Papst an Jugendliche: Wir alle haben eine Mutter
Papst Franziskus in Kampala, Uganda - AFP
28/11/2015 14:55SHARE: Im Blut eines jeden ugandischen Jugendlichen fließt das Blut der Märtyrer. Das sagte Papst Franziskus am Samstag vor Jugendlichen in der ugandischen Hauptstadt Kampala, nachdem er am Morgen bereits den zentralen Gedenkort für die Märtyrer des Landes besucht hatte. „Seid ihr euch bewusst, dass ihr ein Volk von Märtyrern seid? Durch jeden von euch fließt das Blut der Märtyrer, deswegen habt ihr den Glauben und das Leben in euch. Und dieser Glaube und dieses Leben sind wunderbar. Und deswegen nennt man Uganda ‚die Perle Afrikas‘,“ sagte der Papst. In der Tat waren viele der Märtyrer im 19. Jahrhundert junge Laien, die vom König wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden.
Vor seiner Ansprache hatten zwei junge Menschen von ihren Schicksalsschlägen berichtet, eine junge Frau, die mit HIV auf die Welt gekommen war und ihre Eltern verlor sowie ein junger Mann, der von Rebellen entführt und gefoltert worden war. Franziskus ermutigte sie und alle anwesenden Jugendlichen, ihre Probleme und Schwierigkeiten mithilfe von Jesus Christus zu überwinden. In einer freien Rede stellte er vor tausenden jungen Menschen klar: Erstens gelte es, die Schwierigkeiten zu überwinden, zweitens das Negative ins Positive zu verwandeln. Und drittens müsse man beten!
Jesus habe die schlimmste Erfahrung der ganzen Geschichte gemacht. Er sei beschimpft, gefoltert und dann getötet worden. Und durch die Macht Gottes sei er wieder auferstanden. „Das kann jeder von uns mit jeder negativen Erfahrung schaffen, denn Jesus ist der Herr.“ so Franziskus.
Wie die beiden jungen Menschen, die ihr Schicksal erzählt hatten, könne jeder immer Lösungen finden. Licht sei wie ein kleiner Samen. Um leben zu können, müssten man manchmal erst einmal sterben. Sterben heiße manchmal auch, wie der junge Märyrer Ugandas Charles Lwanga, zu sterben. Durch diesen Tod seien sie zum Leben gekommen. „Wenn ich das Negative in Positive transformieren kann, dann triumphiere ich,“ erklärt Papst Franziskus.
„Jesus kann dein Leben verändern. Jesus kann all die Mauern niederreißen. Gibt es da einen Zauberstab dafür, das Leben zu ändern? Wenn ihr wollt, dass Jesus euer Leben ändert, dann fragt ihn! Und das heißt, beten! Versteht ihr das? Betet zu Jesus, denn er ist der Erlöser. Lasst das Beten niemals bleiben. Er ist die stärkste Waffe, die ein junger Mensch haben kann,“ betonte er. Wenn Jesus in das Leben eintrete, hilft er einem in den Kämpfen, Auseinandersetzungen und Problemen. Bei der jungen Frau Winnie Nansumba sei dies der Kampf gegen Depression aufgrund des Verlusts ihrer Eltern und ihrer eigenen Krankheit AIDS gewesen. Für Menschen wie sie gelte es, mit dem Gebet „zu kämpfen“.
„Wir sind keine Waisen in der Kirche, denn wir haben eine Mutter. Wir sind alle Teil der Kirche, nicht? Bittet die Mutter an! Wenn ein Kind hinfällt und sich wehtut, dann sucht es die Mutter. Wenn wir ein Problem haben, dann ist es das beste dort hinzugehen, wo unsere Mutter ist und Maria zu bitten, unser aller Mutter. Bittet ihr bei der Mutter Gottes, die Jungfrau Maria?“ Und gemeinsam mit den Menschen auf dem Platz betete der Heilige Vater zur Maria, der Mutter der Kirche, wie Franziskus sie nannte. (rv 28.11.2015 cz)
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