Evangelischer Pfarrer will Bordellspende annehmen: Er erntet scharfe Kritik
Der Pfarrer der Lutherkirche, Hans Mörtter, beim Interview im Bordell „Pascha“. Screenshot: YouTube/WDR
Köln (idea) – Die Absicht des evangelischen Pfarrers Hans Mörtter (Köln), von einem Kölner Bordell Geld anzunehmen, stößt auf scharfe Kritik. Mörtter hatte das „Pascha“, das als eines der größten Betriebe für Prostitution in Europa gilt, anlässlich eines „Wohltätigkeitsabends“ zum 20-jährigen Bestehen besucht. Dort stellte man ihm eine Spende in Höhe von 8.500 Euro für die Flüchtlingsarbeit seiner Lutherkirche in der Kölner Südstadt in Aussicht. Im WDR-Nachrichtenmagazin „Lokalzeit“ sagte Mörtter, dass das Bordell „völlig in Ordnung“ sei: „Für mich sind das hier Menschen, die auf ihre Weise leben. Und ich habe kein Recht, da moralisch zu sagen: Das ist aber falsch, was ihr hier macht.“ Das „Pascha“ nannte er „eine große Familie“. Er sehe, „dass die Leute, die hier arbeiten es ernst meinen, und es ihnen wichtig ist, soziales Leben in der Stadt zu unterstützen“.
Der Bordellbesitzer Hermann Müller, der sich Hermann Pascha nennt, gründete vor zwei Jahren den Verein „Pascha für Menschen in Not“. Damit unterstützt er beispielsweise Hospize und Obdachlose. Zum runden Geburtstag stellte er laut WDR-„Lokalzeit“ 60.000 Euro für gemeinnützige Organisationen der Region zu Verfügung. Der Pressesprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland, Jens Peter Iven (Düsseldorf), teilte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mit, dass die rheinische Kirche kein Geld in Bereichen anlegt, in denen die Rendite mit Rüstungsgütern, Prostitution, Kinderarbeit oder Ähnlichem erzielt wird. Diese Grundposition bedeute im Umkehrschluss auch etwas für die Situation in Köln. Deswegen sei ein Gespräch eines Vertreters der rheinischen Kirchenleitung mit Mörtter vereinbart worden. Es werde „zeitnah“ stattfinden.
Bordellbesitzer: Eine Frau kommt auf die Welt, um einem Mann zu dienen
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