Danneels und der Mafiaklub „Gruppe von Sankt Gallen“
5. Oktober 2015 09:45 | Mitteilung an die Redaktion
Mafiaklub
Kardinal Danneels im Krawattenoutfit wird im flämischen Privatfernsehen VTM zur Biographie über ein Leben und die Gruppe Sankt Gallen befragt
Anmerkungen von Amand Timmermans
Die Vorstellung der Biographie von Kardinal Godfried Danneels am 22. September 2015 im Saal Vita unterhalb der Basilika von Koekelberg in Brüssel wird in die Annalen der Kirchengeschichte eingehen.
Nicht so sehr wegen des ästhetisch gesehen abscheulichen Kirchenbaus, der in den Kellergewölben noch finsterer wird und dessen Assoziationen mit diabolischen Tendenzen schon vielfach beschrieben wurden.
Sondern weil hier ein bekannter Kardinal vor einem großen Publikum ausgesprochen hat, was viele schon lange vermutet und viele andere nicht für möglich gehalten hatten:
daß nämlich in der katholischen Kirche über viele Jahre ein konspiratives Netzwerk von Bischöfen und Kardinälen existierte, intensiv kommunizierte und zusammenarbeitete, um einen Wunschkandidaten auf den Stuhl Petri zu heben. 1.
Diese Biographie wurde geschrieben von Jürgen Mettepenningen, Ex-Benediktiner, „Theologe“ (wie kerknet, die halboffizielle Website der niederländischsprachigen Bischöfe von Belgien, schreibt) und jetzt verbunden mit den dahinschwindenden nordbelgischen Christendemokraten, und Karim Schelkens, verbunden an den Abteilungen Religionswissenschaften der Universitäten Löwen (B) und Tilburg (NL) als Spezialist für die Lokalgeschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils tätig ist.
Es sind keine Anfänger und keine Idioten.
Beide Autoren sind bekannt für ihre progressistischen Gedanken betreff einer Modernisierung der Kirche und gehören zu dem engeren Freundes- und Bekanntenkreis um Danneels (dessen Fanclub allein hätte übrigens eine eigene intensive Untersuchung verdient).
Für die Biographie kontaktierten die Autoren mehr als 50 Bekannte und Weggenossen von Danneels, studierten die überreichen Akten in den Bistümern Brügge, Antwerpen und Mechelen-Brüssel sowie in den Dokumentationszentren an der Universität Löwen und führten von 2012 bis 2014 insgesamt 20 (zwanzig) Gespräche von mehrstündiger Dauer mit dem Kardinal himself.
Trotzdem bleibt die Persönlichkeit von Kardinal Danneels sehr undeutlich und nicht faßbar, wie die linkschristdemokratische Zeitung De Standaard schon am 23. September 2015 kritisch feststellte.
Unklar bleibt, wieso Danneels, der stets von sich sagte, daß er sich in der Mitte der Kirche lokalisiert fühle, mit zunehmender Zeit stets mehr als modern und links angesehen wurde; wie er sich stets als große Versöhner und Mittler sah, und trotzdem auf politischem und gesellschaftlichem Gebiet kontinuierlich Niederlagen für die Kirche einstecken mußte (Abtreibung, Homo-Ehe, Euthanasie);
und warum die eminent wichtige Rolle von Danneels bei der beispiellosen Pädophilisierung der Kirche in Belgien im Buch nicht erschöpfend behandelt wird. 2.
Kardinal Danneels signiert Ausgaben von Schelkens/Mettepenningens Biographie
Dagegen wird das Ringen von Danneels mit dem konservativem Lager im Vatikan, allen voran mit Joseph Cardinal Ratzinger, ausführlich besprochen.
Das geht vom Gebiet der Liturgie bis zu kommunistischen Tendenzen bei der Befreiungstheologie in Südamerika, von modernistischen Rätegruppen und De Ecclesia bis zur Bekämpfung der gewaltigen Pädophilieoffensive in kirchlichen Milieus : stets wieder standen sich die beide als Kontrahenten gegenüber.
Insgesamt alles nichts Neues, aber vom Publikum bei der Buchvorstellung auf dem Koekelberg bei Brüssel mit Vergnügen angehört.
Ein Publikum, das es in sich hatte: ein Großteil der kirchlichen Hierarchie von Belgien war anwesend, die sehr modernistisch eingestellte Fangemeinde von Danneels, in den nordbelgischen Ordinariaten und an der Theologischen Fakultät der Universität Löwen, um das Parochialblatt „Kerk&Leven“ und der offiziösen bischöflichen Website www.kerknet.be angesiedelt, ebenso.
Besonders bemerkenswerte Gäste saßen in der ersten Reihe:
- Kanonikus Herman Cosijns, Sekretär der Belgischen Bischofskonferenz, sehr lang in Brüssel als Dekan tätig, frühere rechte Hand von Danneels‘ Weihbischof DeKesel (inzwischen Bischof in Brügge und durch Malpractice bei Pädophilie des Klerus moralisch erledigt).
Seit 15 Jahren ununterbrochen in engem Kontakt mit pädophilen Tätern und Vertuschern. Kardinal Danneels und Weihbischof Lanneau wurden gerichtlich verfolgt wegen Vertuschung und Deckung von pädophilen Straftaten, wobei unter sehr unklaren Umständen Weihbischof Lanneau die gesamte Schuld auf sich nahm und nicht lange hinterher verstarb, wobei dann später in Berufung alles für nicht begründet erklärt wurde.
