Kardinal Lehmann: Kein neues Vatikanisches Konzil notwendig
Kardinal Lehmann - EPA
07/12/2015 14:28SHARE: 50 Jahre nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) sieht der deutsche Kardinal Karl Lehmann gegenwärtig keine Notwendigkeit für eine neue große Kirchenversammlung. Die Kirche habe noch genug an der Verwirklichung des II. Vatikanums zu tun, sagte er am Rande einer Tagung in München in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger am Montag. Seit Sonntag diskutieren Theologen und Kirchenrepräsentanten in München über die Auswirkungen der epochalen Versammlung.
Man solle nicht „alles von einem Weltkonzil erwarten“, sagte Lehmann, der als junger Theologe selbst am II. Vatikanum teilgenommen hatte. Die synodale Struktur der Kirche müsse gestärkt werden. „Wenn dann Fragen bleiben, die nur eine neue Kirchenversammlung im Weltmaßstab angehen kann, kann es auch ein Drittes Vatikanisches Konzil geben.
“ Der Kardinal räumte zugleich Defizite bei der Verwirklichung der damaligen Beschlüsse ein. Die Kirche habe wohl die gesellschaftlichen Veränderungen seit 1968 „in ihrer tiefen Wirkung auf die Menschen nicht ausreichend ernst genommen“. (kna 07.12.2015)
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Kardinal Kasper: Kirche muss an Außenwirkung arbeiten
Kardinal Kasper - AFP
07/12/2015 11:49SHARE: Kardinal Walter Kasper bezeichnete es als einen „Skandal“, dass die Kirche von vielen als „nicht barmherzig“ angesehen werde. Das sagte der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen in einem Interview mit Radio Vatikan in den Tagen vor der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms. Die Initiative des Papstes für ein Jahr der Barmherzigkeit ist für Kasper eine „prophetische Handlung, die den Bedürfnissen unserer Zeit entspricht“. Die Kirche müsse wieder mehr das „Gesicht eines barmherzigen Gottes“, das sich in Jesus Christus gezeigt habe, betonen, so der emeritierte Kurienkardinal. Dieser Gott könne für die Menschen heute „einen neuen Reiz“ haben. Kasper ruft zu einem neuen Aufbruch auf, denn „ohne Barmherzigkeit bleiben wir immer im Teufelskreis der Rache“. Barmherzigkeit sei ein „Geschenk Gottes“, ein „Geschenk für die Zukunft der Welt von heute“. Kasper hob hervor, dass die Kirche „Zeichen und Werkzeug der Gnade, aber auch der Barmherzigkeit Gottes“ sein müsse. Dafür brauche es eine Formung der Kirche durch die Barmherzigkeit, so der Kardinal. Kasper pocht auf eine „Kirche mit offenen Türen und offenen Fenstern“, auf eine Kirche, die „in die Periferien geht“. Die Kirche dürfe keine „geschlossene Festung“ sein. (rv 07.12.2015 ma)
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