Papst Franziskus: 2017 sollen Katholiken und Lutheraner „gemeinsam 500 Jahre Reformation gedenken“ 18. Dezember 2014 48
Deutsche Lutheraner und Lutheranerinnen bei Papst Franziskus
(Rom) Papst Franziskus empfing am heutigen Donnerstag eine Delegation der evangelisch-lutherischen Kirchen Deutschlands im Vatikan. In seiner Ansprache an die Lutheraner sagte das katholische Kirchenoberhaupt Erstaunliches. Katholiken und Lutheraner sollten „gemeinsam“ des 500. Jahrestages der Reformation „gedenken“. Die Kirchenspaltung als gemeinsam zu feierndes Ereignis? Eine eigenwillige Form der „Historisierung“ der Reformation?
Wörtlich sagte der Papst: „Der ökumenische Dialog kann heute nicht mehr von der Realität und dem Leben unserer Kirchen getrennt werden. Im Jahr 2017 gedenken lutherische und katholische Christen gemeinsam des fünhundertsten Jahrestags der Reformation. Aus diesem Anlass werden Lutheraner und Katholiken zum ersten Mal die Möglichkeit haben, weltweit ein und dasselbe ökumenische Gedenken zu halten, nicht in Form einer triumphalistischen Feier, sondern als Bekenntnis unseres gemeinsamen Glaubens an den Dreieinen Gott.“
Gegen dieses gemeinsame „Reformationsgedenken“ meldete Miguel Angel Yáñez, der Chefredakteur von Adelante la fe Bedenken an: „Ich frage mich wirklich: Sollen wir als Katholiken ernsthaft der unglückseligen Spatung gedenken, durch die Millionen von Seelen zum Abfall vom katholischen Glauben verleitet wurden?“
Lutheraner und Lefebvrianer?
Und Yáñez weiter: „Wenn dieser ökumenische Diskurs kohärent ist, dann müßten wir schon bald auch folgende Erklärung aus Rom zu hören bekommen:
‚Der ökumenische Dialog kann heute nicht mehr von der Realität und dem Leben unserer Kirche getrennt werden. Im Jahr 2018 gedenken wir gemeinsam mit den Erzbischof Lefebvre nahestehenden Katholiken des 30. Jahrestags der Bischofsweihen, die uns getrennt haben. Aus diesem Anlass werden beide Seiten zum ersten Mal die Möglichkeit haben, weltweit ein und dasselbe ökumenische Gedenken zu halten, nicht in Form einer triumphalistischen Feier, sondern als Bekenntnis unseres gemeinsamen Glaubens an den Dreieinen Gott.‘“ Soweit Miguel Angel Yáñez.
Papst Franziskus fügte gegenüber den deutschen Lutheranern noch hinzu: „Möge dieses Reformationsgedenken uns alle ermutigen, mit Gottes Hilfe und mit der Unterstützung durch seinen Geist weitere Schritte zur Einheit zu vollziehen und uns nicht einfach auf das zu beschränken, was wir bereits erreicht haben.“
Die Deutsche Bischofskonferenz bemüht sich aktiv um das „gemeinsame“ Gedenken an die Kirchenspaltung durch Martin Luther. Dazu wurde eine eigene „Projektstelle Reformationsgedenken“ eingerichtet.
2017: 100 Jahre Fatima http://www.katholisches.info/2014/12/18/...ation-gedenken/ Das Jahr 2017 bedeutet nicht nur 500 Jahre Kirchenspaltung, sondern auch 100 Jahre Erscheinungen von Fatima. Zu letzterem Gedenken nahm Papst Franziskus bisher nicht Stellung. In Portugal bemüht man sich jedoch seit 2013 um den Besuch des Papstes anläßlich der 100-Jahrfeiern in Fatima. Im vergangenen April sagte der emeritierte portugiesische Kurienkardinal José Saraiva Martins, es gebe noch keine sichere Zusage, doch sei es „natürlich und normal“, daß der Papst zu einem „so bedeutsamen Ereignis“ nach Fatima komme.
Text: Giuseppe Nardi Bild: InfoVaticana
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