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  • 23.09.2015 16:53 - Küberl: "Aushungerung" von Asyl-Lagern in Nahost "schwere Sünde"
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Küberl: "Aushungerung" von Asyl-Lagern in Nahost "schwere Sünde"

Küberl im "Kathpress"-Interview: Ruf nach Aufstockung der Mittel für UN-World Food Programme kommt "reichlich spät"


23.09.2015, 14:36 Uhr Österreich/Kirche/Flüchtlinge/Politik/UNO/Caritas/Küberl
Wien, 23.09.2015 (KAP) Als "schwere Sünde" hat Steiermarks Caritasdirektor Franz Küberl die mangelnde Unterstützung auf internationaler Ebene für das Ernährungs-Programm der UNO "World Food Programme" (WFP) bezeichnet. Der Schrei nach einer Aufstockung der Mittel komme reichlich spät, so Küberl in einem Interview mit der katholischen Presseagentur "Kathpress" am Mittwoch. Die Caritas warne bereits seit Jahren vor einer "vollkommenen Aushungerung" der Flüchtlingslager rund um Syrien. "Ich möchte nicht statt diesen Staatsmännern vor dem Herrgott stehen", so der Caritasdirektor.

Das WFP hatte bereits mehrmals fehlende Gelder zur Unterstützung syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge beklagt und musste zuletzt die Lebensmittelhilfe für 1,5 Millionen Syrer in der Region streichen bzw. dramatisch kürzen. Die EU-Staats- und -Regierungschefs wollten bei ihrem Sondergipfel am Mittwochabend auch über eine Aufstockung der Nahrungsmittelhilfen für Syrien-Flüchtlinge diskutieren.

Die aktuelle Flüchtlings-Situation in Österreich hält der Caritasdirektor für bewältigbar. Nicht auf die Sekunde, "aber wenn alle die Ärmel hochkrempeln - die Flüchtlinge selbst, der Staat, die Arbeitgeber, die Gewerkschaften, die Zivilgesellschaft -, dann kriegen wir das schon hin", so Küberl. Mut mache das enorme Engagement in der Zivilbevölkerung und der Blick zurück auf die Flüchtlingswelle während der Jugoslawien-Krise in den 1990er Jahren. "Das war damals nicht ganz unähnlich"; auch damals habe Österreich die Situation gemeistert.

Er wolle aber realistisch bleiben: Wer glaube, die Unterbringung und Betreuung von Asylwerbern und in weiterer Folge die Integration der Flüchtlinge werde ganz reibungslos ablaufen, "der befindet sich schon gedanklich im Himmel". Es gebe Herausforderungen zu knacken und Lösungen auf komplexe Fragen zu finden.

Mit Blick auf die Zahl anerkannter Flüchtlinge, die künftig auf Österreichs Arbeitsmarkt strömen, verwies Küberl darauf, dass dadurch andere Formen der Zuwanderung weniger notwendig würden. Die Einwanderung lasse sich zum Teil steuern, so der Caritas-Direktor. Eine andere Frage sei allerdings, ob die berufliche Qualifizierung vieler Flüchtlinge ausreichend sei, um am Arbeitsplatz Fuß zu fassen. Bildungs- und Ausbildungsplätze von der Minute Null an seien deshalb unerlässlich.

Sorge um "Graben" bei Asylthema

Den Graben in der Zivilgesellschaft zwischen Asyl-Befürwortern und Asyl-Gegnern nimmt Küberls als besorgniserregend wahr. Die Caritas sei vom Evangelium her klar "festgeschraubt" und über ihre positive Haltung zur Flüchtlingsfrage könne nicht diskutiert werden. Küberl sieht die Organisation aber in der Pflicht, diesen Graben etwas zu verkleinern, "durch das was wir tun".

Klar gebe es im Prozess der Integration einen "Katalog von Grundwerten, über die niemand drübersteigen kann", betonte Küberl. Menschenrechte, die Gleichstellung von Mann und Frau, Demokratie, ein Grundmaß an Toleranz oder die Akzeptanz anderer Religionen seien vorhandene Gesellschaftswerte, die einfach übernommen werden müssten. Ob eine Integration und somit ein gutes Zusammenleben zwischen Einheimischen und Migranten gelingen kann, hänge schließlich vom Gelingen ab, diese Werte an die "Neu-Österreicher" zu vermitteln.

Mit Blick auf die steigenden Flüchtlingszahlen warnte Küberl eindringlich davor, die Empfindung von weiterer Armut als Bedrohung politisch zu instrumentalisieren und etwa Verunsicherungen und Ängste hiesiger Armutsgefährdeter gegen die Not neu ankommender armer Flüchtlinge auszuspielen.

Hier müsse auch die Caritas behutsam vorgehen. Es wäre "entsetzlich", entstünde bei hilfsbedürftigen Österreichern der Eindruck: "Für mich habt ihr keine Zeit mehr." Die aktuelle mediale Fokussierung auf die Flüchtlingshilfe innerhalb der Caritas spiegle sich im Arbeitsalltag der Organisation aber nicht wider. "Denn in Wahrheit ist weiterhin der Großteil der rund 110 Caritas-Einrichtungen der Steiermark zu Gunsten von hilfsbedürftigen Österreichern tätig."
http://www.kathpress.at/goto/meldung/130...-schwere-suende





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