Falls die Synode eine „seltsame Wendung“ nimmt? „Treu bleiben!“ 18. September 2015 14:17 | Mitteilung an die Redaktion
Kardinal Raymond Burke
(Washington) Am vergangenen 13. September sprach Kardinal Raymond Burke, der von Papst Franziskus aus der Römische Kurie entfernte Wortführer der Kasper-Kritiker, in Saint Louis in den USA über „Die Wahrheit Christi in der Ehe“. Dabei behandelte der nunmehrige Kardinalpatron des Souveränen Malteserordens die geistlichen, sozialen, doktrinellen und kirchenrechtlichen Aspekte der Krise, in der sich Ehe und Familie in der westlichen Kultur befinden. Der Kardinal sprach von einer großen Verwirrung und einer Rebellion im Inneren der Kirche.
Kardinal Burke betonte, daß in „unserer“ immer säkularisierteren und feindlich gesinnten Welt eine um so größere Verantwortung auf den Schultern der Eltern laste, die Kinder durch Wort und Beispiel zu formen und ihnen die wahre Bedeutung der christliche Ehe zu vermitteln. Zusammen mit der authentischen, immergültigen Lehre der Kirche werde sich die gesunde familiäre Formung für die Kinder und Jugendlichen als Hauptquelle für ihre Orientierung erweisen, als zentrales Mittel, mit dem der nächsten Generation die christlichen Wahrheit weitergegeben werde.
Widerstand gegen Kasper-Vorschlag – Neues Ehenichtigkeitsverfahren „könnte Probleme bringen““
Der Kardinal empfahl das 2014 kurz vor der Bischofssynode erschienene Buch „In der Wahrheit Christi bleiben“ von fünf Kardinälen, darunter auch Burke, zur Lektüre. In Saint Louis bekräftigte er seine kategorische Opposition gegen den Vorschlag von Kardinal Walter Kasper, wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten zuzulassen.
Der Kardinalpatron, ein exzellenter Kirchenrechtler, äußerte zudem, daß es wegen der von Papst Franziskus am 8. September bekanntgegebenen neuen Bestimmungen zu den Ehenichtigkeitsverfahren zu einigen Probleme kommen könnte. Die neuen Bestimmungen, so der Kardinal, würden viel Vorsicht verlangen und eine besonders aufmerksame Interpretation im Licht der langen kanonischen und doktrinellen Tradition der Kirche.
Als Negativbeispiel erwähnte Kardinal Burke die Aussetzung des doppelten Urteils bei Ehenichtigkeitsverfahren in den USA in der Zeit von 1971–1983. Das amerikanische „Experiment“ der „Rationalisierung“ des Ehenichtigkeitsverfahrens habe in der Praxis zu allgemeiner Laxheit geführt, die als „katholische Scheidung“ wahrgenommen worden sei. Das sei ein Grund gewesen, weshalb mit dem Codex Iuris Canonici von 1983 die Pflicht eines Berufungsverfahrens in zweiter Instanz, wie sie 1740 von Benedikt XIV. eingeführt worden war, wiederhergestellt wurde.
Göttliches Gesetz werde „nur mehr als Ideal“ behauptet
Zur verbreiteten „Verwirrung“, so der Kardinal, gehöre auch, daß heute das göttliche Gesetz zu Ehe und Keuschheit als bloßes „Ideal“ hingestellt werde, als brauche es dafür eine heroische Heiligkeit, die normale Katholiken überfordere. Eine solche Haltung wiederum führe zu falschen Ideen über die „Barmherzigkeit“, so auch die Zulassung von Katholiken zu den Sakramenten, die sich im Stand der Todsünde befinden, weil das Ideal ohnehin unerreichbar sei.
Kardinal Burke betonte dagegen, daß die Lehre der Heiligen Schrift und der Kirche besagt, daß die Gnadengeschenke Gottes immer ausreichen, um jeder Versuchung zu widerstehen und seinen Geboten gehorchen zu können. Dafür gebe es jedoch eine Bedingung: Die Gläubigen müssen sich in Demut, mit vertrauensvollem Glauben und unablässigem Gebet an Ihn wenden. Am Ende seiner Ausführungen antwortete er auf die Frage, was die Katholiken tun sollten, falls es bei der bevorstehenden Synode zu einer „seltsamen Wendung“ kommen sollte. Die prompte Antwort von Kardinal Burke bestand nur aus zwei Wörten: „Treu bleiben!“ Text: Giuseppe Nardi Bild: MiL
Beliebteste Blog-Artikel:
|