Kardinal Marx lädt Papst Franziskus nach Deutschland ein
Über möglichen Termin wollte sich Münchner Erzbischof nach Ad-limina-Besuch nicht äußern - Visite im Jahr des Reformationsgedenkens 2017 allerdings eher nicht vorstellbar
20.11.2015, 13:37 Uhr Vatikan/Deutschland/Papst/Reise/Kirche/Ad-limina/Papstbesuch/Marx
Vatikanstadt, 20.11.2015 (KAP) Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, hat Papst Franziskus im Rahmen des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischöfe nach Berlin und in andere Städte eingeladen. Über einen möglichen Termin wollte er sich nicht äußern. Er könne sich jedoch nicht vorstellen, dass eine solche Visite 2017, im Jahr des Reformationsgedenkens, in Fragen komme.
Marx äußerte sich zufrieden über den Verlauf des Ad-limina-Besuchs und die Begegnung mit dem Papst. Seine Mitbischöfe und er hätten mit Franziskus und mit den Kurienbehörden eine Vielzahl von Themen, Fragen, Herausforderungen und auch von Problemen der Kirche behandelt. Ausdrücklich habe er dem Papst für die jüngste Bischofssynode und für die Anstöße zu einer synodalen Kirche mit einer stärkeren Dezentralisierung gedankt, so der Münchner Kardinal.
Bei den Besuchen in den Kurienbehörden sei es - so Marx - vor allem um die Entwicklungen der Gemeinden, das kirchliche Leben, die sozial-karitative Arbeit etwa für Flüchtlinge, um Theologie, theologische Fakultäten, um Priesterberufungen, Ökumene, das Verhältnis zum Islam sowie die Missbrauchsskandale gegangen. "Ich hoffe, dass der Papst kritisch hinschaut, auch wo unsere Defizite sind", betonte der Kardinal. Nur so könne sich der Weg einer missionarischen Kirche weiterentwickeln.
Als "starkes Signal" wertete Marx das Geschenk eines Kelches an die evangelisch-lutherische Gemeinde am vergangenen Sonntag. Dieses habe stärker auf eine Einheit hingezielt als seine allgemeinen pastoralen Bemerkungen zu einer möglichen Abendmahlsgemeinschaft. Seine Äußerungen dazu seien "nicht umwerfend und neu und auch nicht überraschend" gewesen.
Mit Blick auf das am 8. Dezember beginnenden Heilige Jahr habe der Papst insbesondere dessen Feier in den einzelnen Ortskirchen und Diözesen angesprochen. Aber natürlich werde Rom weiterhin und trotz der derzeit angespannten Lage ein bevorzugtes Ziel der Jubiläums-Pilger sein, so Marx.
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