Krippe „gestürmt“ – Joseph und Maria niedergeknüppelt – „Protest “ gegen Regierung
9. Dezember 2014 08:49 | Mitteilung an die Redaktion
Verschleppung des Jesuskindes aus der Krippe auf der Brüsseler Grand Place (Brüssel)
Ein „Anonymes Kollektiv“ stürmte die lebensgroße Krippe auf der berühmten Grand Place von Brüssel, „verschleppte“ das Jesuskind aus der Krippe und knüppelte Josef und Maria nieder. Es sei alles eine „ironische Geste“ gewesen, erklärten die beiden „Aktivistinnen“ am vergangenen Dienstag, um gegen die „repressive und scheinheilige Politik“ der Regierung zu protestieren. Das Anonyme Kollektiv soll der Politsöldnergruppe Femen nahstehen. Immerhin traten die beiden „Aktivistinnen“, die vor einem Journalistentroß ihre „Aktion“ durchführten, nicht halbnackt auf, sondern mit Polizeiuniformen kostümiert.
In der belgischen Hauptstadt wurde zum Adventbeginn die große Krippe auf dem historischen Groten Markt (Großer Markt) errichtet. Die beiden falschen Polizistinnen „stürmten“ die Krippe, schleppten das Jesuskind fort und knüppelten auf Joseph und Maria ein. Das christliche Gefühle verletzende Schauspiel wollte die „Regierungspolitik gegen die Armen“ anklagen. Aus diesem Grund brachten die „Aktivistinnen“ ein Transparent an der Krippe an mit der vulgären Aufschrift „Nique les Pauvres“.
„Ironische Geste“
Brüssel Krippe gestürmt 2Die beiden „Polizistinnen“ gehören zum „Anonymen Kollektiv“, das laut belgischen Medien den Politsöldnern von Femen nahesteht. Das Kollektiv behauptet von sich selbst, eine „anarchistisch-poetische“ Gruppe zu sein.
Die beiden Frauen wurden von der Polizei zur Identifizierung mitgenommen und wieder freigelassen, nachdem sie ihre „Aktion“ erklärte hatten: „Wir haben die Abschiebung von Jesus und seiner armen Familie durchgeführt, die illegal eingewandert sind und auf unverschämte Weise unsere Grand Place besetzt haben“.
Mit dieser „ironischen Geste wollen wir unsere Unterstützung für die neuen Maßnahmen der Regierung Michel gegen die Armen bekunden, damit die wahren Schuldigen für die Krise, die Armen bestraft werden“. Das Kollektiv begründete die Krippenschändung mit politischem Protest gegen die Sozialmaßnahmen der seit vergangenem 11. Oktober amtierenden neuen belgischen Regierung unter Führung des wallonischen Liberalen Charles Michel, die erstmals seit 1988 ohne sozialistische Beteiligung gebildet wurde.
Aktionismus gegen Christentum aus Angst vor den wirklich Mächtigen
Ist die Religion das einzige „Tabu“ geblieben, das noch zu provokantem Aktionismus reizt, nachdem Politik, Kultur, der menschliche Körper, die Frau, das Kind längst durch „enttabuisierenden“ Aktionismus „deaktioniert“ wurden? Oder ist es nicht vielmehr so, daß der inszeniert-kalkulierte, wenig authentische Aktionismus des frühen 21. Jahrhunderts sich am Christentum und der Kirche abarbeitet, weil er letztlich gottlos ist und sich das friedfertige Christentum kaum wehrt und in einem weitgehend entchristlichen Machtgefüge kaum wehren kann?
Anders ausgedrückt: Die „Aktionisten“ unserer Tage wollen sich zwar berechnend medial in Szene setzen, hüten sich aber davor, die wirklichen Machthaber anzugreifen.
Am Ende der Boutade von zweifelhaftem Geschmack wurde das Jesuskind von der richtigen Polizei wieder in die Krippe auf dem Groten Markt gelegt und die Figuren von Joseph und Maria wieder aufgestellt. Text: Giuseppe Nardi Bild: Tempi http://www.katholisches.info/2014/12/09/...egen-regierung/
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