Papst: "Muss jetzt tief über Ergebnisse der Synode nachdenken"
Franziskus bei Generalaudienz: Synode hat gezeigt, dass die Bereitschaft zum Vergeben Teil der Berufung der Familien ist - Familie ein "Fitness-Studio" für Hingabe und Versöhnung
04.11.2015, 13:31 Uhr Vatikan/Papst/Familie/Synode/Generalaudienz
Vatikanstadt, 04.11.2015 (KAP) Mehr als eine Woche nach dem Ende der Weltbischofssynode über Ehe und Familie hat Papst Franziskus erneut öffentlich über das Thema Familie gesprochen. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz betonte er am Mittwoch vor mehreren zehntausend Besuchern, er habe veranlasst, dass die Ergebnisse der Bischofssynode veröffentlicht werden. So könnten alle teilhaben daran, worüber die Bischöfe aus aller Welt bei den Synodenversammlungen im Oktober 2014 und im Oktober 2015 diskutiert haben. Nun sei es an ihm selbst, die Schlussfolgerungen zu prüfen. "Ich muss jetzt tief nachdenken darüber", sagte der Papst.
Da das Leben der Familien aber weitergehe, habe er einige praktische Ratschläge, erklärte Franziskus. In einer Welt, in der es allzu oft an Liebe und Leben mangle, seien es die Familien, die von der Schönheit von Ehe und Familie erzählten. Die Familie sei eine Art "Fitness-Studio" für die Fähigkeiten der Hingabe und der Versöhnung, ohne denen keine Liebe lange dauern könne. Die Familiensynode habe auch gezeigt, dass die Bereitschaft zum Vergeben Teil der Berufung der Familien sei.
Durch das Verzeihen und die Bitte um Verzeihung werde nicht nur die Familie vor dem Zerbrechen bewahrt; auch die gesamte Gesellschaft werde dadurch "weniger böse und weniger grausam", betonte Franziskus. Es brauche dafür oft keine großen Reden; oft reiche eine Geste, eine Umarmung. Er hoffe, dass im demnächst beginnenden Heiligen Jahr der Barmherzigkeit die Familien den "Schatz des wechselseitigen Verzeihens neu entdecken", so der Papst.
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