Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 02.11.2015 23:23 - „Schützen wir die Arbeitnehmerinnen. Allzu oft werden sie aufgrund einer Schwangerschaft entlassen“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

„Schützen wir die Arbeitnehmerinnen. Allzu oft werden sie aufgrund einer Schwangerschaft entlassen“



Am Samstag begegnete Franziskus einer Gruppe katholischer Unternehmer und bat die Betriebe um den Schutz von „Gütern des allgemeinen Interesses“ und um Handlungen, die stets im Zeichen der „Kompetenz, Ehrlichkeit und Verantwortung“ stehen

Vatikanstadt, 2. November 2015 (ZENIT.org) Salvatore Cernuzio |

Auch die Betriebe und Büros der Führungskräfte können zu „Orten der Heiligung“ werden, wenn ein jeder das Bemühen um den Aufbau brüderlicher Beziehungen zwischen Unternehmern, Führungskräften und Arbeitern gewährleistet, wobei die Verantwortlichkeit und Zusammenarbeit im allgemeinen Interesse gefördert werden. Für die am Samstagmorgen in Audienz im Vatikan empfangenen Mitglieder der „Unione Cristiana Imprenditori Dirigenti (UCID; italienische Union der christlichen Unternehmer, Anm.d.Ü.) fand Franziskus klare Worte: „Als von den Bischöfen anerkannte christliche Vereinigung seid ihr zur Treue zu den evangeliumsgemäßen Instanzen und der Soziallehre in der Familie, auf der Arbeit und in der Gesellschaft verpflichtet.“

Dies impliziere ein Leben der unternehmerischen Berufung „im Geist der Laienmission“, um in der Unternehmenswelt „tätig und impulsgebend“ zu sein. Vor allem bedinge dies laut dem Papst eine „besondere Aufmerksamkeit für die Qualität des Arbeitslebens der Angestellten als der kostbarsten Ressource eines Betriebes; insbesondere zur Förderung des Ausgleichs zwischen Arbeit und Familie.“

Die Ausführungen des Papstes bezogen sich dabei vor allem auf die Arbeitnehmerinnen, für die „die Herausforderung im Schutz ihres Rechtes auf eine vollkommen anerkannte Arbeit und zugleich ihrer Berufung zur Mutterschaft und zum Dasein in der Familie“ bestehe. Dem fügte der Papst aus dem Stegreif hinzu: „Wie oft haben wir von einer Frau gehört, die zu ihrem Vorgesetzten geht und sagt: ‚Ich muss Ihnen mitteilen, dass ich schwanger bin‘. Und der Antwortet dann: ‚Nach Ablauf dieses Monats arbeiten Sie nicht mehr‘. Das ist nicht richtig, denn die Frau muss geschützt sein, man muss sie bei der Bewältigung dieser doppelten Arbeit unterstützen: Sie hat ein Recht auf Arbeit und ein Recht auf Mutterschaft.“

Zugleich seien die Betriebe auch verantwortlich für die „Verteidigung und Pflege der Schöpfung und zur Schaffung eines gesünderen, menschlicheren, sozialeren und umfassenderen Fortschritts“. Aufgrund ihrer Katholizität seien die Unternehmer dazu berufen, „in der sozialen Dimension des Evangeliums in der von Schwierigkeiten und Komplexität geprägten Arbeits-, Wirtschafts- und Unternehmenswelt als Missionare zu wirken.“

Diesen Aspekt erläuterte der Papst folgendermaßen: „Dies zeigt sich konkret in einer Öffnung und evangeliumsgemäßen Nähe zu den verschiedenen Armuts- und Schwächezuständen, wobei Programme zur Förderung und Unterstützung vorangebracht werden. Ferner sind die zahlreichen wohlverdienten, in verschiedenen Teilen Italiens vollbrachten konkreten Werke des Teilens und der Solidarität auszuweiten. Dies ist auch eine euch eigene Form, die Gnade des Jubiläums der Barmherzigkeit umzusetzen“, so die Zusicherung des Papstes. Aus dem Stegreif fügte Franziskus hinzu: „Jemand von euch kann mir sagen: ‚O Vater, um die Barmherzigkeit praktisch umzusetzen… lassen Sie uns doch etwas gemeinnützige Arbeit leisten… Nein, Unterstützung genügt nicht; es ist zu wenig, Wohltätigkeitsarbeit zu verrichten. Das ist vielleicht der erste Schritt.“ Es sei vielmehr vonnöten, „wirtschaftliche Tätigkeit im Sinne des Evangeliums auszurichten, d.h. im Dienst des Menschen und des Allgemeinwohls zu handeln.“

In dieser Hinsicht seien die Mitglieder der UCID dazu aufgerufen, „für ein Wachstum eines unternehmerischen Geistes der Subsidiarität zusammenzuarbeiten, um die ethischen und marktbezogenen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen; beginnend bei der Herausforderung der Schaffung guter Arbeitsmöglichkeiten.“ Dies gelte vor allem für die jungen Menschen: „Ich denke, dass 40 Prozent der jungen Menschen heute ohne Beschäftigung sind“, so die Bemerkung des Bischofs von Rom. „In einem anderen benachbarten Land erhöht sich dieser Anteil auf 47 Prozent und in wieder einem anderen Nachbarland beträgt er 50 Prozent.“

Vor diesem Hintergrund erging der folgende Aufruf des Papstes: „Denkt an die jungen Menschen, aber seid kreativ bei der Schaffung tragfähiger Arbeitsmöglichkeiten, die eine Beschäftigung bieten, denn wer ohne Arbeit ist, kann seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten und verliert seine Würde! Einen Beitrag zu dieser Weichenstellung liefern auch die vor Ort ergriffenen Initiativen zur Gegenüberstellung und zur Analyse.“ So sei ein Betrieb „ein im allgemeinen Interesse stehendes Gut“, erklärte Franziskus. Dazu führte er aus: „Zwar handelt es sich um ein im Eigentum stehendes und privat verwaltetes Gut, doch allein aufgrund der Tatsache, dass im allgemeinen Interesse stehende Ziele wie beispielsweise die wirtschaftliche Entwicklung, Innovation und Beschäftigung verfolgt werden, ist es als Gut per se zu schützen.“

Daher dürfen es zuallererst die Institutionen, ebenso aber auch Unternehmer, Ökonomen, Finanzierungsagenturen und Banken sowie alle beteiligten Subjekte „nicht verabsäumen, kompetent, aufrichtig und mit Verantwortungsgefühl zu handeln.“ Die Wirtschaft und das Unternehmertum benötigen „für ein ordnungsgemäßes Funktionieren“ eine Ethik. Diese sei laut dem Papst „nicht irgendeine Ethik, sondern eine, in deren Zentrum sich der Mensch und die Gemeinschaft befinden“, so Franziskus.

( 2. November 2015) © Innovative Media Inc



Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz