Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 04.12.2015 21:02 - „Trefft keine wichtigen Entscheidungen, ohne zuvor zu Jesus gebetet zu haben!“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Cantalamessa: „Trefft keine wichtigen Entscheidungen, ohne zuvor zu Jesus gebetet zu haben!“



n der ersten Adventspredigt erklärt der Prediger des Päpstlichen Hauses einige Punkte der Konstitution Lumen Gentium und meditiert über die Kirche, „Leib und Braut Christi“

http://www.zenit.org/de/articles/cantala...&utm_term=Image

Der „freudige Anlass“ des fünfzigsten Jahrestags seit Abschluss der Arbeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils ist der Ausgangspunkt für die diesjährigen Adventspredigten von Pater Raniero Cantalamessa, Prediger des Päpstlichen Hauses, der in diesen Wochen der Vorweihnachtszeit die Konzilskonstitution Lumen Gentium besprechen möchte, während er sich vorbehält, die Predigten der Fastenzeit anderen wichtigen Dokumenten des Konzils zu widmen.

Zu Beginn seiner ersten Predigt, die heute Morgen gehalten wurde, betonte Cantalamessa, es sei „endlos viel über das Konzil geschrieben und gesagt worden“; dabei sei es aber zumeist „um seine doktrinären und seelsorgerischen Auswirkungen“ gegangen; selten nur seien auch die „spirituellen Inhalte“ angesprochen worden.

Innerhalb der breitgefächerten Themen, die in Lumen Gentium zu finden sind, versuchte Pater Cantalamessa, drei Dinge herauszuarbeiten: „Die Kirche als Leib und Braut Christi; der universale Aufruf zur Heiligkeit und die Lehre über die Heilige Jungfrau.“

Die heutige Predigt war dem ersten dieser drei Themen gewidmet. „Man nimmt nicht Christus aus Liebe zur Kirche an; vielmehr nimmt man die Kirche aus Liebe zu Christus an“, erklärte der Prediger des Päpstlichen Hauses. Und er fügte hinzu: „Auch eine Kirche, die von der Sünde vieler ihrer Vertreter entstellt ist.“

Seinerzeit habe der damalige Kardinal Ratzinger „den inneren Zusammenhang zwischen diesen beiden Bildern der Kirche herausgearbeitet: Die Kirche ist Leib Christi weil sie die Braut Christi ist!“ Dabei habe er sich auf das paulinische Bild der Kirche berufen, welches in der Vorstellung gründe, „dass Mann und Frau in der Ehe ein Fleisch bilden (vgl. Eph 5, 29,32) und mehr noch in der eucharistischen Idee, dass alle, die vom selben Brot essen, ein und denselben Leib bilden (vgl. 1 Kor 10,17).“ Diese Vision sei ein Berührungspunkt zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirche: „Ohne Kirche und ohne Eucharistie hätte Christus keinen ‚Leib‘ mehr in der Welt.“

Die Verwirklichung des Menschen in der Kirche finde vor allem durch die Sakramente statt, angefangen bei der Taufe und der Eucharistie. Cantalamessa zitierte die Maxime von Henri de Lubac: „Die Eucharistie macht die Kirche“ und erklärte, das gelte auch für die persönliche Sphäre: „Die Eucharistie macht jeden von uns zum Leib Christi, zur Kirche.“

Danach bezog sich der Prediger erneut auf die Schriften von Kardinal Ratzinger und entlehnte daraus den Begriff der Eucharistie als „Verschmelzung der Existenzen“ Christi und des Menschen; ein Vorgang, der dem der Nahrungsaufnahme nicht unähnlich sei. Diese Verschmelzung geschehe „nicht hypostatisch, wie bei der Menschwerdung, sondern auf mystische und reale Weise.“

Ebenfalls in das Gleichnis der Kirche als Braut Christi und der leiblichen Verschmelzung der Braut mit dem Bräutigam füge sich der Gedanke ein, „dass das unverderbliche und lebenspendende Fleisch des menschgewordenen Wortes ‚mein‘ Fleisch wird“; zugleich aber auch das Umgekehrte gelte: „In der Eucharistie empfangen wir Leib und Blut Christi; aber auch Christus empfängt unseren Leib und unser Blut!“

Dank dieser „ehelichen Kommunion in der heiligen Messe“ erlebe Christus „als Auferstandener“ und „dem Geiste nach“ das ganze Spektrum der menschlichen Erfahrungsmöglichkeiten, d.h. auch all das, was er in seiner irdischen Existenz nicht hat erleben können: „Was es bedeutet, verheiratet zu sein, Frau zu sein, ein Kind verloren zu haben, krank zu sein, alt zu sein, farbig zu sein“, usw.

