Warum gibt es jetzt so viele Kriege? Warum ist etwas geschehen?“
Frühmesse von Papst Franziskus in der Domus Sanctae Marthae zum Thema der Freiheit, Meditation und des Gebets
Rom, 23. Oktober 2015 (ZENIT.org) Britta Dörre | 84 klicks
Papst Franziskus befasste sich in der heutigen Frühmesse in der Domus Sanctae Marthae mit dem Thema der Freiheit, Mediation und des Gebets. Ausgehend vom Tagesevangelium legte der Papst dar, dass der Herr uns als freie Wesen geschaffen habe. Für diese Freiheit sei es erforderlich, sich dem Heiligen Geist zu öffnen und zu verstehen, was in und außerhalb von uns geschehe. Letzteres sei nötig, um ein Urteil fällen zu können. Es sei gerade Ausdruck der christlichen Weisheit, um die Veränderungen, die Zeichen der Zeit und die unterschiedlichen Zeiten ohne Angst und mit Freiheit zu wissen.
Das sei nicht leicht, gab Papst Franziskus zu. Es gebe viele Außenfaktoren, die auch Christen zur Bequemlichkeit verleiten könnten. „Das ist eine Arbeit, die wir gewöhnlich nicht verrichten: wir passen uns an, wir beruhigen uns mit ‚man hat mir gesagt, ich habe gehört, die Leute sagen, ich habe gelesen…‘. So sind wir ruhig… Aber was ist die Wahrheit? Welche Nachricht will der Herr mir geben mit dem Zeichen der Zeiten?“, fragte Papst Franziskus. Um die Zeichen zu verstehen, benötige man Stille. Dann müsse man beobachten und nachdenken. „Zum Beispiel: Warum gibt es jetzt so viele Kriege? Warum ist etwas geschehen? Und beten… Stille, Reflexion und Gebet. Nur so können wir die Zeichen der Zeit verstehen und begreifen, was Jesus uns sagen will.“
Zu erfassen, was Jesus uns mitteilen wolle, sei nicht allein Aufgabe der kulturellen Elite, der Wissenschaftler oder Intellektuellen, sondern jeder sei dazu befähigt. Papst Franziskus erinnerte daran, dass Jesus zu den einfachen Bauern gesprochen habe, die Gutes von Schlechtem zu unterscheiden gewusst hätten.
Wie die Zeiten müssten auch die Christen sich ändern, wobei sie fest im Glauben und in der Wahrheit des Evangeliums verankert seien. „Wir sind frei. Wir sind frei für das Geschenk der Freiheit, das uns Jesus Christus gegeben hat. Aber unsere Aufgabe ist es zu schauen, was in uns geschieht, unsere Gefühle, unsere Gedanken zu unterscheiden; und was außerhalb von uns geschieht und die Zeichen der Zeit zu unterscheiden. In Schweigen, mit Reflexion und im Gebet.“
(23. Oktober 2015) © Innovative Media Inc.
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