Bischof Stefan Oster stellt Mitarbeiter frei - zahlreiche Räumlichkeiten werden für Flüchtlinge frei gemacht
Datum: 25.09.2015 Die Situation der Flüchtlinge und Asylsuchenden hat sich in den letzten Wochen im Bistum Passau deutlich verschärft. Die Diözese Passau sieht sich in der Verantwortung, dieser neuen Dimension der Hilfsbedürftigkeit zu begegnen.
Notunterkünfte, Räume für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge sowie Helfer, die rasch einspringen können, wenn Behörden, Polizei, Malteser oder auch Ehrenamtliche innerhalb der Diözese dringend Unterstützung in Sachen Flüchtlingshilfe brauchen - das alles umfasst der Winternotfallplan, den eine eigens ins Leben gerufene „Arbeitsgruppe Flüchtlingshilfe“ der Diözese aufgestellt hat. Bereits der „Runde Tisch Asyl“, der vor Monaten auf Wunsch von Bischof Stefan Oster SDB quer durch alle Räte, Verbände und Gremien im Bistum getagt hat, hat aufgezeigt wie notwendig gegenseitiger Austausch an der Basis, Vernetzung und rasche Hilfestellung sind. Die Arbeitsgruppe hat Strategien und Pläne erarbeitet, wie nicht nur kurzfristig Sofortmaßnahmen greifen können, sondern wie auch auf längere Sicht wichtige Schritte hin zu gelingender Integration gegangen werden können. Die Pläne werden vom gesamten Ordinariatsrat sowie von der Caritas im Bistum Passau mitgetragen. Mit Beauftragung von Bischof Dr. Stefan Oster SDB wird Generalvikar Dr. Klaus Metzl die Arbeitsgruppe Flüchtlingshilfe leiten.
Unterkünfte und Wohnraum Zu den dringendsten Maßnahmen gehört in den kommenden Monaten die Bereitstellung von Notunterkünften und Bleibemöglichkeiten, um eine menschenwürdige Unterbringung und schnelle Versorgung der Flüchtlinge zu ermöglichen. Die Diözese nimmt drastische Raumzusammenlegungen in Kauf und bittet schon jetzt um Verständnis, weil von diesen Maßnahmen unter Umständen z.B. auch Schulklassen, Übernachtungsgäste, die Jugend- und Ministrantenarbeit erheblich betroffen sein werden. Im Bedarfsfall kann es sein, dass Firmgruppen oder andere Veranstaltungen auf Pfarrsäle oder andere Räume ausweichen müssen. Schon jetzt bittet Generalvikar Metzl alle Betroffenen um Verständnis für solche Ausnahmesituationen. Allein im Haus der Jugend müssten bei einer Notbelegung viele hundert Übernachtungen gestrichen oder anderweitige Lösungen gefunden werden.
Zur Verfügung gestellt werden Plätze für die kurzfristige Flüchtlingsunterbringung, für die dezentrale Unterkunft von Asylbewerbern sowie Plätze für die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Genaue Brandschutzauflagen müssen vereinzelt noch geprüft werden. Entsprechende Gespräche werden fortwährend mit den Behörden geführt. Bereits mehrfach konnten seitens der Diözese angebotene Räume nicht angenommen werden, weil u.a. die Raumzuschnitte für die Unterbringung von Flüchtlingen nicht passend waren.
Sofort verfügbar sind:
die Turnhalle im Haus der Jugend in Passau —> dort ist nach Rücksprache mit dem Malteser Hilfsdienst eine kurzfristige Flüchtlingsunterbringung von ca. 65 Personen in Feldbetten möglich. Bei dringendem Bedarf können auch die Betten kurzfristig komplett zur Verfügung gestellt werden. In diesem Fall besteht die Möglichkeit einige der geplanten Veranstaltungen und Buchungen auf das Exerzitien- und Bildungshaus spectrumKirche auf Mariahilf umzulegen der St. Valentin Festsaal ebenfalls als kurzfristige Flüchlingsunterbringung mit Feldbetten (für ca. 60 Personen). Die Anforderung nach den sanitären Anlagen müsste hier noch geprüft werden die Zweifachturnhalle der Maria Ward Schule in Neuhaus am Inn für 125 Personen das Jugendhaus Münchham im Landkreis Rottal-Inn ab 19. Oktober (ca. 40 Personen) - dort wurden bereits alle Belegungen umgebucht und dem Jugendamt Pfarrkirchen für die Unterbringung von umF zur Verfügung gestellt angeboten werden ebenfalls ein Stockwerk im Priesterseminar St. Stephan sowie die Übernachtungsmöglichkeiten im Ministrantenhaus St. Max. Diese Zuschnitte gelten derzeit als zu klein, um mit dem geforderten Personalschlüssel die Betreuung für umF übernehmen zu können Aktuell werden noch Rückmeldungen aus den Pfarreien gesammelt, wo weiterer Wohnraum unterstützend angeboten werden kann.
