Aktualisiert am 23. Dezember 2015, 15:54 Uhr
In Europa dreht sich der Wind und bläst Bundeskanzlerin Angela Merkel kraftvoll ins Gesicht.
Immer mehr Stimmen werden laut, die sich gegen eine außenpolitische Dominanz Deutschlands wehren und selbstbewusst nach Emanzipation rufen.
Bereits während der Krise in Griechenland und im Umgang mit den angeschlagenen Volkswirtschaften in Italien, Spanien oder Portugal hatte sich Widerstand gegen die deutsche Austeritätspolitik von Angela Merkel geregt.
Schließlich steht diese Politik für knallharte Sparkurse und Steuererhöhungen, weil - und obwohl - das nationale Wirtschaftsklima in den betroffenen Ländern dramatisch abgekühlt ist.
Bild zu Renzi und Merkel
Ein neuer Merkel-Gegenspieler Italienischem Premier geht deutsche Vorherrschaft in Europa zu weit. Kritiker setzen der Austeritätspolitik entgegen, dass sie die Situation eher verschlechtern denn verbessern würde. Deutschland, so hieß es, würde sich durch Zwang, Druck und Drohungen in die Innenpolitik souveräner Staaten einmischen.
Das Blatt wendet sich Deutschland war unter Merkel in der europäischen Wirtschaftskrise federführend, die Kanzlerin ließ die Kritik an ihren politischen Vorgaben und Maßnahmen an sich abprallen und erklärte sie für alternativlos.
Doch mit den Millionen von Flüchtlingen, die in den vergangenen Monaten Krieg, Terror und Hunger entflohen, um in Europa ein besseres Leben zu finden, wendete sich das Blatt.
Osteuropäische Länder wie beispielsweise Polen, Ungarn oder Tschechien unterstellen der deutschen Bundeskanzlerin mit ihrer Willkommenskultur des "Wir schaffen das!" eine Hauptschuld daran, dass so viele Menschen nach Europa kommen.
BankLupe Hohe Zinsen für Sparer Vergleichen Sie die besten Tagesgeld-Angebote Promotion ImmobilienScout24 Sie wollen umziehen? Hier finden Sie die passenden Umzugsservices – schnell und unkompliziert. Promotion Auch das Aussetzen des Dublin-Abkommens, welches auf eine kontrollierte Registrierung von Flüchtlingen im Erstaufnahmeland zielt, wurde Deutschland zum Vorwurf gemacht.
Für die Gegner dieser Politik ist das Maß nun voll. Sie artikulieren unmissverständlich, dass sie sich der deutschen Dominanz widersetzen werden.
Renzi wehrt sich gegen deutsche Vorherrschaft In der "Financial Times Deutschland" erklärte Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi nun, dass die Vorherrschaft Deutschlands beendet werden müsse: "Europa muss 28 Ländern dienen, nicht nur einem."
Vor allem Merkels Sparpolitik habe den Boden bereitet für radikale Kräfte und Populisten, argumentiert Renzi und wählt Spanien als aktuellstes Beispiel.
Bild zu Alexis Tsipras Tsipras: "Europa ändert sich" Griechenlands Regierungschef begrüßt Wahlergebnis in Spanien. Dort habe nun Ministerpräsident Mariano Rajoy durch die Wähler die Quittung für seinen Gehorsam gegenüber Merkel erhalten.
"Ich weiß nicht, was mit meinem Freund Mariano passieren wird. Aber ich weiß, dass diejenigen, die als treue Anhänger einer Sparpolitik ohne Wachstum in vorderster Front standen, ihre Jobs verloren haben", so Renzi.
Damit liegt der italienische Ministerpräsident richtig. Vor Rajoy waren bereits Pedro Coelho in Portugal, Ewa Kopacz in Polen sowie Andonis Samaras in Griechenland aus dem Amt gespült worden.
Allen wurde zum Verhängnis, dass sie sich mehr oder weniger bereit erklärt hatten, dem Diktat Deutschlands zu folgen. Mit Merkels Politik sei nichts zu gewinnen, meinten die Wähler und machten ihre Regierungschefs an den Urnen zu Verlierern. http://www.gmx.net/magazine/politik/ange...spruch-31229132
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