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  • 06.11.2015 14:56 - Schavan zu Vatileaks: „So etwas kommt überall vor“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Schavan zu Vatileaks: „So etwas kommt überall vor“


Annette Schavan: Vertrauensbruch kommt leider überall vor - EPA

06/11/2015 12:11SHARE:

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Annette Schavan ist nicht wirklich überrascht über „Vatileaks II“, also den Dokumentendiebstahl am Vatikan. Da gehe es dem Papst wie Regierungsverantwortlichen in vielen Teilen der Welt, sagte die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl am Donnerstagabend im Gespräch mit Radio Vatikan. „So etwas geschieht – und jedes Mal, wenn es geschieht, ist es ein tiefer Vertrauensbruch, der großen Schaden anrichtet. Jeder, der in einer führenden Aufgabe steht – ob Minister oder Bischof, erst recht der Heilige Vater – muss sich doch darauf verlassen können, dass in der engsten Umgebung, da wo frei gesprochen wird, absolutes Vertrauen gewährleistet ist.“

Schavan war von 2005 bis 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Wir fragten sie, ob die Neuauflage von Vatileaks nicht schlimmer sei als das, was sie aus Berlin kenne. Ihre Antwort: „Nein, schlimmer ist es nicht! Als ich es das erste Mal hörte, habe ich mich an vieles erinnert, was ich an Erfahrungen gemacht habe. Natürlich kann man lapidar sagen: So etwas kommt überall immer wieder vor. Menschen, die sich nicht in den Dienst nehmen lassen, sondern glauben, aus einer Position Kapital schlagen zu können. Das ist nicht vatikanisch, das ist nicht römisch, das ist global! Dennoch ist jeder einzelne Fall, jede einzelne Situation, in der das geschieht, für die, die da drinstecken und die vertraut haben, eine schwere Situation.“

Dass das Vertrauen des Papstes durch enge Mitarbeiter enttäuscht worden sei, sei

„schwerwiegend“, so Schavan: „Es soll aber niemand auf den Gedanken kommen, das sei eine Situation, die es nur hier gäbe! Es gibt sie an vielen Stellen. Da, wo Menschen glauben, dass es hier um etwas Wichtiges geht, und sich für das Wichtige nicht in den Dienst nehmen lassen, sondern es für sich ausschlachten.“ Zu denken, dass so etwas am Vatikan doch nicht vorkommen könne, sei „ein bisschen kindlich“.

Bei Gesprächen im Vatikan falle ihr immer wieder auf, dass da durchaus politisch gedacht werde – „nicht parteipolitisch“ zwar, aber „auf der politischen Ebene im besten Verständnis“. „Es ist sehr politisch, und das ist auch gut so!“
(rv 06.11.2015 sk)



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