Sozialen Wohnraum schaffen! Nur so kann Integration gelingen Nach Bewältigung der humanitären Ersthilfe und akuten Ausnahmesituation wird sich die langfristige Frage der Integration der anerkannten Asylbewerber stellen. In vier Liegenschaften in der Stadt Passau stellt die Diözese in den nächsten Monaten Wohnungen gegen reguläre Vermietung (zu einem günstigen Satz im Bereich sozialer Wohnraum) für anerkannte Flüchtlingsfamilien zur Verfügung. Das Katholische Wohnbauwerk übernimmt die Koordinierung. Nach dem 2. Weltkrieg war der soziale Wohnungsbau originäre Aufgabe der damals geschaffenen Institution. „Grundlage für gelingende Integration kann es nur sein, anerkannte Flüchtlinge in unserer Mitte aufzunehmen und sie dort willkommen zu heißen. Das Leben in Nachbarschaft zu teilen macht Gesellschaft aus und bereichert unsere Kultur“, betont Generalvikar Prälat Dr. Klaus Metzl. Zum Teil sind die Wohnungen sofort beziehbar und zum Teil müssen noch Instandsetzungen vorgenommen werden. Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung sieht die Diözese gerade in den nächsten Jahren die Notwendigkeit, den sozialen Wohnungsbau weiter voranzutreiben, um auch sozial schwachen Familien in der Diözese zur Seite zu stehen. „Es gibt einen angespannten Wohnungsmarkt, der sich gerade im sozialen Bereich durch die aktuelle Lage weiter verschärft. Es darf hier keine Konkurrenz zwischen anerkannten Asylbewerbern und hiesigen sozial schwachen Familien geben. Deswegen wollen wir kurz- und mittelfristig rund 150 Wohneinheiten realisieren“, erklärt Metzl.
Bischof Stefan stellt Mitarbeiter frei für Soforthilfe Ein großes Problem stellt unter anderem die Betreuung in den Unterkünften dar. Bei unerwarteten Flüchtlingszuströmen wie vor Tagen am Passauer Hauptbahnhof oder auch in Simbach am Inn werden oft kurzfristig helfende Hände gebraucht. Auch da will die Diözese den Verantwortlichen der Behörden, der Polizei, dem THW, den Rettungsdiensten oder den ehrenamtlichen Helferkreisen mit größtmöglicher Hilfe zur Seite stehen. Es werden „Kräfte“ im gesamten Ordinariat sowie bei der Caritas abgefragt. „Diese humanitäre Katastrophe, deren Ende oder Abschwächen noch nicht abzusehen ist, bedarf außergewöhnlicher Maßnahmen“, betont Bischof Stefan. Demnach soll es jedem Mitarbeiter gestattet sein, sich – wie schon während des Hochwassers 2013 – unter bestimmten Voraussetzungen von der regulären Arbeit für eine bestimmte Stundenanzahl freistellen zu lassen, um aktiv und vor Ort Flüchtlingen und Asylsuchenden zu helfen. „Uns ist bewusst, dass dies gewisse Einschränkungen im Arbeitsalltag in einzelnen Bereichen und Abteilungen mit sich bringt. Diese Maßnahmen sind aber aus unserer Sicht erforderlich um bei der Bewältigung dieses Problems angemessen zu helfen und unseren christlichen Grundauftrag zu erfüllen, Menschen in Not beizustehen“, so der Bischof.
