01.01.2016
Generalvikar Dominik Meiering blickt positiv in die Zukunft Barmherzigkeit in 2016
Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit wird das Jahr 2016 prägen - auch im Erzbistum Köln. Rom-Wallfahrt, Flüchtlinge, gemeinsam Kirche leben. Generalvikar Meiering über 2016.
Vom Stadtjugendseelsorger zum Generalvikar. Das vergangene Jahr war für Dominik Meiering ein Sprung in Aufgaben mit ganz neuen Dimensionen. Schließlich ist er jetzt Chef eines Verwaltungsapparates mit mehr als 500 Mitarbeitern. Im Februar 2015 wurde der 45-Jährige in sein neues Amt eingeführt und ist seitdem der persönliche Stellvertreter von Kardinal Woelki. Somit war es sein erster Jahreswechsel als Generalvikar. Er freut sich auf das neue Jahr 2016, das vor allem kirchlich unter dem Motto der "Barmherzigkeit" steht. Das Heilige Jahr wird 2016 prägen, so der Generalvikar im domradio.de-Interview. "Damit hat der Papst für uns ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt gerückt." Dieses Jahr solle dazu anregen, darüber nachzudenken, wie die Katholiken das Jahr der Barmherzigkeit leben wollten. "Da macht man sich persönlich viele Gedanken", so Meiering.
Geplant sind einige Projekte, die das Motto aufnehmen. Das Erzbistum Köln organisiert für den 10. bis 15. Oktober 2016 eine Rom-Wallfahrt. An der Pilgertour aus Anlass des vom Papst ausgerufenen Heiligen Jahres nimmt auch Kardinal Rainer Maria Woelki teil. Neben Gottesdiensten steht der Besuch der Generalaudienz mit Franziskus auf dem Programm. "Denn dort ist ja am Petersdom die erste und wichtigste Heilige Pforte durch die geschritten werden kann", erklärt Meiering. Zudem soll es im Erzbistum eine Pforte geben, die von Ort zu Ort wandert, mit der Orte der Barmherzigkeit aufgesucht werden sollen. Das zu zeigen sei ein wichtiges Tun der Kirche. Wichtig sei, "dass Kirche sich da zeigt, wo Menschen barmherzig miteinander umgehen", erklärt der Generalvikar.
Barmherzigkeit für Flüchtlinge
Barmherzigkeit wird sich auch in der Hilfe für Flüchtlinge wiederspiegeln. Mit der Aktion "Neue Nachbarn". Diese Aktion hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im November 2014 ins Leben gerufen. Ziel ist es, Flüchtlinge im Erzbistum Köln gemeinsam willkommen zu heißen und sie zu integrieren sowie alle kirchlichen und nicht-kirchlichen Akteure und Initiativen zu vernetzen. "Wir sind baff, wie viele Menschen sich daran beteiligen", sagt Meiering auf domradio.de. Hier sehe man, wie Menschen, die eine Aufgabe haben und sich gebraucht fühlen ein Übermaß an Engagement an den Tag legen könnten. Damit änderten sie das Ansehen einer Gesellschaft, aber auch der Kirche. Dieser Prozess wäre auch wünschenswert für die Gemeinden.
Gemeinsam in Bistum und Gemeinde engagieren
Die Gemeinden kämpfen nach wie vor unter starken Austritten. Im Jahr 2015 sind mehr Katholiken denn je aus der Kirche ausgetreten. Wie die Deutsche Bischofskonferenz im Juli bekannt gab, stieg die Zahl der Austritte binnen Jahresfrist um fast 22 Prozent auf 218.000. Im Jahr 2012 waren gar nur 118.000 Austritte gzählt worden. Grund für Veränderungen? "Wir reden immer schnell über die Strukturen. Ich bin aber der Überzeugung, dass wir nicht nur an ein paar Rädchen drehen können - ein paar Strukturen verändern können und dann funktioniert Kirche morgen wieder so, wie wir das mal gekannt haben."
Es gehe vielmehr um einen langwierigen Prozess. Dafür dürften nicht nur die "Hauptamtlichen" in die Verantwortung gezogen werden. Sondern jeder einzelne in der Gemeinde, jeder Getaufte und Gefirmte müsse sich fragen, wie sein Engagement aussehe, um die Gemeinden zu beleben. "Es geht darum eine neue Qualität zu schaffen und sich gemeinsam der Frage zu stellen 'Wie soll denn Kirche von morgen aussehen' – inspiriert von der Heiligen Schrift." Es gehe nicht von heute auf morgen und mit einem Paukenschlag, aber Schritt für Schritt. Die Schritte könnten 2016 beginnen und Dominik Meiering ist optimistisch: "Mit Gottes Hilfe wird es ein gutes Jahr werden."
Melanie Trimborn (dr)
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