Papstmesse: Beten wirkt Wunder!
Papst Franziskus bei der Morgenmesse Santa Marta - ANSA
12/01/2016 12:47SHARE: „Nicht wir, die Päpste, Bischöfe und Priester bringen die Kirche voran, sondern die Heiligen.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Dienstag bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta des Vatikans. Nur das „Gebet der Gläubigen“ könne die Kirche wirklich „verändern“.
Franziskus ging von der Tageslesung aus dem Ersten Buch Samuel aus; sie schildert das Gebet einer Frau namens Hanna im Tempel von Schilo. Hanna betet verzweifelt um ein Kind, denn sie ist unfruchtbar; Gott wird sie erhören, und sie wird zur Mutter Samuels, des künftigen Propheten. „Hanna betete in ihrem Herzen und bewegte nur die Lippen, ohne dass ihre Stimme zu hören gewesen wäre. Das ist der Mut einer Frau des Glaubens, die den Herrn in ihrem Schmerz, unter Tränen, um die Gnade bittet. Es gibt so viele dieser mutigen Frauen in der Kirche, so viele! Die beten, als ob es dabei um eine Wette ginge... Denken wir nur an die große heilige Monika, der es mit ihren Tränen gelang, die Gnade der Bekehrung ihres Sohnes zu erwirken, des heiligen Augustinus. Es gibt viele solcher Frauen...“
Der Priester Eli, der im selben Bibeltext erwähnt wird und der die betende Hanna zunächst für eine Betrunkene hält, kam beim Papst nicht so gut weg: Ein „armer Mann“ sei das gewesen. Obwohl er – der Papst – doch eine „gewisse Sympathie“ für ihn fühle, denn „auch in mir finde ich solche Defizite, die mich ihm ähnlich machen und die dazu führen, dass ich ihn verstehe... Mit welcher Leichtigkeit urteilen wir doch über andere Menschen“, so Franziskus, „warum bringen wir denn nicht den Respekt auf, einfach zu sagen: Was mag dieser Andere auf seinem Herzen haben? Ich weiß es nun mal nicht.“
Wenn es dem Herzen an „Erbarmen“ fehle, „dann denkt man eben immer gleich das Schlechte“, urteilte der Papst. Dann verstehe man die Menschen nicht, die „unter Schmerzen und Angst“ beteten und ebendiesen Schmerz, diese Angst vor den Herrn trügen.
„Jesus hat so gebetet, als er am Ölberg war: Vor Angst und Schmerz brach ihm blutiger Schweiß aus. Und trotzdem hat er dem Vater keine Vorwürfe gemacht. Vater, wenn du willst, nimm das von mir, aber dein Wille geschehe... Seine Haltung war dieselbe wie die Haltung dieser Frau: Milde. Wir beten zwar und erbitten einiges vom Herrn, aber oft verstehen wir nicht diesen Kampf mit ihm aufzunehmen. Zu weinen. Um Gnade zu bitten.“ Und dann erzählte der Papst eine Geschichte aus der Zeit, als er noch Erzbischof von Buenos Aires war. Da habe es einen Mann gegeben, dessen neunjährige Tochter sterbenskrank ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Der Mann sei daraufhin zum Marienwallfahrtsort Lujàn gefahren und habe die ganze Nacht dort um die Heilung der Kleinen gebetet, die Hände an das Eingangsgitter geklammert. Am Morgen dann sei er ins Krankenhaus gegangen und habe seine Tochter tatsächlich geheilt vorgefunden.
„Beten wirkt Wunder! ... Das Beten der Gläubigen verändert die Kirche... Und das sind die Heiligen – diese Frau zum Beispiel. Die Heiligen sind die, die den Mut haben, zu glauben, dass Gott der Herr ist und alles zu tun vermag!“ (rv 12.01.2016 sk) http://de.radiovaticana.va/news/2016/01/...wunder!/1200450
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