Ziel muss aber auch sein, dass dadurch an manchen Stellen Entlastung für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geschaffen werden kann, die sich seit Monaten engagieren und drohen in ihrem Helfen zu erschöpfen und auszubrennen. In den nächsten Tagen wird ein entsprechendes Schreiben des Bischofs an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich zur Soforthilfe melden, werden zuvor zu einem Infokurs zum Thema Flüchtlingshilfe eingeladen, den die Notfallseelsorger der Diözese abhalten.
„Bereits jetzt ist das Engagement seitens der Gläubigen im Bistum Passau sehr hoch, aber diese Herausforderung sprengt vieles, was wir bisher erlebt haben, betont Bischof Dr. Stefan Oster. „Mein Dank gilt deshalb allen unseren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren vielen hundert ehrenamtlichen Helfern und allen Menschen, die selbstlos Einschnitte und Entbehrungen in Kauf nehmen. Gottes Segen wünsche ich ausdrücklich allen, die sich engagieren und zwar nicht nur in der Flüchtlingshilfe. Wir dürfen nicht vergessen, dass in unserer Gesellschaft Armut und Not auch schon vor der Flüchtlingswelle ein Gesicht hatten“, sagte der Oberhirte.
Weitere Informationen zu Flüchtlingszahlen, dem vielfältigen Angebot der Caritas im Bistum sowie Infos über aktuelle Sach- und Betreuungsleistungen finden Sie hier:
http://www.bistum-passau.de/presse-und-m...flucht-und-asyl
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Flüchtlingshilfe im Bistum Passau - Zu Besuch am Gartlberg
Datum: 18.08.2015 Ein aktualisierter Überblick über weitere Sach- und Betreuungsleistungen in der Diözese Passau
In Summe werden aktuell (Stand September 2015) knapp 4000 Asylbewerber in der Diözese Passau von der Caritas beraten und betreut. (In folgender Aufteilung: in Passau Stadt und Landkreis in den Gemeinschaftsunterkünften 926 und in den dezentralen Einrichtungen 650 Asylbewerber / im Landkreis Freyung Grafenau in den Gemeinschaftsunterkünften 173 und dezentral 188 / in der Erstaufnahmeeinrichtung in Freyung 471 und in Neuschönau 117 / im Landkreis Regen in der Gemeinschaftsunterkunft 90 und dezentral 454 / im Lk Rottal Inn dezentral 904 Asylbewerber.) Auch bei der Ankunft der Flüchtlinge am Bahnhof Passau steht die Caritas zur Seite mit Räumen der Bahnhofsmission.
Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge ändert sich laufend und ist zum Abrufzeitraum Mitte September mit rund 350 zu benennen.
Aktuell sind 12 hauptamtliche MA ausschließlich mit „Flüchtlingsarbeit“ betraut – mehr als noch vor wenigen Monaten geplant waren. „Natürlich kümmern sich nicht nur diese Fachleute um die ankommenden Flüchtlinge“, betont Caritasvorstand Dompropst Dr. Michael Bär. Nach der Erstaufnahme und Erstbetreuung stehen die meisten unserer Caritas-Einrichtungen vor großen Herausforderungen: wie z.B. die Kindergärten mit der Integration von Flüchtlingskindern, die Schwangerenberatung, die von schwangeren Flüchtlingsfrauen natürlich genauso aufgesucht wird, die Allgemeine Sozialberatung der Kreiscaritas-Verbände wird von Flüchtlingen in Anspruch genommen, Beratungseinrichtungen wie die Erziehungsberatung der Caritas werden verstärkt auch von Migranten, darunter Flüchtlinge, aufgesucht. Zahlreiche Ehrenamtskreise unter der Ägide der Pfarreien oder der Caritasvereine kümmern sich um die Flüchtlinge und werden dabei von MitarbeiterInnen der Gemeindecaritas begleitet", betont Bär.
Folgende Gebäude werden zur Verfügung gestellt, bzw. in Kürze beziehbar: Beim ehemaligen Propsteigebäude neben der Salvatorkirche in der Passauer Ilzstadt werden aktuell noch die letzten Hochwasserschäden saniert (Fertigstellung Ende Oktober). Die Diözese stellt die ehemalige Propstei in bewohnbarem Zustand zur Verfügung – trotz Platzbedarf lehnten Stadt und Landkreis Passau das Gebäude ab. Nach der Sanierung wird der dort geschaffene Wohnraum seitens der Diözese im Rahmen eines regulären Mietverhältnisses anerkannten Asylbewerbern zur Verfügung gestellt.
