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  • 07.02.2016 00:17 - Papst: Nur das Gute, nicht die Gerechtigkeit besiegt das Böse
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Papst: Nur das Gute, nicht die Gerechtigkeit besiegt das Böse


Der Papst bei der Generalaudienz - AP

03/02/2016

Nur die Barmherzigkeit Gottes schafft wahre Gerechtigkeit. Das sagte Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in einer Fortführung seiner Katechesenreihe zu den biblischen Grundlagen der Barmherzigkeit. Die Heilige Schrift zeige Gott als „unendliche Barmherzigkeit, aber auch als vollkommene Gerechtigkeit. Wie kann man beides in Einklang bringen?“, fragte Franziskus, da es sich doch anscheinend um zwei einander widersprechende Konzepte handle. Der Kern sei, dass das Böse nicht mittels Gerechtigkeit, sondern nur mit dem Guten wirklich besiegt werden könne. Gerechtigkeit wie die, die ein Übeltäter vor Gericht durch die Strafe erhalte, „besiegt in Wirklichkeit nicht das Böse, sondern begrenzt es bloß“.

Die Bibel zeige also einen alternativen „Meisterweg“ auf, um in Streitfällen für Gerechtigkeit zu sorgen, fuhr Franziskus fort. Statt vor Gericht zu ziehen, solle das Opfer sich direkt dem Schuldigen zuwenden, „ihn zur Umkehr einladen, ihm dabei helfen zu verstehen, dass er etwas Böses tut, und an sein Gewissen appellieren“. Das sei etwa eine erprobte Methode der Konfliktbeilegung in Familien. Wichtig: „Niemals die Beziehung abbrechen“, riet der Papst.

Einfach sei dieser Weg am Gericht vorbei freilich nicht, räumte der Papst ein. „Er verlangt, dass derjenige, der ein Unrecht erlitten hat, bereit ist zu vergeben und das Heil und das Gute des anderen wünscht, der ihn verletzt hat. Nur so aber kann die Gerechtigkeit triumphieren, denn wenn der Schuldige das von ihm begangene Böse anerkennt und aufhört, es zu tun, dann ist das Böse nicht mehr da, und der Ungerechte wird gerecht, weil ihm vergeben und geholfen wurde, auf den Weg des Guten zurückzufinden.“

Genau das sei das Vorgehen Gottes mit den Sündern. „Er bietet uns fortwährend seine Vergebung an. Gott will nicht unsere Verurteilung, sondern unser Heil.“ Die Schwierigkeit liege eher darin, „Gott ins Herz eintreten zu lassen“. Das Herz Gottes selbst sei liebevoll und wolle, „dass seine Kinder in Fülle leben und glücklich sind. Ein väterliches Herz, das unsere kleinen Vorstellungen von Gerechtigkeit übersteigt, um uns den grenzenlosen Horizonten seiner Barmherzigkeit zu öffnen.“

Gegen Ende der Audienz lieferten einige US-amerikanische Artisten, ähnlich wie schon vergangene Woche, eine kleine Zirkuseinlage. Spontan bedankte sich der Papst bei ihnen für ihr Beispiel: „Euer Beruf verlangt viel Training, andauerndes Training, das ist ermüdend. Doch ein Leben ohne Anstrengung ist ein mittelmäßiges Leben!“, worauf schon der Völkerapostel Paulus hingewiesen habe.
(rv 03.02.2016 gs)

http://de.radiovaticana.va/news/2015/09/...optiker/1169460




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