Synode wendet sich härteren Themen zu Im Rahmen des Pressebriefings wurde daran erinnert, dass „die Kirche keine Autorität oder Macht dazu besitze, das Wort Gottes zu ändern“
16. OKTOBER 2015ROCÍO LANCHO GARCÍABISCHOFSSYNODE Briefing in the Holy See press office - 15 October 2015 ZENIT - HSM
Die Bischofssynode diskutiert über den dritten Teil des Instrumentum Laboris: über die „heutige Mission der Familie“. Darin sind einige der heikelsten Themen in Bezug auf die Unterstützung von leidenden und in schwierigen Lagen befindlichen Familien enthalten. Wie im gestrigen Briefing erläutert, gab es zwischen Mittwochnachmittag und gestern Vormittag insgesamt 93 Redebeiträge der Synodenväter. Tatsächlich wurde in vielen Fällen die Situation der Geschiedenen und zivil Wiederverheirateten mit dem Wunsch nach Zugang zur Kommunion angesprochen.
Neben dem Jesuitenpater Federico Lombardi, dem Leiter des Presseamtes des Heiligen Stuhls, waren die Sprecher für die verschiedenen vertretenen Sprachen bei der Pressekonferenz anwesend: Pater Manuel Dorantes für Spanisch, Pater Bernhard Hagenkord für Italienisch, Pater Thomas Rosica für Englisch und Romilda Ferrauto für Französisch.
Die Synodenväter wurden vertreten von Erzbischof Carlos Aguiar Retes aus Tlalnepantla, Mexiko, und Erzbischof Stanislaw Gadecki, Präsident der polnischen Bischofskonferenz.
Laut den verschiedenen Sprechern betonten die Väter in ihren Beiträgen die Verteidigung der katholischen Lehre mit dem Argument, dass „die Kirche keinerlei Autorität oder Macht besitze, um das Wort Gottes zu verändern“.
Allerdings sprach man auch über den Weg der Buße und der Einsicht unter der Hervorhebung, dass zivil Wiederverheiratete Geschiedene nicht exkommuniziert werden und man am Leben der Kirche auf vielerlei Weisen teilnehmen könne.
Weitere Schwierigkeiten
Ein weiterer im Rahmen der Debatte thematisierter Aspekt waren gemischte Ehen mit ungleicher Religion oder Konfession und die Herausforderungen, mit denen sich diese Paare konfrontieren müssen. Beispielsweise wurde auf katholische Frauen verwiesen, die eine Ehe mit einem Muslim eingehen und zum Leben in Polygamie verpflichtet sind. Ebenso wurden das Leiden kinderlos bleibender verheirateter Paare und die Notwendigkeit betrachtet, ihnen Trost zu spenden.
Zur Bewältigung dieser und vieler anderer Situationen sprach man über das Bedürfnis nach konkreter pastoraler Sorge um die Familie und nicht nur die Veranstaltung bestimmter Ereignisse.
Seinerseits erklärte Erzbischof Aguiar, dass „die Synode nicht so tut, als ob sie Entscheidungen trifft. Unsere Überlegungen bleiben in den Händen des Heiligen Vaters offen“.
Msgr. Gadecke äußerte folgenden Gedanken: „Es ist nötig, Geschiedene mit Liebe und Freundschaft zu unterstützen, damit sie sich von der Kirche geliebt fühlen“. Allerdings erinnerte er zugleich daran, dass „Buße und Bekenntnis der eigenen Fehler sowie der Beginn eines neuen Weges nötig sind“. Zusätzlich betonte er, dass „niemand verurteilt werden darf, denn Verurteilung und Urteil obliegen dem Herrn, nicht uns“.
Der mexikanische Prälat gab ebenso bekannt, dass „die Lehre und pastorale Sorge Hand in Hand gehen. Die pastorale Sorge ist die Folge der Lehre. Der Herr hat uns gesagt, dass die Rettung für alle ist. Es geht nicht darum, anormale Situationen zu rechtfertigen, sondern um das Erkennen der Ursachen und Lagen und in welcher Form pastorale Unterstützung möglich ist“.
Erzbischof Gadecki sprach von einem Einvernehmen innerhalb der Synode hinsichtlich der Tatsache, „dass keine Autorität der Welt die Bindung einer gültigen Ehe abschaffen kann“.
Abschließend erläuterte Erzbischof Aguiar, dass der Papst mit dem Jubeljahr den Wunsch der Kirche gezeigt habe, die barmherzige Liebe Gottes vor Augen zu führen. Diese Liebe müsse alle bestmöglich erreichen und entsteht zunächst im Herzen der Familie. Seinerseits erwähnte Vatikansprecher Lombardi, dass das Motu Proprio ebenso diskutiert werde. Es ginge um den Prozess der Ehenichtigkeit, insbesondere in Bezug auf die Bildung der Rechtssubjekte. Er ergänzte, dass viele konkrete Vorschläge und pastorale Beratungen vorhanden seien, beispielsweise sagte ein Synodenvater, dass „die Vergebung im Instrumentum Laboris nur einmal erwähnt ist, und das genügt nicht“. http://de.zenit.org/articles/synode-wend...eren-themen-zu/
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