intensive Auseinandersetzung mit zersetzenden Gender-Ideologien Bischof Rudolf erwartet von der im Herbst stattfindenden Bischofssynode zur „Berufung und Sendung der Ehe und Familie in Kirche und Welt von heute“ weichenstellende Impulse für neue Formen der Ehevorbereitung. Dazu zählt er auch eine intensive Auseinandersetzung mit den zersetzenden Gender-Ideologien, die das geschlechtliche Wesen des Menschen zu einer subjektiv verfügbaren Beliebigkeit herabsetzen wollen. Papst Benedikt XVI. warf bereits vor einigen Jahren die Frage auf, ob eine Ehe sakramental gültig geschlossen sei, wenn sie nicht wirklich auf einer begründeten Glaubensüberzeugung der Eheleute beruhe. http://www.bistum-regensburg.de/glauben/...es-in-der-welt/ http://www.bistum-regensburg.de/news/die...bereitung-4023/
* Das Sakrament der Ehe – Zeichen der Liebe Gottes in dieser Welt
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Mit dem „Ja, ich will!“ enden viele romantische Filme und überlassen die Fortsetzung der Phantasie ihrer Zuseher.
Geben sich Mann und Frau vor Gottes Angesicht dieses Jawort, beginnt für sie das Sakrament der Ehe: Die beiden stellen ihre Beziehung unter Gottes Segen und lassen sich auf das Wagnis ein, selbst Gestalt, Gestalter und Gestaltete der Liebe Gottes in dieser Welt zu sein. Das Ehesakrament ist Zeichen für Seine Liebe und eine Lebensgemeinschaft, durch die diese Liebe konkret erfahrbar wird.
Am Wohl der Ehepartner orientiert und offen für Kinder Das Zweite Vatikanische Konzil sagt über das Sakrament der Ehe: „Der Bund der Ehe, durch den ein Mann und eine Frau miteinander eine innige Lebens- und Liebesgemeinschaft bilden, wurde durch den Schöpfer grundgelegt und mit eigenen Gesetzen versehen. Er ist von Natur aus auf das Wohl der Ehegatten sowie auf die Zeugung und Erziehung von Kindern hingeordnet. Der Ehebund zwischen Getauften wurde von Christus, dem Herrn, zur Würde eines Sakraments erhoben.“ (Gaudium et spes 48,1) Braut und Bräutigam nehmen sich gegenseitig an - mit all ihren Eigenschaften und Eigenheiten, lebenslang - und sind bereit, „die Kinder anzunehmen, die Gott (ihnen) schenken will“ (Trauungsliturgie). Rechtlich gesehen kommt das Sakrament zustande, indem die (getauften) Brautleute in der Trauungsliturgie in Anwesenheit zweier Zeugen den Ehebund vor dem Traugeistlichen schließen, den dieser im Namen der Kirche bestätigt und segnet. Die Ehe macht die Liebe Gottes zu den Menschen sichtbar und erfahrbar Da dieser „menschliche“ Bund Züge des göttlichen Bundes mit den Menschen trägt, taucht in der Bibel immer wieder der hochzeitliche Vergleich auf. Im Epheserbrief schließlich entfaltet der heilige Paulus diesen Vergleich als ein Geheimnis: er bezieht das liebevolle Verhältnis Christi zu seiner Kirche auf das des Mannes zu seiner Frau in der Ehe: „Die christliche Ehe wird wirksames Zeichen, Sakrament des Bundes zwischen Christus und der Kirche. Weil sie dessen Gnade bezeichnet und mitteilt, ist die Ehe zwischen Getauften ein wahres Sakrament des Neuen Bundes.“ (Katechismus der Katholischen Kirche 1617) Mehr zum Thema Heiraten, Ehe & Familie In unserer Rubrik Heiraten, Ehe & Familie finden Sie weitere Infos, Anregungen und Hilfen zum Thema. http://www.bistum-passau.de/gemeinschaft...ehevorbereitung
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