Große Mehrheit in Lateinamerika gegen Abtreibung
(Santiago de Chile) Die Mehrheit der Lateinamerikaner tritt für den Schutz der ungeborenen Kinder ein und ist gegen eine Legalisierung der Abtreibung. Dies ergab eine Studie der Sozialwissenschaftlichen Fakultät FLACSO. Für die Studie wurden vier repräsentative Länder des Subkontinents ausgewählt. In Brasilien, Chile, Mexiko und Nikaragua ergab sich ein relativ einheitliches Bild. Die Stellung der Frau als Mutter ist stark verankert. Abtreibung wird von der Mehrheit der Bürger abgelehnt, entsprechend auch deren Entkriminalisierung.
Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem 2. Lateinamerikanischen Kongreß der Sozialwissenschaften vorgestellt. Die Bürger Lateinamerikas akzeptieren Abtreibung nur in restriktiven Ausnahmefällen wie z.B. nach einer Vergewaltigung. Die Studie ergab, daß die Lateinamerikaner sich genau bewußt sind, daß Abtreibung die Tötung einer Person bedeutet und negative Folgen für die Frau hat.
Zwischen 66 und 81 Prozent der Lateinamerikaner sprachen sich gegen eine Legalisierung der Abtreibung in ihren Ländern aus.
Claudia Dides, Leiterin des Studienprojekts der FLACSO Chile, erklärte, daß die Bevölkerung des Halbkontinents zum Thema Abtreibung eine „konservative“ Grundhaltung einnimmt, „weil die Rolle der Frau als Mutter und deren Mutterschaft sehr stark ist und sich dies insofern auswirkt, als daß in Lateinamerika der Zusammenhang zwischen Frau und Lebensspenderin überwiegt“.
Die Studie zeigt allerdings anhand einiger Indizien zur angeblichen Korrelation von Abtreibung und öffentlicher Gesundheit auch, daß die Abtreibungspropaganda an Boden gewinnen konnte. Jedoch tritt eine starke Mehrheit für einen eindeutigen gesetzlichen Lebensschutz ein.
Laut Dides sei die Studie wichtig für die politischen Entscheidungsträger, um zum Thema Abtreibung die Meinung der Bevölkerung zu kennen.
(ACI/GN, Bild: ACI)
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