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  • 16.01.2016 00:17 - Die Menschen werden vor Angst vergehen in Erwartung der Dinge...
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Die Menschen werden vor Angst vergehen in Erwartung der Dinge, Advent 2015



Die Menschen werden vor Angst vergehen in Erwartung der Dinge
Erster Adventssonntag im Jahreskreis C — 29. November 2015

28 NOVEMBER, 2015BY PETER VON STEINITZ

KOMMENTAR ZU SONNTAGSLESUNGEN IM JAHRESKREIS
Candlelight
Pixabay CC0 - Pezibear

Obwohl wir seit heute eigentlich in der frohen Erwartung des Weihnachtsfestes stehen, kommt uns das Evangelium des ersten Adventssonntag noch einmal mit den ernsten, ja dramatischen Worten, die uns am Ende des vergangenen Kirchenjahres schon mehrfach erschreckt haben.

„Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres“ (Lk 21,25 ff). Haben wir sie da nicht wieder, die Drohbotschaft?

Ja, so steht es geschrieben und die Menschen wollen nicht hören...Adm...

In unserer Zeit eines oft weich gespülten Wellness-Christentums ist allerdings die Zahl der Christen, die sich von der Kirche entfernen, nicht etwa geringer. Vielmehr laufen die Katholiken der Kirche in Scharen davon. Vielleicht sollte man die Frage stellen: ist das nun trotz der zahlreichen Erleichterungen so oder wegen derselben?

Aber auch in dieser so ernsten Endzeitsituation gilt doch, dass Gott die Menschen nicht erschrecken, sondern sie retten will. Vielleicht können wir aus den Schrecknissen des Weltendes schließen, dass zu diesem Zeitpunkt die meisten Menschen auf Erden sich soweit von Gott entfernt haben, dass sie nur noch mit massiven Drohungen auf den geraden Weg zurück gebracht werden können. Der Vergleich mit den Schriftgelehrten und Pharisäern liegt hier nahe.

Jesus hat diese offiziellen Vertreter einer ganz veräußerlichten Religion fast immer sehr hart angefasst. Aber nicht weil er sie hasste oder sich gar an ihnen rächen wollte (solche Regungen sind bei uns, aber nicht bei Gott vorstellbar), sondern weil er auch sie retten wollte, gleichzeitig aber wusste, dass sie in ihren Herzen so verhärtet waren, dass sie auf seine sonst so milde und gütige Stimme durchaus nicht hören würden. Ihre Herzen waren so verkrustet, dass er nur noch mit groben Schimpfworten („Schlangenbrut“, „Natterngezücht“) ihr Inneres erreichen konnte.

Wird die Menschheit kurz vor der Wiederkunft Christi auch so hartherzig und abweisend gegenüber Gott sein? Die Antwort gibt der Herr selber, wir hörten sie neulich, am Samstag vor dem 33. Sonntag im Jahreskreis: „Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?“ (Lk 18,8)

Ob die Wiederkunft Christi nahe bevorsteht oder erst in Jahrhunderten sein wird, wollen wir nicht weiter betrachten. Zumal er selber gesagt hat: „…den Tag oder die Stunde kennt niemand als nur der Vater“ (Matth 25,13).

Was uns aber die Liturgie des beginnenden Advents ganz tröstlich zuruft, ist dies: „Der Herr lasse euch wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben…“ (1 Thess 3,12). Das ist die Perspektive, die uns die Adventszeit vor Augen stellt.

Der Herr droht nur, wenn es wegen der Bosheit und Dummheit der Menschen unbedingt notwendig ist. Freude macht ihm das sicher nicht.

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Msgr. Dr. Peter von Steinitz war bis 1980 als Architekt tätig; 1984 Priesterweihe durch den hl. Johannes Paul II.; 1987-2007 Pfarrer an St. Pantaleon, Köln; seit 2007 Seelsorger in Münster. Er ist Verfasser der katechetischen Romane: „Pantaleon der Arzt“, „Leo – Allah mahabba“ (auch als Hörbuch erhältlich) und „Katharina von Ägypten“.



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