Das „Beda“- Haus im Eigentum der Benediktinerabtei Schweiklberg wird ebenfalls für die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge ertüchtigt. Die Gespräche zwischen dem Kreiscaritasverband Passau und der Abtei Schweiklberg sind bereits abgeschlossen. Die Diözese leistet hierzu ebenfalls ihren Beitrag, da sie die Finanzmittel in Höhe von 350tausend Euro für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen bereitstellen wird. Im St. Beda-Haus können rund 5 Gruppen untergebracht werden, also ca. 60 Personen. Die Betreuung wird über den Kreiscaritasverband Passau laufen (Ansprechpartner Herr Schmieg). Probleme bereitet derzeit noch der Brandschutz – nach aktuellen Gesprächen sollte ein Bezug im Herbst möglich sein.
Weitere Maßnahmen und Raumsituation Die Diözese Passau prüft weitere Gebäude prüfen. Bereitgestellt ist u.a das Jugendbildungshaus Dornach (max. 2 Gruppen/24 Personen) in der Nähe von Eichendorf für die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.
Überblick über weitere kirchliche Einrichtungen, die unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) betreuen Fachstellen rechnen derzeit allein in Niederbayern mit rund 600 umF, die monatlich in die gesamte Region kommen. Prognosen seien aber kaum absehbar. Im Vergleich zu anderen Diözesen gab es im Bistum Passau verhältnismäßig wenige stationäre Jugendhilfeeinrichtungen sowie stationäre Plätze. Innerhalb kürzester Zeit mussten daher z.B. auch Not-Einrichtungen geschaffen werden, um der hohen Zahl an umF begegnen zu können.
Hier ein Überblick über die Einrichtungen:
Caritasverband für den Landkreis Passau: Haus Pax in Tettenweis (25 Plätze für das Clearing der umF ), Kloster St. Gertraud umF- Erstaufnahme Kellberg (37 umF), Gut Wolfersdorf in Thyrnau-Kellberg 100 Plätze für die Erstaufnahme in Planung: St. Beda Haus in Vilshofen ab Oktober: 1 Nachsorgegruppe mit 12 Plätzen, 3 Clearinggruppen mit insgesamt 36 Plätzen (2 Gruppen aus Tettenweis ziehen im Herbst nach Vilshofen) ggf. weitere Nachsorgegruppen Kreis-Caritas-Verband Freyung Grafenau: Clearing und Inobhutnahmestelle: Christopherus Haus in Waldkirchen, 40 bis 49 männliche Jugendliche Nachfolgeeinrichtung WG St. Vito in Schönberg, derzeit werden dort 12 männliche Jugendliche betreut St. Valentin in Schönberg, derzeit werden dort 9 männliche Jugendliche betreut Nachfolgeeinrichtung St. Benedikt in Mauth dort werden derzeit 25 männliche Jugendliche betreut KCV Regen: BBZ (Berufsbildungszentrum) Marienheim: 4 weibliche umF in heilpädagogische Jugendwohngruppe und 5 männliche umF in einer Außenwohngruppe eingestreut Haus St. Josef, Büchlberg dort sind 20 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) eingestreut. Das Haus St. Josef hat zudem eine Außenstelle für umF in Neureuth (Passau-Ries) derzeit 22 umF eröffnet. 2 umF befinden sich zudem im betreuten Wohnen in Passau. Träger des Hauses St. Josef ist die Sozialwerk Heilig Kreuz gemeinnützige GmbH in Altötting, eine Tochtergesellschaft der Marienheim Mussenhausen gemeinnützigen GmbH und der Stiftung Heilig Kreuz Altötting. Franziskushaus Altötting (Seraphisches Liebeswerk), derzeit werden hier zwei Gruppen mit je zehn männlichen uMF betreut / ab Oktober und ab November kommen zwei weitere Gruppen mit 10 uMF dazu Laufende Unterbringung Die Diözese Passau stellt bereits seit Oktober letzten Jahres den ehemaligen großen Internatstrakt des Klosters Gartlberg in Pfarrkirchen für Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber aus Krisengebieten zur