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  • 14.02.2016 00:07 - Papst feiert Messe im Heiligtum der Jungfrau von Guadalupe
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Papst feiert Messe im Heiligtum der Jungfrau von Guadalupe


Franziskus auf dem Weg zur Messe bei der Muttergottes von Guadalupe - AFP

14/02/2016 01:54SHARE:

Ein erster Höhepunkt der Papstreise nach Mexiko: Franziskus hat am Samstagnachmittag in der Wallfahrtskirche der Jungfrau von Guadalupe eine Messe mit Zehntausenden Gläubigen gefeiert. In seiner Predigt zu Füßen des Gnadenbildes erinnerte Franziskus daran, dass die Muttergottes genau so, wie sie vor bald 500 Jahren dem Indigenen Juan Diego erschienen war, auch heute an der Seite der einfachen und mit Mühsal beladenen Menschen geht: bei denen, „die wie er spüren, dass sie ,nichts wert´ sind“. Zugleich rief der Papst alle Mexikaner dazu auf, als Botschafter der Muttergottes neu auszuschwärmen und ein „Heiligtum des Lebens“ zu bauen, von dem niemand ausgeschlossen bleibe.

Trost für jene, deren Kinder emigrierten oder Opfer von Verbrechen wurden

Es war Sonnenaufgang, als die Jungfrau von Guadalupe 1531 am 9. Dezember auf dem Hügel Tepeyac erstmals dem Juan Diego erschien. Dies war gewissermaßen der Sonnenaufgang des christlichen Glaubens in der Neuen Welt. Präsent bleibt dieser Sonnenaufgang aber auch in die Gegenwart und in die Zukunft des mexikanischen Volkes hinein, besonders dort, wo es leidet, wie Franziskus sagte: „Bei diesem Sonnenaufgang näherte und nähert sich Gott dem leidenden, aber belastbaren Herzen vieler Mütter, Väter, Großeltern, die gesehen haben, wie ihre Kinder fortzogen, verloren gingen oder ihnen sogar verbrecherisch entrissen wurden.“

Juan Diego sei nicht gebildet gewesen und habe der Jungfrau gesagt, er sei nicht die geeignete Person, den Bau ihres Heiligtums zu überwachen, wie sie ihm aufgetragen hatte. Doch Gott ruft alle zum Bau seiner Kirche, betonte Franziskus. So habe die Muttergottes ein „Heiligtum des Lebens, unserer Gemeinschaften, Gesellschaften und Kulturen“ verlangt, und niemand dürfe vom Bau dieses Heiligtums ausgeschlossen werden. „Alle sind wir notwendig, besonders diejenigen, die normalerweise nichts gelten, weil sie ,den Gegebenheiten nicht gewachsen´ sind oder nicht ,das nötige Kapital einbringen´ für deren Aufbau. Das Heiligtum Gottes ist das Leben seiner Kinder – aller und in allen ihren Lebenslagen. Das Heiligtum Gottes sind unsere Familien, denen es am Nötigsten fehlt. Das Heiligtum Gottes ist das Gesicht so vieler, die uns auf unseren Wegen begegnen.“

Zwei stille Gebete zu Füßen der Muttergottes

Wie er vorab die Mexikaner gebeten hatte, konnte Franziskus - sogar zwei Mal - einige Zeit vor dem Gnadenbild allein im stillen Gebet verharren. Nach der Predigt wandte er sich, auf einem einfachen Holzstuhl vor dem Altar sitzend, zur Meditation der Muttergottes zu. Der Wallfahrtsdirektor begleitete ihn nach dem Schlusssegen hinauf in das "Kämmerchen", das direkt hinter dem Gnadenbild liegt. Daraufhin wurde das Bild umgedreht, sodass es der Papst es aus nächster Nähe betrachten konnte. Franziskus nahm, leicht strauchelnd, von zwei kleinen Messdienerinnen einen gelben Blumenstrauß entgegen, den er vor der Muttergottes ablegte. Danach meditierte er längere Zeit versunken vor dem Bild der Jungfrau, die als Kaiserin Amerikas verehrt wird. Vom Inneren der Wallfahrtskirche aus konnte man den Papst beim Gebet durch den silbernen und goldenen Bilderrahmen hindurch sehen, der sonst das Gnadenbild umschließt. Als Geste der Verehrung schenkte Franziskus der Wallfahrtskirche eine Krone für die Madonna aus Silber und Gold; das flache, diademartige Geschmeide trägt die Aufschrift: Mater mea spes mea - meine Mutter, meine Hoffnung.


Die Fahrt im Papamobil quer durch Mexiko City vor der Messe glich einem Triumphzug: Zehntausende säumten die abgesperrte Straße von der Nuntiatur bis zum Heiligtum, jubelten Franziskus zu, schwenkten Vatikan-Wimpel und ließen weiße und gelbe Luftballons steigen. Mit seiner Pilgerfahrt zur Muttergottes von Guadalupe, dem mütterlichen Schoß Mexikos und ganz Lateinamerikas, hat diese Pastoralreise des Papstes im Prinzip erst wirklich begonnen. Die Rückfahrt in die Nuntiatur unternahm der sichtlich ermüdete Franziskus im weißen Fiat 500 L anstatt wie vorgesehen im Papamobil.
(rv 13.02.2016 gs)



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