Das Korporale Dient zum Auffangen von Fragmenten oder Tropfen der konsekrierten Gestalten
5. FEBRUAR 2016 EDWARD MCN AMARALITURGIE
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P. Edward McNamara, Professor für Liturgie und Studiendekan der Theologischen Fakultät am Päpstlichen Athenäum „Regina Apostolorum“ in Rom, beantwortet eine Frage zum Gebrauch des Korporales.
Frage: Im Priesterseminar hat man mir beigebracht, dass das Korporale dafür da ist, auf den Altar eventuell herabfallende Fragmente vom kostbaren Leib oder Tropfen vom Blut Christi aufzufangen. Man sagte uns auch, dass eine gültige Wandlung nicht davon abhinge, ob man ein Korporale ausgebreitet hat oder nicht. Ein eigenartiger Priester, dem ich vor ein paar Tagen begegnete, kümmert sich nicht besonders um das Korporale, denn er glaubt, dass dessen Aufgabe nur darin besteht, die Wandlung der Gestalten, die auf das Korporale gestellt sind, gültig zu machen. Manche lassen sogar das Korporale tagelang auf dem Altar liegen und dann kenne ich noch einen Priester, der für die verschiedenen liturgischen Zeiten Korporale in verschiedenen Farben benutzt. Das Auslegen eines Korporales im Tabernakel, unter der Monstranz und auf dem Kredenztisch sind verwandte Themen. Gibt es weitere Momente, bei denen es benutzt oder nicht benutzt werden sollte? Ihre Ausführungen über den Gebrauch des Korporales und seine Pflege würde ich sehr schätzen. — S.W., Ucluelet, British Columbia, Kanada.
Pater Edward McNamara: Das Korporale ist ein Leinentuch oder feiner Stoff quadratischen Formats, der manchmal zu seiner Festigung mit Stärke behandelt wurde. Für gewöhnlich faltet man es so, dass neun Unterteilungen entstehen und bewahrt es flach liegend auf. Bei Konzelebrationen und anderen feierlichen Anlässen werden auch größere Korporale oder mehr als eines beansprucht.
In der Grundordnung des römischen Messbuchs wird das Korporale an verschiedenen Stellen erwähnt, zunächst einmal bei der Gabenbereitung (Nr. 73): „Zuerst wird der Altar, der Tisch des Herrn, welcher der Mittelpunkt der ganzen Eucharistischen Liturgie ist, bereitet: Korporale, Kelchtuch, Messbuch und Kelch, sofern dieser nicht an der Kredenz bereitet wird, werden auf den Altar gestellt.“
Die Grundordnung fordert nicht, dass für jede Messfeier ein neues Korporale benutzt wird; es reicht aus, das Korporale mit angemessener Sorgfalt aufzuschlagen und wieder zusammenzulegen, um Missgeschicke zu vermeiden. Deswegen sollte man das Korporale, während es flach aufliegt, schrittweise aufschlagen und es nie aufschütteln.
Das Korporale wäscht man so wie ein Kelchtuch, aber weniger häufig. Man taucht es zunächst in Wasser; dieses Wasser schüttet man dann entweder ins Sakrarium oder direkt auf einen Flecken Erde. Danach kann das Korporale wie üblich gewaschen werden. Im tausendseitigen vorkonziliaren Kompendium für praktische Liturgie von Ludovico Trimeloni wurde empfohlen, ein Korporale jeden Monat zu waschen — und das betraf eine Zeit, in der man die Hostien direkt auf das Korporale legte.
„a. Nehmen Sie das Korporale (gegebenenfalls aus der Bursa) in ihre rechte Hand und legen Sie es flach, etwa 15 cm vom Rand entfernt (oder, falls ein großes Korporale aufzuschlagen ist, auch weiter weg) ins Zentrum des Altars, ohne es aufzuschlagen.
b. Schlagen Sie es dann zuerst nach links auf, dann nach rechts, sodass drei Quadrate erscheinen.
c. Schlagen Sie nun das von Ihnen entfernte Teil auf, sodass sechs Quadrate offenliegen.
d. Schlagen Sie schließlich das Teil, das Ihnen am nächsten liegt, zu sich hin auf, sodass alle neun Quadrate offenliegen. Rücken Sie das Korporale zurecht, sodass es etwa 3 cm vom Rand des Altars entfernt ist.“
„Wenn sich in der Mitte eines Seitenteils ein eingenähtes Kreuz befindet, legen Sie das Korporale so hin, dass das Kreuz in Ihre Nähe zu liegen kommt.“
„Obwohl die Hostien nicht mehr direkt auf das Korporale gelegt werden, ist es für den Fall, dass bei der Brechung, während der Ablution usw. Fragmente darauf fallen, immer noch nützlich. Öffnen Sie deshalb nie ein Korporale mit einem Schwung über dem Altar und schütteln sie es nicht auf. Wer so handelt, zollt dem geheiligten Altarlinnen, das man überall verwendet, wo eine Messe gefeiert wird, wenig Respekt.“
„Beim Zusammenlegen des Korporales geht man in umgekehrter Reihenfolge vor. Klappen Sie also die vorneliegenden drei Quadrate von sich weg auf die mittleren um, legen Sie dann die gegenüberliegenden drei Quadrate darauf und klappen Sie schließlich das rechte und dann das linke Quadrat auf das mittlere, um den Vorgang abzuschließen.“
hier geht es weiter https://de.zenit.org/articles/das-korporale/ Übersetzt von P. Thomas Fox, LC aus dem englischen Originalartikel http://zenit.org/articles/use-of-the-corporal/
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