Verfügung. Untergebracht sind dort aktuell (Stand 11. August 2015 – ändert sich täglich durch Ab- und Zugänge und Umverlegungen) 41 Flüchtlinge verschiedener Nationalitäten und verschiedener Religionszugehörigkeit (Ansprechpartner Heimleiter Franz Wasmeier). In Altötting wurde von der Stadtpfarrei St. Philippus und Jakobus ein größeres Wohnhaus zur Unterbringung von Asylbewerbern dem Landratsamt zur Nutzung überlassen. Ebenso verhält es sich seit ein paar Monaten mit einem Wohngebäude der Pfarrei zu unserer lieben Frau in Burghausen. Auch weitere kircheneigene Häuser in Neuötting oder auch im Landkreis Regen sowie in Freyung-Grafenau wurden von Seiten der Kirche bzw. der Caritas den entsprechenden staatlichen Stellen angeboten, bzw. sind bezogen. Im Landkreis Passau sind Flüchtlinge im Kloster Thyrnau und auch im Kloster Tettenweis (in Tettenweis nur umF wie oben beschrieben) untergebracht. (Genaue Zahlen können direkt bei den Kommunen erfragt werden). Zur Herkunft der Flüchtlinge und Asylbewerber: Syrien, Eritrea, Iran, Irak, Afghanistan, Somalia - eine genaue Zuordnung können wir derzeit nicht nennen. Die Religionszugehörigkeit der Flüchtlinge spielt bei der Aufnahme KEINE Rolle – so wurde z.B. letztes Jahr im Kloster St. Josef eine fünfköpfige muslimische Familie aufgenommen.
Betreuung von Flüchtlingen und unbegleiteten Minderjährigen: Was die „menschliche Betreuung“ der Flüchtlinge angeht, leisten die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „segensreiche Arbeit von unschätzbarem Wert, um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zu gewährleisten. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schenken nicht nur Betreuung. Sie geben Hoffnung und Halt“, so Bischof Stefan Oster. Das, was Migranten und Flüchtlinge in ihrer Heimat und auf dem Weg nach Deutschland erfahren mussten, lässt sich weder vergessen noch verdrängen. Umso wichtiger sind die integrativen Maßnahmen seitens der Caritas. Dazu gehört neben umfassender Beratung in Fragen wie Familiennachzug, Aufenthaltsrecht, in Fragen der sozialen Absicherung oder auch Begleitung bei schulischer und beruflicher Integration auch die Hilfe bei der Orientierung im fremden Kulturbereich. 2/3 der Gesamtpersonalkosten werden aktuell vom Staat refinanziert. Im Jahr 2014 lag der Teil der Personalkosten, die die Caritas selbst trug bei knapp 70tausend Euro.
Der Passauer Diözesanrat hat zusammen mit der Caritas die Infobroschüre „Flüchtlinge und Asylbewerber begleiten und unterstützen“ erstellt. Darin finden sich wichtige Informationen, Fakten und Hilfsmöglichkeiten für Pfarrgemeinden, Ehrenamtliche und die vielen Helferkreise. Die Broschüre wird kostenlos bei der Caritas und der Geschäftsstelle des Diözesanrates in Passau verteilt. Dazu der Diözesanratsvorsitzende Wolfgang Beier: „Es von Anfang an richtig machen, die Menschen mitnehmen, die Menschen rechtzeitig informieren, ihnen klar zu machen, es sind Menschen die zu uns kommen, die Schutz und Hilfe wollen, und die uns nicht ausnutzen, sondern eigentlich nur Unterstützung suchen. Wenn man das sieht – und wir als Christen können das doppelt sehen – dann gibt es überhaupt nichts anderes wie: Ich möchte handeln.“ Der Passauer Diözesanrat hat einen eigenen Sachausschuss eingesetzt, der sich sowohl die Begleitanforderungen der Migranten und Flüchtlinge zur Aufgabe macht, aber zugleich auch die politische Handlungsebene im Blick hat. http://www.bistum-passau.de/aktuelle-mel...ch-am-gartlberg
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