"Radio Maria" und Justizminister übergeben Radios an Häftlinge Katholischer Sender verteilt gratis Radios in Justizanstalten als Zeichen der Zuwendung für ausgegrenzte Menschen - Brandstetter: "Ich bin von dieser Initiative berührt" teilen +1 tweet 21.09.2015, 16:49 Uhr Österreich/Kirche/Strafvollzug/Justiz/Medien/Radio/Radio.Maria Eisenstadt, 21.09.2015 (KAP) Der Radiosender "Radio Maria" verteilt seit Jahren Radiosender an Häftlinge - und hat dies bereits 300 Mal getan. Zum Jubiläum dieses Zeichens der Zuwendung an ausgegrenzte Menschen war am Wochenende Justizminister Wolfgang Brandstetter in der Justizanstalt Eisenstadt anwesend, als "Radio Maria"-Obmann Lukas Bonelli das 300. Gerät symbolisch an den Eisenstädter Generalvikar Martin Korpitsch und an Justizanstaltsleiter Günter Wolf übergab. "Ich bin von dieser Initiative berührt", erklärte Brandstetter, der vor allem die Bedeutung der Resozialisation hervorhob: "Ein funktionierender Strafvollzug, der eine Resozialisation ermöglicht, erspart viel Leid".
Verteilt werden die batteriebetriebenen "Radio Maria"-Gefängnisradios, die gemäß dem Reglement der Justizanstalt keine ausziehbaren Antennen zur Vorbeugung möglicher Verletzungsgefahr haben, von "Hoffnung hinter Gittern", der Gefängnisseelsorge und der Sozialen Gerichtshilfe Österreich. Netzgeräte werden mit den Radiogeräten nur nach Einverständnis der Haftanstalt mitgeliefert, um eine mögliche Strangulierungsgefahr zu unterbinden.
Ein humaner, moderner Strafvollzug sei eine "Visitenkarte" für einen funktionierenden, auf dem Prinzip der Menschenwürde und der Menschenrechte gründenden Rechtsstaat, erklärte Justizminister Brandstetter im Rahmen der Übergabe: "Die Qualität eines Staates erkennt man auch daran, wie es in den Gefängnissen zugeht."
Generalvikar Martin Korpitsch hob die Bedeutung einer Hoffnung spendenden Vermittlungsarbeit und Seelsorge im Strafvollzug hervor: Es sei die "ureigenste Aufgabe" eines humanen Strafvollzugs, "Menschen zu helfen und ihnen Hoffnung zu geben." Die Seelsorge nehme den ganzen Menschen in den Blick und sei durch die Vermittlung eines befreienden Glaubensbezugs ein wesentlicher Beitrag, die Würde der Gefangenen zu wahren, die innere Freiheit jedes Einzelnen auch im Vollzug von Freiheitsstrafen zu schützen und die Hoffnung auf einen barmherzigen Gott wachzuhalten.
"Die Möglichkeit, einen Neuanfang zu schenken und damit einen wesentlichen Beitrag für die Resozialisation des Einzelnen und somit letztlich einen Dienst an der Gesellschaft insgesamt zu leisten, zählt zu den zentralen Aufgaben der Gefängnisseelsorge", so der Generalvikar.
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