Es sei, als sage Jesus zu uns: „„Ich habe Hunger nach dir, ich will von dir leben; deshalb muss ich in allen Gedanken und allen Gefühlsregungen leben, die du hast; ich muss von deinem Fleisch und deinem Blut leben, von deiner täglichen Mühe; ich muss mich von dir ernähren, wie du dich von mir ernährst!“

Diese „Menschlichkeit Christi“ sei ein „unerschöpflicher Grund zur Verwunderung und zum Trost“, gleichzeitig aber auch eine „große Verantwortung“ für den Menschen. „Wenn meine Augen zu Augen Christi geworden sind, mein Mund zum Mund Christi, welch hohen Grund habe ich dann doch, um meinen Blick nicht auf lasziven Bildern ruhen zu lassen, um meiner Zunge die üble Nachrede über meinen Bruder zu verbieten, um meinen Leib von der Sünde fern zu halten“, erklärte Cantalamessa.

Neben der „objektiven“ und „sakramentalen“ Dimension unserer Beziehung zu Christus und zur Kirche gebe es aber auch eine „subjektive und existenzielle Dimension“, die konkret in der „persönlichen Begegnung“ mit Christus bestehe. Diesen Begriff, so der Prediger, habe man in der Zeit vor dem Konzil nicht immer gern gehört, da er in der katholischen Welt „einen leicht protestantischen Beiklang“ gehabt habe; lieber habe man daher von einer „ekklesialen Begegnung“ gesprochen.

Doch stehe die „persönliche Begegnung mit Christus“ keinesfalls im Widerspruch zur sakramentalen Begegnung; vielmehr werde durch diesen Ausdruck die „frei beschlossene und gewollte Begegnung“ bezeichnet, „die nicht nur aus Form und Gewohnheit stattfindet.“

Schließlich sei es in der Frühzeit des Christentums üblich gewesen, erst nach einer „langen Vorbereitungszeit“ der Kirche beizutreten; es habe sich damals immer um eine freiwillig getroffene Wahl gehandelt; „eine Wahl, die obendrein gefährlich war und zum Martyrium führen konnte.“

Mit der Zeit hätten sich die Dinge dann geändert, nachdem das Christentum „zunächst toleriert“ und später „zur geförderten, manchmal geradezu aufgezwungenen Religion“ geworden sei. Damals habe sich der religiöse Schwerpunkt von der „Begegnung mit dem Glauben“ wegverlagert und hin zu „den Anforderungen des Glaubens“, also zur Ethik.

Trotzdem sei der Glaube tief in der Bevölkerung verankert gewesen, weil „die Familie, die Schule, die Kultur und nach und nach auch die Gesellschaft dabei halfen, den Glauben auf fast unmerkliche Weise zu verinnerlichen.“ Darüber hinaus habe es schon sehr früh Lebensformen wie das Mönchstum und später die religiösen Orden gegeben, „in denen die Taufe mit unverminderter Radikalität erlebt wurde und das christliche Leben nach wie vor die Folge einer persönlichen Entscheidung blieb, die nicht selten geradezu heroisch war.“

Heute habe sich die Lage sehr verändert, was zur Notwendigkeit einer Neuevangelisierung führe, in deren Rahmen „die Menschen von heute […] dieselbe freie und reife Entscheidung treffen können, wie die Christen der Frühzeit, wenn sie sich taufen ließen, und die aus ihnen echte Christen machte, die es nicht nur dem Namen nach waren.“

Pater Cantalamessa schloss seine Betrachtungen, indem er sich wieder der anfänglichen Frage zuwandte: „Was bedeutet es, Jesus zu begegnen und sich von ihm persönlich begegnen zu lassen? Es bedeutet, dass wir in der Lage sind, den Satz: ‚Jesus ist der Herr!‘ so auszusprechen, wie es Paulus und die ersten Christen es taten; d.h. auf eine Weise, die unser ganzes Leben bestimmt.“

Denn Jesus sei „keine abstrakte Gestalt, sondern ein Mensch; nicht jemand, über den man spricht, sondern jemand, mit dem man sprechen kann, weil er auferstanden ist und lebt.“ Er sei keine bloße „Erinnerung“, sondern eine „Gegenwart“. Das bedeute auch, „dass wir keine wichtige Entscheidung treffen dürfen, ohne sie ihm zuvor im Gebet vorgelegt zu haben.“

Nur, indem wir Christus lieben, „werden der Kirche den besten Dienst erwiesen haben“ und sie als Barut fruchtbar gemacht haben, denn „die Fruchtbarkeit der Kirche hängt von ihrer Liebe zu Christus ab.“

Der Volltext der Predigt ist hier abrufbar.
http://www.zenit.org/de/articles/da-chri...-der-volker-ist





Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz