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  • 18.09.2015 21:51 - Deutsche Abgeordnete besuchen Flüchtlings-Zentrum in Sizilien
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Deutsche Abgeordnete besuchen Flüchtlings-Zentrum in Sizilien


Sizilien: Einwanderungszentrum in Mineo als neuer Flüchtlingshotspot? - ANSA

17/09/2015 08:00SHARE:

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Nicht übereinander, sondern miteinander reden: So sollte das Motto Europas lauten, wenn es nach dem deutschen Politiker Michael Kretschmer geht. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Fraktion weilt mit einer Delegation des Deutschen Bundestags seit Montag in Italien, um aus nächster Nähe Einblicke in die Lage der Flüchtlinge dort zu gewinnen. Kretschmer selbst begrüßt die aktuelle Entscheidung der Regierung Merkel, vorübergehend wieder die Grenzen zu kontrollieren: „Wir sind als Abgeordnete sehr daran interessiert, das jetzt eines schnell wieder gilt, nämlich dass die Grenzen der europäischen Union vernünftig gesichert werden. Das heißt nicht, dass wir Flüchtlinge wieder wegschicken, aber wir müssen dafür sorgen, das jeder, der den Boden der Europäischen Union betritt, registriert und identifiziert wird. Das ist ein Wunsch, den wir der italienischen Seite auch deutlich gemacht haben!“

In Italien besuchen die deutschen Politiker nicht nur Politikerkollegen. Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit der deutschen Botschafterin beim Heiligen Stuhl Annette Schavan und Vertretern des vatikanischen Migrantenrates sowie ein Besuch des umstrittenen Flüchtlings-Auffanglagers in dem sizilianischen Dorf Mineo. Medien beschreiben die ehemalige Wohnsiedlung der US-Armee als Oase der unbegleiteten Minderjährigen, als getarntes Gefängnis oder schlicht als größtes europäisches Asylzentrum. Doch Kretschmer war überrascht über die durchaus gute Organisation des großen Auffanglagers und die Bereitschaft der Menschen auf Sizilien, den Flüchtlingen zu helfen. Allerdings sei es auf jeden Fall zu groß und aus diesem Grund schwer überschaubar. Den Menschen fehle die Tätigkeit, die Möglichkeit zur Integration. Den Aufruf von Papst Franziskus, dass jede Pfarrei nun aktiv werden und mindestens einen Flüchtling aufnehmen sollte, wertet der sächsische Politiker als äußerst positiv.

„Es geht um die Frage der Haltung. Wie stehe ich zu dieser Frage und zu Menschen, die in größter Not sind, die mit dem Leben gekämpft haben und jetzt mit viel Glück und mit Gottes Hilfe nach Europa gekommen sind? Und da war es ganz wichtig, dass der Heilige Vater auch die Kirche als Institution und jeden Einzelnen mit in die Pflicht genommen hat. Ich habe mit großer Freude berichten können, dass bei uns zuhause in Sachsen in einem kleinen Kloster an der deutsch-polnischen Grenze die Schwestern nach diesem Papstwort unmittelbar gehandelt und Flüchtlinge aufgenommen haben. Das hat mich sehr beeindruckt.“

Nur zur Erinnerung: Sachsen, das ist auch Pegida-Land; nicht immer gibt es von dort Berichte über Willkommensgesten für Flüchtlinge. Während die Italienische Bischofskonferenz über die Realisierung der Idee von Papst Franziskus diskutiert, werden in Nordeuropa vorübergehend Grenzkontrollen eingerichtet, zurück zum Schengen-Abkommen und ein neuer Sonder-EU-Gipfel folgt. Bald sollen sogenannte Hotspots in Griechenland und Italien eingerichtet werden, die für eine EU-gerechte Verteilung der Flüchtlinge sorgen sollen. Das Schließen von Grenzen könnte ein falsches Bild erzeugen, räumt Kretschmer ein. Deutschland nehme dieses Jahr eine Million Flüchtlinge auf - aber das könne kein Dauerzustand sein.

„Der Bundesrepublik geht es nicht darum, Grenzen dicht zu machen, sondern zu wissen, wer die Grenzen der europäischen Union überschreitet. Und dann will man sich vernünftig um diese Menschen kümmern. Es ist kein Dauerzustand, dass wir einen Flüchtlingsstrom haben, von dem wir nicht wissen, wer das ist, und so können wir diesen Menschen auch nicht helfen. Das ist das erste, was sich ändern muss. Ganz grundsätzlich gilt es natürlich, die Lebensperspektiven der Menschen zu verbessern. Und wenn es richtig ist, dass das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in den letzten Tagen zu wenig Geld hat, um die Flüchtlingslager in Nordafrika und im Nahen Osten zu finanzieren, dann ist das nicht in Ordnung. Es gilt, den Menschen auch dort eine Perspektive zu geben, wo sie herkommen. Deswegen müssen wir auch mit aller Kraft daran arbeiten, dass den Menschen bereits in Libyen und in Syrien geholfen wird.“
Die Delegation des Deutschen Bundestags nahm im Zug ihrer Italien-Reise auch an der Einweihung des neuen Martin-Luther-Platzes in Rom teil.
(rv 16.09.2015 no)



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