Papst: Wachsam sein gegenüber dem Bösen
Der Papst nach der Santa Marta-Messe: Zu Fuß zur Synodenaula - REUTERS
09/10/2015 12:34SHARE:
Papst Franziskus hat in seiner Morgenmesse am Freitag vor den alltäglichen Fallen des Bösen gewarnt. Jemandem Schlechtes nachsagen, obwohl er Gutes tue, jemanden aus Neid verleumden und ihm Fallen stellen – das alles käme nicht von Gott sondern vom Teufel. Wachsamkeit und Urteilskraft seien gefragt, um sich gegen das Schlechte zu wappnen. Das Tagesevangelium handelte davon, dass Jesus einen Dämon verjagte, Gutes tat und bei den Menschen blieb, die ihm zuhörten und seine Autorität achteten. Aber es gab auch immer jemanden, der ihn verurteilte, so der Papst.
„Es gab eine andere Gruppe von Menschen, die ihn nicht mochten und die ihm seine Worte negativ auslegten. Manche taten das aus Neid, andere aus der Strenge ihrer Lehre heraus, andere hatten Angst, dass die Römer kämen und ein Blutbad anrichteten. Es gab viele Gründe, warum sie die Autorität Jesu vom Volk fernhalten wollten – auch mittels Verleumdung. Sie sagten ihm nach, dass er von Dämonen besessen sei, Zauberei betreibe. Und so stellten sie ihn stets auf die Probe, stellten ihm fallen, um zu sehen, ob er hineinfällt.
Papst Franziskus appellierte an das Urteilsvermögen und die Wachsamkeit jedes Einzelnen. Es sei wichtig, unterscheiden zu können, wann etwas vom Teufel und wann etwas von Gott komme. Denn das Schlechte versuche immer zu täuschen, uns auf den falschen Weg zu bringen. Franziskus wörtlich: Der Christ kann nicht ruhig davon ausgehen, dass alles gut geht. Er muss die Situationen erkennen und genau schauen, woher sie kommen.
Weil das Schlechte „geduldig“ sei und immer wieder zurückkomme, sei es wichtig, wachsam zu sein. Der Teufel sei eine Plage. Er komme unauffällig daher, schleiche sich ein im Alltag und verleite die Menschen zum Relativismus, indem er ihr Gewissen ruhigstelle.
„Wenn der schlechte Geist es schafft, das Gewissen zu betäuben, ist das ein wahrer Triumph, er wird zum Herr über dieses Gewissen. Indem die Menschen sich sagten: Im Grunde sind wir alle Sünder, trage niemand die Schuld. So lebten die Menschen in einer Weltlichkeit, die Tochter des Bösen sei.
Der Papst wiederholte die Bedeutung der Wachsamkeit:
„Die Kirche rät uns immer zur Prüfung des Gewissens: Was ist heute in meinem Herz passiert? Ist dieser höfliche Teufel mit seinen Freunden vorbeigekommen? Und wir brauchen Urteilskraft: Woher kommen die Kommentare, Worte, Lehren, die dieser vertritt? Bitten wir den Herrn um die Gnade der Wachsamkeit und Urteilskraft, auf dass wir nicht jene eintreten lassen, die betrügen, täuschen und uns begeistern wollen.“ (rv 09.10.2015 cz)
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