Papst: „Maria ist die Mutter aller Glaubenden“
Papst Franziskus bei der Neujahrsmesse im Petersdom - AP
01/01/2016 11:39SHARE: Dank der Menschwerdung Gottes kann die menschliche Zeit zu ihrer Fülle finden. Das betonte Papst Franziskus in seiner Predigt zum Hochfest der Gottesmutter Maria im vatikanischen Petersdom. Es war die erste Heilige Messe im neuen Jahr des Papstes, am Freitagnachmittag feiert Franziskus einen Gottesdienst bei der römischen Basilika Santa Maria Maggiore, wo er auch die dortige Heilige Pforte feierlich eröffnen wird.
Zu Beginn des neuen Jahres hob Papst Franziskus bei der Heiligen Messe zum Hochfest der Gottesmutter Maria im Petersdom die zentrale Rolle Marias für den Glauben hervor. Als „Mutter aller Glaubenden“ habe sie an die Worte des Engels geglaubt, habe den göttlichen Sohn empfangen und sei Mutter des Herrn geworden.
Papst am Silvestertag http://de.radiovaticana.va/news/2015/12/...%80%9C_/1198095
Durch ihr „Ja“ zum Glauben sei die Fülle der Zeit erreicht. Im Tagesevangelium heiße es: Die Jungfrau „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach“ (Lk 2,19). Sie zeige sich uns wie ein Gefäß, das stets erfüllt sei von der Erinnerung an Jesus, als Sitz der Weisheit, aus der man schöpfen muss, um seine Lehre richtig zu deuten.
Zum Jahresbeginn lasse die Kirche die Gläubigen die göttliche Mutterschaft Marias als ein Bild des Friedens betrachten. „Was weder die Vernunft der Philosophen noch die Verhandlung der Politik zu erreichen vermag, dazu kann die Kraft des Glaubens gelangen, welche die Gnade des Evangeliums Christi bringt und imstande ist, der Vernunft und den Verhandlungen immer neue Wege zu öffnen,“ so Franziskus.
Beim Apostel Paulus heiße es: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau“ (Gal 4,4). Mit der Geburt des Gottessohnes beginne eine neue Zeitrechnung. Die Fülle der Zeit bestehe in der persönlichen Gegenwart Gottes in unserer Geschichte. Doch wie könne von einer Fülle der Zeit die Rede sein, wenn die historischen Umstände von Krisen und Kriegen geprägt seien? „Auch Israel war vom Römischen Reich erobert worden, und das erwählte Volk war seiner Freiheit beraubt. Für die Zeitgenossen Jesu war das also sicher nicht die beste Zeit.“
Diese dramatischen geschichtlichen Erfahrungen machten die Menschen auch heute noch: „Die Fülle der Zeit scheint zu zerbröckeln angesichts der zahlreichen Formen von Ungerechtigkeit und Gewalt, die täglich die Menschheit verwunden,“ so Franziskus. Manchmal fragten wir uns: „Wie ist es möglich, dass der Übergriff auf den Menschen durch den Menschen fortdauert; dass die Arroganz des Stärkeren weiter den Schwächeren demütigt und ihn in die trostlosesten Randgebiete unserer Welt verbannt? Wie kann eine Zeit, die uns Scharen von Männern, Frauen und Kindern vor Augen führt, die vor Krieg, Hunger und Verfolgung fliehen und bereit sind, ihr Leben zu riskieren, nur um ihre Grundrechte respektiert zu sehen, die Zeit der Fülle sein?“ Auch die Kinder und Jugendlichen der Pueri Cantores, die sich in diesen Tagen in Rom aufhalten und während der Heiligen Messe zum Hochfest sangen, hätten den Papst während ihrer Audienz am Silvestertag gefragt, wie ist dieses Elend möglich sei. „Auch die Kinder fragen sich das,“ so Franziskus.
Papst zum Weltfriedenstag http://de.radiovaticana.va/news/2015/12/...BCltig!/1194437
„Und doch ist dieser Hochwasser führende Fluss machtlos gegen den Ozean der Barmherzigkeit, der unsere Welt überflutet. Wir sind alle aufgerufen, in diesen Ozean einzutauchen, uns zu neuem Leben erwecken zu lassen, um die Gleichgültigkeit zu überwinden, die die Solidarität vereitelt, und aus der falschen Neutralität herauszutreten, die das Miteinander-Teilen behindert.“ Die Gleichgültigkeit ist auch der zentrale Kritikpunkt von Franziskus in seiner Botschaft zum 49. Weltfriedenstag, der an diesem 1. Januar begangen wird. Sie trägt den Titel „Überwinde die Gleichgültigkeit und erringe den Frieden“.
Sternsinger brachten Gaben
Es gehört mittlerweile schon zur Tradition im Vatikan, dass jeweils drei Sternsinger aus dem deutschen Sprachraum bei der Neujahres-Messe teilnehmen und die Opfergaben zum Altar bringen. Stefan Waldau (10), Charlotte Schön (12) und Ulrich Bittl (12) aus Eichstätt waren im Petersdom in ihren Sternsinger-Gewändern an der Gabenprozession dabei. Die drei Sternsinger aus dem Bistum Eichstätt gehören zu den 15 kleinen und großen Königen der Dompfarrei in Eichstätt, die ebenfalls im Petersdom anwesend waren. Zum Gottesdienst wurde die Gruppe begleitet vom Präsidenten des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, Prälat Klaus Krämer. Bereits zum zwölften Mal seit 2001 erleben Sternsinger einen Neujahrsgottesdienst mit dem Papst. (rv 1.1.2016 cz/mg) http://de.radiovaticana.va/news/2016/01/...2%80%9C/1198250
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