ZdK-Präsident kritisiert Diskussionskultur im Umfeld der Synode
Chef des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Glück: Vormals betont "Papsttreue" machen nun "mit scharfen und diffamierenden Worten Stimmung gegen Franziskus"
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05.10.2015, 10:49 Uhr Deutschland/Kirche/Papst/Bischofssynode/ZdK/Glück München, 05.10.2015 (KAP/KNA) Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hat sich zum Auftakt der Weltbischofssynode in Rom kritisch über die Diskussionskultur im Umfeld des Treffens geäußert. "Bestimmte Kreise, die vor kurzem 'Romtreue', also 'Papsttreue' als wichtigstes Merkmal der Katholiken beschworen haben, machen nun mit scharfen und diffamierenden Worten Stimmung gegen Papst Franziskus. Nicht wenige unterstellen einen Abfall vom Glauben", sagte Glück der "Passauer Neuen Presse" (Montag). "Der innerkirchliche Stil der Auseinandersetzung in diesen Fragen ist miserabel und abschreckend. Die Kirche muss kein Harmonieverein sein, aber eine andere Art des Umgangs wünsche ich mir schon."
Die kommenden drei Synoden-Wochen seien von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der katholischen Kirche, so der Präsident des höchsten Gremiums der katholischen Laien in Deutschland. "Es wird sich zeigen, ob Tradition für die Kirche etwas ganz Starres ist oder sich weiter entwickeln lässt." Eine Chance auf eine Veränderung der kirchlichen Haltung zugunsten Homosexueller sehe er nicht. "Bei diesem Thema wird es in der Weltkirche sicherlich keinen gemeinsamen Nenner geben können. Das muss man ganz realistisch sehen."
Die Synode werde jedoch exemplarisch zeigen, "was die richtige Balance zwischen der notwendigen Einheit in der Weltkirche und möglicher Vielfalt in den Ortskirchen ist", so Glück. Für die Kirche in Deutschland hofft der ZdK-Präsident auf "eigenverantwortliche pastorale Gestaltungsmöglichkeiten". Als wichtigsten Punkt nannte er "einen anderen Umgang mit Wiederverheirateten und Geschiedenen".
Es gehe dabei, so Glück, besonders um den Zugang zur Kommunion - "nicht mit einem Automatismus, sondern nach ausführlichen Gesprächen mit einem Seelsorger oder entsprechend Beauftragten". Diese Veränderung erhoffe sich "die überwältigende Mehrheit der Katholiken in Deutschland". Nach geltender kirchlicher Lehre sind wiederverheiratete Geschiedene vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen.
Ehe bleibt unauflösbar
"Das katholische Verständnis der Ehe als Sakrament der Ehe wird bleiben", betonte Glück. Niemand plädiere für einen Abschied vom Grundsatz der Unauflösbarkeit der Ehe. "Wir hoffen aber sehr, dass gewürdigt wird, dass auch in anderen Formen von Familien christliche Werte gelebt werden wie eheliche Partnerschaft und Treue, wechselseitige Fürsorge, verantwortungsbewusste Erziehung der Kinder."
Zugleich warnte Glück vor zu hohen Erwartungen. "Die Synode ist kein Konzil und kann deshalb keine Entscheidungen treffen", stellte er klar. "Das Ergebnis der Beratungen wird deshalb nicht das letzte Wort sein. Entscheidend wird sein, welche Schlüsse Papst Franziskus ziehen wird." http://www.kathpress.at/goto/meldung/130...feld-der-synode
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