Cosijns ist übrigens nun der Ansprechpartner für pädophilen Mißbrauch in der belgischen Kirche (zusammen mit dem homofreundlichen Bonny).
- Toon Osaer, früherer Pressesprecher von Danneels, seit dem Amtsantritt von Erzbischof Léonard Leiter des bischofsnahen Verlags Halewijn (mit dem Parochialblatt Kerk&Leven und der Website kerknet.be). Bei Proteststurm flämischer Eltern im Roeach3-Skandal
(Religionsunterrichtsbuch mit pädophilen Abbildungen) rief dieser Toon Osaer als Delegat von Kardinal Danneels tatsächlich eine protestierende Mutter an, „daß sie als gute Katholikin den Bischöfen zu gehorchen“ und diesen Protest zu stoppen hätte.
Das Buch wurde verlegt bei dem Verlag Polis, einer Neugründung/Abzweigung des Verlags Pelckmans (Antwerpen/Kapellen), die 1993-1999 die verruchte Buchreihe Roeach mit pädophilisierender Indoktrination herausgab.
In zwanzig Jahren hat man in der Kirche Nordbelgiens nichts gelernt. In diesem Milieu fühlte Kardinal Danneels sichtlich wohl.
Das Video zeigt, wie er, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, sehr entspannt auf seinem Sessel sitzt und ohne Hapern, ohne die sonst für ihn kennzeichnenden Ähs und Pausen offenherzig und sehr detailliert spricht:
„Sankt Gallen, das war ein anständiger/angesehener Name; wir nannten uns DIE MAFIA.“ Womit er klipp und klar sagte, daß diese Gruppe von ähnlich (modern) denkenden Kardinälen und Bischöfen gegen restaurative Tendenzen von Papst Johannes Paul II. und Joseph Cardinal Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., subversiv agierend, natürlich nicht „anständig/angesehen/gehoben (Niederländisch: deftig“) war. 3.
Kardinal Danneels leistet den Eid vor Beginn des Konklaves
Danneels sagte auch „wir“, nicht „ich“, was für ihn sehr ungewöhnlich ist. Kein Gast auf dem Koekelberg zweifelte übrigens am Wahrheitsgehalt dieser Aussage. Beim Konklave 2005 erlitt Danneels eine gewaltige Niederlage gegen Joseph Cardinal Ratzinger. In den darauffolgenden Jahren detonierte eine unablässige Serie von pädo-und homophilen Skandalen in der belgischen Kirche mit Danneels im Mittelpunkt.
Nach dem GAU um seinen Freund, den pädophilen Bischof von Brügge, vanGheluwe (2010-2011) und die Operation „Kelk“ („Kelch“) erledigte er sich selbst mit den Worten: „Meine Rechtsanwälte haben mir ans Herz gelegt, nichts mehr darüber zu sagen.“
Diesen weisen Rat hat der 83-jährige Kardinal Danneels hier nicht beherzigt. Der „Klub von Sankt Gallen“ hatte im Konklave von 2005 verloren.
Wie aber Danneels ausführte (und von seinen Adlaten bestätigt wurde), habe dieser Klub mit der Wahl von Bergoglio im Konklave von 2013 sein Ziel erreicht.
Das ist natürlich Dynamit für die Führung der Kirche, und wohl auch einerseits für die Modernisten, die sich über die Veröffentlichung dieser Machinationen, trotz des für sie günstigen Resultats, nicht besonders freuen dürften; und andererseits ebenso für die in traditionelleren Gleisen gebundenen Papolatristen, die sich jetzt erst richtig veräppelt fühlen. Es wurde nämlich offen gesagt und bestätigt, was niemals hätte vorkommen dürfen:
daß nämlich ein mafia-ähnlicher Klub innerhalb der Leitungsgremien der Kirche konspiriert, gegen zwei Päpste agiert (Johannes Paul II. und Benedikt XVI.) und am Ende dann noch (sei es auch erst im zweiten Anlauf) im Konklave seinen Wunschkandidaten durchsetzt. Jetzt schlagen die Wogen hoch:
Die zwei Autoren rudern zurück, wollen plötzlich vieles schlecht verstanden oder nicht genau formuliert haben. Doch aus der Schweiz kommt die Nachricht, daß es diesen Klub von Sankt Gallen wirklich gab. Andererseits gibt es auch eine alte Stimme aus diesem Bistum die erklärt, hiervon nichts zu wissen. Es wird relativiert und angezweifelt – doch zugleich kommt immer mehr Anrüchiges auf.
Es stinkt – und das wohl bestialisch.
Gestern wurde in Rom die zweite Synode über die Familie eröffnet. Und der jetzt weltbekannte Kardinal Danneels darf zum zweiten Male auf persönliche Einladung von Franziskus auf der Synode „herumturnen“, wie ein kritischer Blogger einmal sagte; und aus Belgien wurde der durch Tat exkommunizierte und homofreundliche Johann Bonny (ebenfalls mit dem Pädofreund Jef Barzin befreundet) als Synodale nach Rom gesandt.
Paßt alles sehr gut zum Direktor von Domus Sanctæ Marthæ, Mario Battista Ricca. In jeden Fall: Es wäre sicher nützlich, für funktionierende Aufzüge zu sorgen. Text: Amand Timmermans
Bild: LifeSiteNews/cvb/vtm (Screenshot http://www.katholisches.info/2015/10/05/...n-sankt-gallen/
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