„Ein Prozess des Umdenkens hat begonnen“ Erzbischof Schick über seine Reise auf die Arabische Halbinsel
9. FEBRUAR 2016
Bamberger Erzbischof Ludwig Schick Wikimedia Commons - Manfred Finken, Pegnitz, CC BY-SA 3.0
https://de.zenit.org/articles/ein-prozes...s-hat-begonnen/
Kritik an Menschenrechtsverletzungen lohnt sich: Erzbischof Ludwig Schick, Beauftragter für Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, hat sich bei seinem Besuch auf der Arabischen Halbinsel über Religionsfreiheit und die Arbeitsbedingungen von Migranten erkundigt. In Katar möchte die Regierung nun nach Berichten in der internationalen Presse über menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und über viele Todesfälle auf Baustellen die Situation der Arbeitsmigranten durch Gesetze und schärfere Kontrollen verbessern.
„Auch die Firmen, die aus allen Teilen der Welt in der Golfregion tätig sind, achten inzwischen mehr auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen“, sagte der Erzbischof von Bamberg in einem Interview mit dem Internetportal www.weltkirche.katholisch.de. „Ein Prozess des Umdenkens hat begonnen. Es ist aber noch sehr viel zu tun“, stellte Schick fest. Er sei während seiner Reise mit Vertretern einer kirchlichen Organisation zusammengetroffen, die sich für die Rechte der Gastarbeiter einsetze und sich um Einzelschicksale rechtlich, medizinisch und wirtschaftlich kümmere. Die Arbeitsmigranten, die immer wieder Ausbeutung und sogar Übergriffe erlebten, spielten in allen Golfstaaten ein große Rolle, um den Einheimischen einen hohen Lebensstandard zu ermöglichen. Aufgabe der Kirche sei es, beim Thema Menschenrechte genau hinzuschauen.
Im Fokus der Reise stand die Religionsfreiheit. Kirchenbau und katholische Schulen seien erlaubt, berichtete der Erzbischof. „Eine aktive Werbung für den christlichen Glauben und Mission sind jedoch verboten. Konversionen vom Islam zum Christentum sind nicht möglich“, sagte er. Der Weltkirche-Beauftragte habe bei seinem Solidaritätsbesuch eine junge und aktive Kirche kennengelernt, die ihre Handlungsspielräume klug nutze und von den politischen Autoritäten zunehmend als Gesprächspartner wahr- und ernstgenommen werde. Die Kirche sei auch Heimat für die Migranten. Erzbischof Schick kritisierte, dass der interreligiöse Dialog jedoch kaum im Alltag und im Leben der Menschen geführt werde, sondern eher auf internationalen Konferenzen. „Wir brauchen zukünftig aber auch den Dialog auf Graswurzelebene“, sagte der Erzbischof.
Das ausführliche Interview finden Sie hier http://weltkirche.katholisch.de/Aktuelle...l_Kirche_Schick
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