Donnerstag, 22. Oktober 2015 Die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen spaltet nach wie vor die Synode Das stellt Lorenzo Bertocchi heute bei la Nuova Bussola Quotidiana fest,nachdem die Relartiones der circuli minores veröffentlicht wurden. Hier geht´s zum Original: klicken
" DIE CIRCULI SIND ÜBER DIE KOMMUNION FÜR DIE WIEDERVERHEIRATETEN GESCHIEDENEN GESPALTEN. SICHER IST, DASS DIE SYNODE NICHT HIER ENDET" "Liest man die Relatio der 11 circuli minores zum dritten Teil des Instrumentum Laboris, ist das Erste, was einem ins Auge springt, ein substantieller Unterschied der Positionen.
Insgesamt stellen wir fest, daß der Zugang der wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten -trotz der vielen gegenteiligen Wortmeldungen- der "Knackpunkt" der laufenden Synode bleibt. Bei diesem Thema weisen die Relationes die unterschiedlichsten Akzente auf und auch innerhalb der einzelnen circuli ist es nicht immer gelungen, einmütige Übereinstimmung zu erzielen.
Im Gegensatz zu dem, was der Journalist von "La Croix", Sebastien Maillard, zu diesem Thema twitterte, gibt es keine überwältigenden Mehrheiten. Auf keiner Seite. Aber es gibt eine Überraschung, die keiner erwartete, soll heißen, daß die Relatio des circulus germanicus, außer den Moderator Kardinal Schönborn die Kardinäle Marx, Kasper und Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, einschließt. Und sie haben einen einheitlichen Text verabschiedet.
Gehen wir der Reihe nach. Auf den ersten Blick-ist es-wie schon von den verschiedenen Quellen angekünddigt- wahr, daß "die Synode endet, aber nicht hier endet", wie es der deutsche Kardinal Reinhard Marx bei seinem statement beim Pressebriefing formulierte. Es werde der Papst sein, der entscheidet, weshalb die Beschlüsse der Väter nur ein Beitrag seien. Besonders im Hinblick auf die Eucharistie für die wiederverheirateten Geschiedenen haben die circuli minores auf die mögliche Institution einer Studienkommission zum vertiefenden Studium des Themas nach Beendigung der Synode hingewisen. Ausdrücklich hat das der von Kardinal Nichols moderierte circulus anglicus B getan- und auf verdecktere Weise der Circulus Gallicus C, mit dem Relator Bischof Durocher. Während Italicus B, Moderator Kardinal Menichelli, "den Hl. Vater bittet, die Kohabitation zu bewerten und die komplexe Materie (Doktrin, Disziplin, Recht) im Hinblick auf das Ehesakrament zu harmonisieren und zu vertiefen."
Dezidiert einen "Weg der Barmherzigkeit" ( via caritatis), der es erlaubt, den wiederverheirateten Geschiedenen, die den Zugang zur sakramentalen Kommunion wünschen, die Türen zu öffnen, bevorzugt der Circulus Hispanicus A, der von Kardinal Maradiaga - von vielen als Großwähler Papst Bergoglios angesehen- moderiert wurde. Der Vorschlag dieses Kreise mündet im Weg einer "Dezentralisierung", von dem der Papst selbst bei der Gedenkveranstaltung "50 Jahre Synode" gesprochen hat Das- so liest man in der Relatio- könnte helfen, "die Lösung für diese Personen schneller und sicherer" zu machen. Es handelt sich um deisen möglichen Weg der "pastoralen aber nicht doktrinalen Devolution", über den viele sprechen, dem es aber nicht an problematischen Aspekten fehlt.
Zu diesem Vorschlag äußert sich der Circulus Anglicus A, mit dem Moderator Kardinal Pell, dessen Mehrheit der Väter sehr klar sagte: daß "die pastorale Praxis des Empfangs des eucharistischen Sakramentes durch die wiederverheirateten Geschiedenen nicht den einzelnen Bischofskonferenzen überlassen werden dürfe" Das Problem- nach Aussagen dieses Kreises- wäre "ein Schaden an der Einheit der Kirche". Dennoch scheint einer gewissen "Devolution" vom Circulus Italicus C, von Kardinal Bagnasco moderiert, zugestimmt worden zu sein. Außer darüber, daß jede Form von "liturgischem, erzieherischen und pastoralen Ausschluss" der wiederverheirateten Geschiedenen abzuschaffen sei- wobei für die Teilnahme an der Kommunion weiterhin die aktuellen Lehre gelten solle-sprechen die Väter des italienischen Kreises davon, "in einem internen Forum den Bischöfen und dazu ernannten Priestern die Beurteilung der jeweiligen Situation zu überlassen."
Kommen wir zu der Überraschung. Auch der Circulus Germanicus spricht von einem "internen Forum", weil - um die objektive Situation zu prüfen, die Person befähigt sein muß, bewußt zu klären "in welchem Maß der Zugang zu den Sakramentent möglich ist." Aber für diese Fälle solle Familiaris Consortio, Nr. 84 des 2. Paragraphen herangezogen werden, und wenn das nicht ausreiche, weitere. Es wird nichts zum zweiten Teil von Nr. 84 gesagt, in dem klar festgestellt wird, daß -um zur Eucharistie zugelassen zu werden, die wiederverheirateten Geschiedenen, die sich aus schwerwiegenden Gründen nicht trennen wollen, wie Bruder und Schwester zusammenleben müssen. Aber es gibt auch keine ausdrückliche Spur der berühmten 5 Punkte der Kasuistik, die Kardinal Kasper in seiner Relatio vom Februar 2014 vortrug. Es ist klar, daß diese Formulierung Frucht eines Kompromisses ist, aber sie ist ein Signal.
Insgesamt - wie einige Väter des vom Kardinal Collins moderierten Circulus Anglicus D , Relator Msgr. Chaput, ausdrücklich anmerkten, wird im Schlussdokument auf den Gesamttext von Familiaris Consortio hingewiesen werden. Um Grauzonen und Mißverständnisse zu vermeiden. So hat sich auch der Moderator des Circulus Anglicus C, Eamon Martin, geäußert: "Wir haben zugunsten der Ersetzung der Nummern 122-125 (des Instrumentum Laboris) durch die Bestätigung der aktuellen Disziplin der Kirche gestimmt und die in Familiaris Consortio Nr. 84 angegebenen Formen der Teilnahme empfohlen." Mit dieser Vielfalt der Positionen wird es schwer, am Ende der Synode eine klare Stellung zu beziehen. Wir werden sehen, wie und ob es der Kommission, die mit der Redaktion des Schlussdokumentes beauftragt ist, gelingen wird, eine Synthese zu finden und dann sehen wir, ob die Väter über die einzelnen Paragraphen abstimmen können oder über das Dokument als Ganzes. Am Ende werden wir die Rede des Hl. Vaters hören." http://beiboot-petri.blogspot.de/2015/10...on-fur-die.html Quelle: Lorenzo Bertocchi, La Nuova Bussola Quotidiana
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