Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 06.01.2016 00:12 - Ehe und Familie: Warum wir Klarheit von Papst Franziskus brauchen
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Ehe und Familie: Warum wir Klarheit von Papst Franziskus brauchen
Veröffentlicht: 6. Januar 2016 | Autor: Felizitas Küble

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Schon als das Abschlussdokument der Bischofssynode in Rom fertiggestellt war, haben verschiedene Medien, aber auch selbsternannte Gruppen „der Katholiken“ vRadio Vatikanersucht, das Ergebnis vorwegzunehmen und in ihrem Sinne zu deuten. Sie wollten ihre Meinung und ihre Interpretationshoheit bestätigt sehen. Um jene geht es hier nicht.



Vielmehr geht es um jene Katholiken, deren Treue zur Lehre der Kirche bzgl. Ehe und Familie außer Zweifel steht, die sich aber in der Bewertung des Abschlusspapiers deutlich unterscheiden. Ich greife zwei Stimmen heraus, nämlich die des Münchner Pastoraltheologen Prof. Dr. Andreas Wollbold (siehe Foto) einerseits und die von Frau Gabriele Kuby andererseits.

Im Interview mit der Zeitschrift ACADEMIA (Nr. 6/2015, S. 75) sagt Dr. Wollbold:

„Am Ende stand ein Dokument, das eindrucksvoll unter Beweis stellte, was das Zweite Vatikanische Konzil deutlich unterstrichen hat: Die Kollegialität der Bischöfe… Sie haben niemandem nach dem Mund geredet… Das Wehen des Heiligen Geistes war greifbar…

Darum ist es ein Konsensdokument. Konsens bedeutet, dass die überwiegende Mehrzahl der Bischöfe nach kontroversen Debatten ein gemeinsames Zeugnis für die Wahrheit des Evangeliums abgibt. Anders als viele Kommentatoren dies wiedergegeben haben, ist daran nichts bewusst schwammig formuliert. Wollbold, Prof. Dr. Andreas

Gerade die umstrittensten Äußerungen zu den wiederverheirateten Geschiedenen sind sehr klar und geben exakt die Linie wieder, die Johannes Paul II. vorgegeben hat. In der Substanz hat sich nichts geändert…Es gibt kein Schisma, die Kirche ist nicht von ihrer Ordnung und Lehre abgewichen…

Langfristig wird die Kirche mit diesem Kurs ihre typische Weisheit und Gelassenheit im Umgang mit den menschlichen Irrungen wiederfinden: Im Grundsätzlichen klar, im Umgang mit den Betroffenen milde und beharrlich zugleich. Die Synodenväter haben die Realität von Familie sehr realistisch angeschaut. Eine Konsequenz ist die Ermutigung zu intensiver Ehevorbereitung und Formen des Ehekatechumenates“.

Und auf die Frage „Wie geht es weiter?“ antwortet Dr. Wollbold:



„Eine Sorge: bei den Aussagen zur Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen finden sich einige Wendungen, die man als Gummiparagraphen verstehen könnte. Die Aufforderung zur Seelsorge im Forum-Internum und zur Suche nach dem persönlichen Weg könnte völlig missverstanden werden. Ein Paar könnte sagen: Wir sind mit Gott im Reinen, wir sehen da kein Problem. Der Priester könnte ihm bestätigen: Die Kirche ist zwar noch nicht so weit, aber ich habe Verständnis.

Ein fortschrittlicher Bischof könnte eine solche Praxis dulden oder sogar ermutigen. Das hieße, den Willen der Synode ins Gegenteil verkehren. Sie hat klargestellt, dass die Grundsätze zur Wiederheirat und zur Zulassung zur Kommunion die Grundlage für alle Seelsorge bilden. Wer sich davon dispensiert, dispensiert sich von der Kirche!“

Wollbold kommt also insgesamt zu einer positiven Bewertung des Abschlussdokuments der Bischofssynode. Anders Gabriele Kuby (siehe Foto); sie gelangt in ihrem Beitrag „Glanz der Wahrheit“ in Kirche heute (Nr. 12/2015, S. 8-9) zu einer anderen Schlussfolgerung.



Gabriele Kuby legt zunächst die biblische Botschaft von Genesis (1,26-28) dar, wonach der Mensch als Abbild Gottes, als Mann und Frau geschaffen, zur gegenseitigen Ergänzung bestimmt und zur Fruchtbarkeit berufen ist.

Die Autorin moniert, dass auf der Synode „Themen ins Zentrum gerückt wurden, die weniger die Familien betreffen als jene, die in irregulären Beziehungen leben: Die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion (und Beichte), die Haltung der Kirche zu Menschen mit homosexueller Neigung und zu jenen, die in außerehelichen Beziehungen leben. Diese Themen eigneten sich als Hebel zur Veränderung des katholischen Eheverständnisses“.

Gabriele Kuby fragt: „Was sind die Strategien, die Lehre dennoch an entscheidenden Punkten der Zeit anzupassen, ohne dass es zur Spaltung kommt?“

Sie führt für die von ihr angenommene Strategie zwei Punkte an: Erstens das Gesetz der Gradualität „um das absolute Gebot Jesu von der Unauflöslichkeit der vor Gott geschlossenen sakramentalen Ehe (Mk 10 11-12; Mt 5,31-32) zu relativieren, wurde das ‚Gesetz der Gradualität‘ in Anspruch genommen. Danach sei der Mensch nur schrittweise fähig, dem moralischen Gesetz zu gehorchen, und folglich könne von ihm auch nicht verlangt werden, sich den Geboten Gottes zu fügen, wenn er noch nicht reif genug dafür sei… So wird begründet, dass die Pastoral von der Lehre der Kirche abweichen dürfe“.

Gabriele Kuby zitiert Joh. Paul II. mit Familiaris Consortio von 1981 (Nr. 34), wonach das „Gesetz der Gradualität“ das Gebot Christi nicht aushebeln kann.

Die zweite Strategie, um die kirchliche Lehre den Forderungen der Zeit anzupassen, sieht Frau Kuby in einer Strategie der „Wahrheit und Barmherzigkeit“. Konkret: „Um die absoluten moralischen Gebote zu relativieren, wird die Barmherzigkeit gegen die Wahrheit ausgespielt. Wahrheit und Barmherzigkeit können aber nur gemeinsam existieren“.

In ihrer abschließenden Bewertung sagt Gabriele Kuby: „Es scheint, als hätten bei dieser Synode alle gewonnen. In Wirklichkeit haben alle verloren, am meisten die Kirche. Sie spricht nicht mehr mit klarer, eindeutiger Stimme. Wir hören viel Wahres, aber auch viel Ambivalentes, was oft zurechtgerückt werden muss und unterschiedlich interpretiert werden kann“.

Es kann nicht gut sein, wenn zwei Persönlichkeiten der Kirche, die mit ihrer Stimme viele Katholiken erreichen und ihre Meinung beeinflussen, über das Ergebnis des Abschlussdokumentes der Bischofssynode zu so unterschiedlichen Bewertungen kommen. Katholiken, die auf die Stimme der Kirche hören wollen, brauchen klare, eindeutige Aussagen – und diese kann nur Papst Franziskus liefern.

Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert leitet den Dachverband “Forum Deutscher Katholiken” und das Monatsmagazin DER FELS

Quelle: erlaubt...
https://charismatismus.wordpress.com/201...iskus-brauchen/





Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz