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  • 18.10.2015 20:18 - Elbs: Kirche muss Einzelsituation von Menschen wahrnehmen
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Elbs: Kirche muss Einzelsituation von Menschen wahrnehmen

Feldkircher Bischof in ORF-Interview: Anderer pastoraler Umgang in verschiedenen Situationen braucht keine Änderung der Lehre - Nicht unumstrittene Arbeitsweise der Synode "die wahrscheinlich einzig mögliche und sinnvolle"

18.10.2015, 14:24 Uhr Österreich/Kirche/Familie/Syode/Elbs
Wien-Rom, 18.10.2015 (KAP) Die katholische Kirche muss in ihrer Seelsorge die Einzelsituation von Menschen stärker wahr- und ernstnehmen, dann könne sie auch die meisten jener Fragen, die Menschen bewegen, lösen. Das sagte der Feldkircher Bischof Benno Elbs, der derzeit an der Familiensynode im Vatikan teilnimmt, am Sonntag in einem Interview mit dem ORF-TV-Magazin "Orientierung". Er sei "zutiefst überzeugt", dass die Synode eine positive Botschaft für die Familie werden aussenden könne, so Elbs. "Das ist unser Auftrag und auch unser Wille."

Für das große Anliegen eines "anderen pastoralen Umgangs in verschiedenen Situationen" sei keine Änderung der Lehre notwendig, betonte Elbs, der bei der Synode offizieller Delegierter der Österreichischen Bischofskonferenz ist. "Die Lehre ist die Barmherzigkeit. Barmherzigkeit und Lehre sind nicht zwei Pole, sondern sie gehören zusammen."

Elbs verwies auf die in dieser Woche präsentierte zweite Stellungnahme der deutschsprachigen Arbeitsgruppe der Bischofssynode, der er angehört. In der von Kardinal Christoph Schönborn moderierten Gruppe beraten u.a. auch die Kardinäle Walter Kasper und Reinhard Marx sowie der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller. In das mit einstimmigem Votum beschlossene Dokument habe man den Gedanken von Thomas von Aquin (1225-1274) aufgenommen, wonach die Grundprinzipien von Lehre und Bibel mit Klugheit und Weisheit auf den Einzelfall angewendet werden sollen. "Das ist keine Regel für eine Ausnahme, sondern es geht grundsätzlich darum, die Situation des Menschen wahrzunehmen und sie in den Dialog zu bringen mit dem Evangelium", sagte Elbs. Auf diese Weise werde "Gerechtigkeit im Einzelfall möglich".

Insgesamt erlebe er die Zusammenarbeit bei der Synode als "sehr positiv" und "konstruktiv", betonte der Vorarlberger Bischof in dem ORF-Interview. "Es ist natürlich so, dass die Meinungen sehr unterschiedlich sind, aber was ich persönlich erfahre ist, dass mein persönlicher Horizont sehr geweitet wird." Es gebe in den einzelnen Regionen der Weltkirche sehr unterschiedliche Probleme und Fragen im Zusammenhang mit Familie. Sein Eindruck sei aber, dass die Synode versuche, all dies "auch wirklich wahrzunehmen und hinzuschauen, um einen wertschätzenden und unterstützenden Impuls für die Familien finden zu können". Beim Hören der weltweiten Gedanken in der Synodenaula "spürt man auch, wie groß die Hoffnung ist, dass hier etwas Positives kommt, und wie wichtig die Familie in allen Kulturen ist", sagte der Bischof.

Zur von mancher Seite geäußerten Kritik an einer "chaotischen" Arbeitsweise der Synode stelle Elbs klar, dass die aktuelle Vorgangsweise "wahrscheinlich die einzig mögliche und sinnvolle" und für ihn auch "eigentlich durchdacht" ist. Man müsse bedenken, dass die Synode nicht allein die aktuellen drei Wochen der Versammlung in Rom ausmache. Der Prozess umfasse auch die schon vor längerem gestartete weltweite Befragung zu Familienthemen und die außerordentlichen Synode vor einem Jahr. "Wenn manche Bischöfe gemeint haben, man müsste nun neue Texte frei diskutieren können, dann geht das natürlich nicht, weil man damit die Ergebnisse und Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahre außer acht ließe", sagte Elbs.

Kathpress-Themepakte zur Familiensynode unter: www.kathpress.at/synode



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