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Familiensynode endet mit offen gehaltenem Abschlussdokument
Die Weltbischofssynode über Ehe und Familie im Vatikan ist am Sonntag mit einer Messe im Petersdom zu Ende gegangen. Bereits am Samstag hatten die rund 270 Synodenteilnehmer nach dreiwöchigen Beratungen das Abschlussdokument verabschiedet. Dieses ist insgesamt sehr offen gehalten und lässt Papst Franziskus großen Spielraum, wenn er daraus ein eigenes Dokument erstellen will. Die in Deutschland besonders heftig diskutierten Themen wurden eher am Rande behandelt. Unter anderem sprechen sich die Synodenteilnehmer für eine stärkere Integration wiederverheirateter Geschiedener in die kirchliche Gemeinschaft aus. Die Betroffenen dürften nicht alleingelassen werden und sich keinesfalls exkommuniziert fühlen, heißt es. Man müsse sorgfältig prüfen, welche bisherigen Ausschlüsse im Bereich Liturgie, Seelsorge, Erziehung und kirchliche Verwaltung zu überwinden seien. Die Frage, ob sie wieder zur Kommunion gehen dürfen, wird in dem Dokument nicht ausdrücklich erwähnt.
An anderer Stelle wenden sich die Bischöfe gegen jede Diskriminierung Homosexueller, aber auch gegen Gesetzesvorstöße, homosexuelle Verbindungen mit der Ehe von Mann und Frau gleichzustellen. Unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung verdiene jede Person Würde und Respekt. Insbesondere Familien mit homosexuellen Mitgliedern dürften besondere Aufmerksamkeit erwarten. Die Synode betont aber, es gebe "kein Fundament dafür, zwischen homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes für Ehe und Familie Ähnlichkeiten oder Analogien herzustellen".
Die Bischöfe fordern zudem, sorgfältig unterschiedlichen Situationen beim Scheitern einer Ehe Rechnung zu tragen. Es sei ein Unterschied, ob jemand trotz ehrlichen Bemühens, die erste Ehe zu retten, zu Unrecht verlassen wurde, oder ob jemand durch schwere Schuld eine kirchenrechtlich gültige Ehe zerstört hat. Zugleich ermuntern sie die Kirche dazu, sich verstärkt um Paare zu kümmern, die (noch) nicht kirchlich, sondern nach bürgerlichem Recht verheiratet sind oder ohne Trauschein zusammenleben.
Papst Franziskus forderte die Bischöfe im Abschlussgottesdienst zu mehr Realitätssinn auf. Sie müssten das sehen, "was wirklich los ist" und nicht nur das, was sie sehen wollten. Ein Glaube, der nicht im Leben der Menschen verwurzelt sei, bleibe taub für die Probleme der Gegenwart. Besonders heute sei die Kirche zur Barmherzigkeit gegenüber den Menschen aufgerufen, betonte er.
Zugleich sprach sich Franziskus für dezentrale Lösungen im Umgang mit Ehe und Familie aus. "Jedes allgemeine Prinzip muss in die jeweilige Kultur übertragen werden, wenn es eingehalten und angewendet werden soll", sagte der Papst am Samstag vor den Synodenteilnehmern. Die Versammlung habe gezeigt, dass etwas, das dem Bischof eines Kontinents normal erscheine, für den Bischof eines anderen Kontinents als "Skandal" gelten könne. Franziskus betonte, dass die kirchliche Lehre nicht geändert werden solle. Eine "Inkulturation" des Glaubens schwäche nicht dessen Werte, sondern zeige ihre Stärke und mache sie authentisch.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, äußerte sich zufrieden. Die Synode habe den "Weg des Papstes" gestützt, auch wenn das Abschlussdokument an manchen Stellen ein "Kompromisstext" sei, so der Münchener Kardinal. Es seien "keine Türen geschlossen worden für das weitere Überlegen, sondern Türen geöffnet". Das Ergebnis ermögliche dem Papst nun, "einen Weg weiter zu gehen". Neben Marx waren für die Bischofskonferenz der Berliner Erzbischof Heiner Koch und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode in den Vatikan gereist.
Der insgesamt 94 Abschnitte umfassende Abschlusstext wurde am Ende der Synodenberatungen am Samstagabend Papst Franziskus übergeben. Die Teilnehmer verbanden dies mit der Bitte, daraus ein Dokument über die Familie zu erstellen. http://www.bildpost.de/index.php/Nachric...schlussdokument
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