Synode: Sarah warnt vor Fokus auf Homosexualität
Kurienkardinal Robert Sarah in der Synodenaula - L'Osservatore Romano
02/10/2015 17:52SHARE: Kurienkardinal Robert Sarah hat die Teilnehmer der bevorstehenden Bischofssynode über die Familie vor einer Überbewertung der Themen Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene gewarnt. Aktiv gelebte Homosexualität bleibe mit der katholischen Lehre unvereinbar, sagte der Präfekt der Gottesdienstkongregation am Freitag in Rom bei einer Tagung zum pastoralen Umgang mit Homosexuellen. Die kirchliche Doktrin gründe auf dem Evangelium und sei deshalb unabänderlich.
Bei der Vorgängersynode im vergangenen Oktober hätten beide Themen zu sehr im Mittelpunkt gestanden, so der afrikanische Kardinal. Dahinter verbarg sich nach seinen Worten die Absicht einer bestimmten "Gruppe", sich von der katholischen Lehrmeinung zu lösen. Dies dürfe nicht geschehen.
Stattdessen muss die Synode aus seiner Sicht die positiven Aspekte der traditionellen Familie stärker hervorheben. Die Familie sei das Kernelement des göttlichen Plans für die Welt. Der Mann brauche zu seiner Ergänzung die Frau und umgekehrt, sagte Sarah, der aus Guinea stammt und als einer der einflussreichsten afrikanischen Kardinäle gilt. Zugleich betonte er, die Kirche dürfe Schwule und Lesben nicht ausgrenzen, verurteilen und diskriminieren, sondern wolle ihnen eine liebevolle, pastorale Begleitung anbieten.
Bei der Tagung mit dem Titel "Die Wahrheit in Liebe leben" in der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin wandte sich Sarah außerdem gegen die Gender-Lehre, die das biologische Geschlecht relativiert und davon ausgeht, dass die sexuelle Identität lediglich durch Erziehung und gesellschaftliche Sozialisierung geprägt wird. "Die Kirche lehnt die unklare und diffuse Gender-Ideologie ab", bekräftigte der Kardinal. Nigerianischer Erzbischof: Ehe besser schützen
In Berlin sprach sich der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz Nigerias, Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama, gegen eine rechtliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften aus. Dies bedeute jedoch nicht, dass er und seine Amtsbrüder es richtig fänden, dass in Nigeria Menschen etwa wegen ihrer Homosexualität zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt würden, erklärte der Erzbischof von Jos am Donnerstag gegenüber der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Anwälte der katholischen Kirche setzten sich selbstverständlich auch für Hafterleichterungen und die Freilassung homosexueller Personen ein, betonte er. Zugleich wies der Erzbischof Vorwürfe zurück, Nigerias katholische Kirche diskriminiere homosexuelle Menschen und rufe zu deren Verfolgung auf. (kna 02.10.2015 gs)
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